Warum die Wehre für Radler tabu sind
Die Bayerischen Elektrizitätswerke haben vor Kurzem die Übergänge am unteren Lech für Radfahrer gesperrt. Diese Maßnahme stößt allerdings nicht überall auf Verständnis.
Es ist offenbar ein echter Aufreger für einige Lechtaler: Die Wehranlagen am Lech von Ellgau bis Rain dürfen seit einiger Zeit von Radfahrern nicht mehr benutzt werden. Dabei stellen diese Wehre seit Jahrzehnten stark frequentierte Übergänge dar. Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, dass sie mit ihrem Rad nicht mehr über den Lech dürfen und stattdessen Umwege bis zu den Lechbrücken in Kauf nehmen sollen. Doch genauso ist es, bestätigt Ralf Klocke, Leiter Wasserbau der der Bayerischen Elektrizitätswerke GmbH, kürzlich bei einem Pressetermin am Wehr in Ellgau.
Die BEW sind Betriebsführer der Kraftwerke am unteren Lech, die sich alle im Eigentum der Rhein Main Donau AG befinden. Klocke hat ein E-Bike mitgebracht, um zu demonstrieren, warum sich die BEW zu diesem Schritt entschlossen haben. Er setzt das E-Bike vorsichtig auf die Rampe neben der steilen Treppe auf. Damit das schwere Rad nicht davonschießt, muss er heftig bremsen. Dabei stellt sich der hintere Reifen quer und gerät auf die Treppen. Klocke muss nun extrem aufpassen, das Rad im Griff zu behalten und gleichzeitig die vielen Stufen sicher hinunterzugehen, ohne ins Stolpern zu kommen. „Jetzt stellen Sie sich vor, die Treppe wäre verschneit oder vereist.“ Dann würde die Wehr-Überquerung wohl zum halsbrecherischen Unterfangen.
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