Tapfheimer Unterkunft bekommt nun doch 51 Plätze
Das Landratsamt „überstimmt“ den Gemeinderat. Im Notfall stünde zudem die Sporthalle als Herberge parat. Dennoch wird in der Kommune weiter nach Kapazitäten Ausschau gehalten – doch die Suche gestaltet sich als schwierig
Was passiert, wenn von heute auf morgen 30 Asylbewerber in Tapfheim untergebracht werden müssen? Mit dieser Frage hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend auseinandergesetzt. „Ich denke, eine kurzfristige Unterbringung hätten wir im Notfall mit unserer Sporthalle im Griff“, sagte Bürgermeister Karl Malz. Das könne aber auch nur eine Lösung für wenige Wochen sein, so der Rathauschef. Deshalb will und muss man sich weiter nach geeigneten Räumlichkeiten umsehen.
Nach dem neuen kommunalen Verteilungsschlüssel (DZ berichtete) können auf Tapfheim 60 bis 70 Asylbewerber zukommen. Ein Großteil davon dürfte auf dem Gelände der Firma Nickol in Donaumünster ein Dach über dem Kopf finden. Wie Malz in der Sitzung berichtete, habe das Landratsamt das Vorhaben nun noch einmal geprüft und diesem schließlich zugestimmt – mit 51 Plätzen. Am Montag ging die entsprechende Baugenehmigung bei der Gemeinde ein. Wie berichtet, hatte die Kommune dem Vorhaben für maximal 30 Personen zugestimmt. Für eine höhere Belegungszahl wurde das Einvernehmen verweigert. Dieses wurde nun – nachdem sich der Investor gegen die nicht öffentlich beschlossene Beschränkung auf 30 protestiert hatte – durch das Landratsamt ersetzt. Damit darf Nickol sein Gebäude für 51 Personen umbauen. Auch wenn es sich dabei laut Malz um ein „ungeliebtes Projekt“ handle, so werde damit aber bereits ein wesentlicher Teil der Aufnahmepflicht in Tapfheim erfüllt. Weil aber noch weitere Kapazitäten benötigt werden und die Turnhalle nur als Notlösung dienen soll, werden andere Unterbringungsmöglichkeiten gesucht. Bei mehreren Privatpersonen habe man in der vergangenen Woche erfolglos angefragt, so der Bürgermeister. Auch mögliche Containerstandorte seien in Tapfheim rar. Deshalb soll „bei nächster Gelegenheit“ eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung stattfinden – auch mit dem Ziel, Ängste, Vorbehalte und Vorurteile abzubauen. Daran sollen Vertreter der Regierung von Schwaben und des Landratsamts teilnehmen und über die aktuelle Flüchtlingssituation und die rechtlichen Grundlagen informieren. Außerdem bemühe man sich, einen bereits ehrenamtlich Tätigen aus einer Nachbarkommune zu gewinnen.
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