Wie ist die Welt so stille
Der Chor Bleucanto erfüllt einen unwirtlichen Herbstabend mit warmen wunderbaren Klängen
Eine Fahrt in regengrauer Dunkelheit, nach Lechsend – in die kleine Ortschaft hoch über der Einmündung des Lechs in die Donau mit einer bemerkenswerten Geschichte, zurückzuführen auf das Grafengeschlecht derer von Lechsgemünd. Sie waren dermaleinst Stifter der Klöster Kaisheim und Niederschönenfeld. Eine Fahrt also durch den unwirtlichen Herbst hin zu einer eindrucksvollen Kirche und zu einem A-cappella-Konzert mit Abendliedern aus verschiedenen Jahrhunderten. Besinnlich-andächtige Worte zur Einleitung spricht Gemeindereferent Höchenberger in der gut besuchten Kirche St. Vitus, einem kirchlichen Kleinod. Hinter dem zum Erntedankfest geschmückten Volksaltar, vor dem im Untergeschoss des romanischen Turmes befindlichen, und reich mit barocken Heiligen geschmückten Hochaltar steht der A-cappella-Chor Bleucanto aus Halle/Saale. Ein Ensemble von Laienmusikern, das sich 2015 aus Freude am Singen von alten englischen Weihnachtsliedern zusammengefunden hat, und ob seines Könnens rasch zu Auftritten eingeladen worden ist.
„Die Nacht ist kommen“: Abendlieder aus Deutschland und England. So unspektakulär wie diese Ankündigung stehen auch die drei Sängerinnen und zwei Sänger im Kirchenraum: Stefanie Poster und Kathrin von Basse (Sopran), die aus Buchdorf stammende Ingrid Würth (Alt), Hendrik Wilken (Tenor) und Thomas Steinbach (Bass). Das aber, was sie mitbringen, und wie sie es vortragen, ist hoch interessant und fesselnd. Den Hauptteil des Abends füllen die Lieder deutscher Barockkomponisten: Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Jacob Arcadelt, Heinrich Isaak, Johann Rosenmüller, Tobias Zeutschner und Georg Friedrich Händel sowie Andreas Hammerschmidt neben „alter“ englischer Musik von Thomas Tallis. Doch auch modernere Chormusik, so etwa von Edward Elgar, Josef Rheinberger oder Max Reger, stehen auf dem Programm. Dirigiert von Hendrik Wilken klingen vor dem schönstimmigen Fundament der tiefen Stimmen die Sopranstimmen, warm, schön timbriert, reich und volltönend – die mehrstimmigen Lieder wirkten intensiv und lebendig. Josef Rheinbergers „Abendlied“ mit dem schönen Schluss „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“ gab thematisch den Rahmen – vom „Verleih uns Frieden gnädiglich“, „Befiehl Du Deine Wege“, ein „Ave Maria“, „Nun ist alles überwunden“ bis zu Regers „Der Mond ist aufgegangen“ ist es ein sehr intensiver, klangschöner und inniger Abend. Die Kirchenbesucher, die dies ebenso empfinden, klatschten lange begeisternd und stehend Beifall.
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