Bis 2020 Sozialarbeiter an allen Schulen
An immer mehr Schulen gibt es soziale Probleme. Der Bedarf besteht, es gibt Hilferufe und es wird teuer.
Seit zwei Jahrzehnten unterstützen Sozialarbeiter Schüler und die Schulen im Wittelsbacher Land. Aktuell sind derzeit Sozialarbeiter an 14 Schulen (zusammen rund zehn Vollzeitstellen) tätig – mittelfristig bis 2020 soll es sie an allen Schulen, also auch an den weiterführenden wie Realschulen und Gymnasien geben. Das ist ein längerer Weg, aber der soll bereits im nächsten Jahr beginnen. Wie und wo er beginnt, das beschließen der Jugendhilfeausschuss und der Kreistag bei den Haushaltsberatungen für 2018 im Herbst.
Den Grundsatzbeschluss für diesen Weg hat der Ausschuss in der Sitzung gestern einstimmig getroffen. Tenor in der Diskussion: Es brennt an vielen Schulen im Kreis. Helmut Lenz, Schulleiter in Dasing, berichtete über Kripobesuch im Unterricht für „Hausnummern“. Landrat Klaus Metzger gab die Richtung vor: Der Bedarf soll an allen Schulen und Schularten im Kreis geprüft werden und dann Schritt für Schritt nach einer Prioritätenliste umgesetzt werden. Für die kleineren Grundschulen werden flexible Modelle, also zum Beispiel ein Sozialarbeiter für mehrere Standorte, geprüft. Für die Schulzentren Aichach, Friedberg und Mering sind Pool-Lösungen angedacht. Und: Die Förderung muss geklärt werden. Das ist der Ist-Stand: Sozialarbeit für auffällige Schüler gibt es derzeit an sechs Mittelschulen (Aichach, Friedberg, Kissing, Aindling, Kühbach und Merching), an vier Grundschulen (Nord und Ludwig-Steub in Aichach, sowie Süd und Theresia-Gerhardinger in Friedberg), sowie an den Berufsschule und Förderschulen (jeweils in Aichach und Friedberg). Ab Januar nächsten Jahres kommt auch die Meringer Grundschule Ambérieustraße dazu. Für alle diese Schulen greift ein staatliches Förderprogramm. Insgesamt kosten die aktuellen Personalstellen im Wittelsbacher Land derzeit 420000 Euro. Ein Drittel finanziert der Staat, ein Drittel der Sachaufwandsträger (Kommune, beziehungsweise Kreis), ein weiteres Drittel generell der Kreis. Die restlichen zehn Prozent kommen vom freien Träger, bei dem die Sozialarbeiter angestellt sind. Im Kreishaushalt stehen derzeit 175000 Euro zur Verfügung. Der Staat zahlt aber nur mit, wenn der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund an der Schule bei über 20 Prozent liegt. Für alle Schulen im Kreis, die diese „Quote“ erreichen, gibt es die Stellen bereits, beziehungsweise sie kommt 2018 an der Meringer Grundschule. Gymnasien sind ganz von der Förderung ausgeschlossen und bei Realschulen ist sie zwar grundsätzlich möglich, kommt praktisch aber nicht vor. Das heißt: Für den Ausbau der Schulsozialarbeit müssen Kreis und die Kommunen (für Grund- und Mittelschulen) tief in die Tasche greifen. Derzeit ist die Förderung Thema im Landtag.
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