Busfahrer setzt Schulkinder einfach auf die Straße
Drei Kinder mussten in Mering über einen Kilometer von ihrer Haltestelle entfernt aus der AVV-Linie 103 aussteigen. Das Busunternehmen zog Konsequenzen.
Die Familie Bolenski aus Mering ist immer noch fassungslos: Ein Busfahrer hat den elfjährigen Sohn Thorben zusammen mit zwei anderen Kindern auf dem Heimweg von der Schule einfach auf die Straße gesetzt – über einen Kilometer und drei Stationen von der eigentlichen Endhaltestelle entfernt. Begründung: für nur drei Kinder lohne sich die Fahrt nicht. Über den Augsburger Verkehrsverbund (AVV) erreichte die Beschwerde am Tag darauf das zuständige Unternehmen DB Regio Bus Bayern. Das reagierte sofort und kündigte dem Busfahrer fristlos.
Der elfjährige Thorben Bolenski geht in die sechste Klasse am Friedberger Gymnasium. Weil er mathematisch sehr interessiert ist, hat sich die Familie für die vom Wohnort weiter entfernte Schule mit ihrer naturwissenschaftlich-technologischen Ausrichtung entschieden. Die nächst gelegene Haltestelle für ihn befindet sich am Meringer Schulzentrum, von wo er mit der AVV-Linie 103 nach Friedberg und nach Schulschluss wieder zurück fährt. Auch am Donnerstagnachmittag stieg er hier um 16.43 Uhr ein. Doch bis zum Schulzentrum Mering kam er an diesem Tag nicht.
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Schlusswort
was noch Gehör finden darf:
es ist bemerkenswert, was die Fahrer des „Betriebshofes“ (treffender: Parkplatzes) Kissing in den letzten Wochen – größtenteils in Eigenregie – auf die Beine gestellt haben unter zum Teil sehr widrigen Bedingungen. Allen Kollegen herzlichen Dank für ihr überproportionales Engagement. – Mit der dürftigen Bezahlung lässt sich das Erreichte seit der Linienübernahme am 1. August 2016 jedenfalls nicht erklären. Allenfalls mit dem Idealismus eines jungen Start-ups.
Statt Entschuldigungen oder Dankesreden wünschen wir uns eigentlich hauptsächlich eines: die beiden Busführerscheininhaber und Geschäftsführer Schauerte & von Hörschelmann mögen der Fahrerschaft nun zeigen, wie gut sie die Linie 103 selbst fahren können von der Singerstraße in Friedberg bis zum Schulzentrum in Mering. Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir vorsichtshalber im ersten Testlauf auf Passagiere zu verzichten.
3.500 Busse also, werter Herr Geschäftsführer Horst Schauerte, der DB Regio Bus Bayern GmbH?
Und Sie sind sozusagen der Chef des ganzen Unternehmens? Oder hat hier Frau Frey und der aufmerksame Leser etwas falsch verstanden?
Laut wikipedia hat die DB Regio Bus Bayern GmbH 74 Omnibusse, "davon 58 eigene" (Stand: 01.08.2016)
nachzulesen hier: https://de.wikipedia.org/wiki/DB_Regio_Bus_Bayern
Was uns auch etwas wundert, Frau AVV-Sprecherin Irene Goßner:
ist Ihrem mit 30-jähriger Erfahrung gesegnetem Kundenreaktionsmanagement eigentlich nicht die Widersprüchlichkeit in den Aussagen der Familie B. aufgefallen?
Was war denn nun am Busbahnhof Mering wirklich los? Ist der Junge in den 106er Bus nach Merching gestiegen und musste dort abgeholt werden (was wohl eher unwahrscheinlich ist bei einem 11-jährigen ortskundigen Gymnasiasten)?
Oder ist er - wie gleichfalls berichtet - "über einen Kilometer und rund eine Viertel Stunde Fußweg" nach Hause gelaufen (was uns wahrscheinlicher erscheint)?
und: wer hat denn überhaupt die Presse auf den Plan gerufen?
zur Information der Leser:
den Fahrplan, der nicht ohne Verspätungen fahrbar ist, hat die AVV erstellt.
Darauf basiert der Dienstplan, den die DB Regio Bus Bayern GmbH erstellt.
Kommt der Gelenkbus nun mit 20 bis 30 Minuten Verspätung in Mering am Schulzentrum an - was bei einem hohen Fahrgastaufkommen an manchen Schultagen tatsächlich der Fall ist - so verbleiben dem Fahrer nur wenige Minuten, um um 17:53 Uhr mit einem 2-Achs-Bus am Bahnhof Kissing die Linie 102 zu beginnen. In diesen wenigen Minuten soll er also auch noch einen Buswechsel vornehmen.
Längst überfällige Änderungen werden nun veranlasst. War es nötig, den Fahrer zu diskreditieren und zu kündigen? Und entschuldigt sich Frau Frey bei dem Fahrer und ihrer Leserschaft für einen derart falschen und polarisierenden Artikel?
Sehr geehrte Frau Frey,
war dieser Artikel eine sachliche und neutrale Information an uns Leser?
Haben Sie für den Artikel ausreichend recherchiert?
Freundliche Grüße von einem Fahrer der Linie 103
Der AVV hat weder einen einzigen Bus, noch einen einzigen Fahrer. Er wird aber u.a. dafür bezahlt, Fahrpläne zu erstellen. Und Fahrpläne zu korrigieren, wenn diese nicht mit den ermittelten Praxiswerten übereinstimmen.
Genau dies geschah bei der Linie 103 von der Singerstraße in Friedberg bis zum Schulzentrum in Mering (vorgegebene Zeiten für Fahrten mit dem Gelenkbus: Abfahrt um 16:29 Uhr - Ankunft 17:11 Uhr) nicht. Auch die vorherigen Betreiber haben diese Unstimmigkeiten seit Jahren dem AVV mitgeteilt.
Wird der AVV für diese ebenfalls zu erbringende Leistung ordnungsgemäß & kostendeckend bezahlt?
Wenn das Busunternehmen für eine Leistung bezahlt wurde, dann hat es diese auch zu erbringen, egal, ob für einen oder für 50 Fahrgäste. Die Arglosigkeit von Kindern für die eigene Bequemlichkeit auszunutzen ist ein Skandal.
Wenn hier andererseits so getan wird, als ob ein Fußmarsch von einem Kilometer für einen Elfjährigen Mitteieuropäer eine nicht zu bewältigende Aufgabe, wenn nicht gar den sicheren Tod darstellt, dann frage ich mich, was für eine Generation wir uns da heranziehen.
Einen Kilometer bin ich täglich zu meinem Kindergarten gelaufen, sogar über 2 rege befahrene Straßen...
Ja, das kommt davon; Bei einer Ausschreibung muß ja der Billigste genommen werden, die Firma, die jahrelang Zuverlässig gefahren ist, schaut dann in die Röhre.