Da kommt Heimatgefühl auf
SchutzBlech und Quintessenz spielen für guten Zweck in der Kirche St. Stefan in Friedberg
Am Abend belebt sich die beschauliche Stefanstraße. In der dortigen Kirche packen Blech- und Holzbläser ihre Instrumente aus, Notenständer werden aufgestellt. Ein wenig später beginnt das festliche Konzert. Hier und da ertönen zunächst zaghafte Trompetenklänge, eine Klarinette jubelt hell in die Nacht, ganz hinten trotzt ein Horn mit dumpfen Klängen der winterlichen Kälte in der Kirche St. Stefan.
Zehn Bläserinnen und Bläser sind es inzwischen. Sie positionieren sich im Altarraum im geordneten Halbrund. Jeder hat seinen festen Platz. Noch werden auf die Schnelle Notenblätter geordnet. Ein leises Raunen. Dann Stille. Andreas Thon, Dirigent der beiden Ensembles SchutzBlech und Quintessenz, geht auf Position. Knappe Anweisungen, kurze Tonprobe. Der Orchesterchef zückt den Taktstock. Alle Augen blicken auf seinen Einsatz, doch der Dirigent nimmt wieder Platz. Dann entfalten die Blechbläser von SchutzBlech ein harmonisches Stimmvolumen, aber ganz ohne Dirigent. Zum Auftakt zaubern die Musiker mit der Interpretation von Henry Purcells Trumpet Tune stimmungsvolle Atmosphäre in den Kirchenraum. Karolina Kraus spielt das schwere Euphonium, Andreas Stocker und Johannes Pletschacher sind an den Trompeten zu hören, Tobias Dempfle bläst ins Horn und Felix Wagner die Posaune. Langer Applaus und immer wieder fliegender Wechsel mit der Formation Quintessenz. Ebenso viel Beifall erhalten Vanessa Lindenmayr an der Flöte, Maria Herbst und ihre Oboe, Sonja Dietze spielt die Klarinette und ihr Bruder Stefan das Horn und Kilian Hierdeis das Fagott. Zusammen mit SchutzBlech spielt Quintessenz unter anderem „Jesus bleibet meine Freude“ und als eigenständige Formation viele andere Stücke, ebenso wie die Blechbläser. Jeder Beitrag wird mit viel Beifall belohnt. Traudl Wolf erzählt von einem Waisenjungen, der im Heim Freundschaft und Zusammenhalt findet und von einer Musikerin, die den Verlust des Vaters lange nicht verarbeiten kann. Auch ein Gedicht der Mundartdichterin Magdalena Riedlberger aus Aichach war zu hören. Das Konzert in St. Stefan hat lange Tradition. Es ist ein besonderes Geschenk der Musikanten an die Zuhörer, um zur Besinnung zu kommen. Und es lockt jedes Jahr viele Besucher in die Kirche. Dieses Weihnachtskonzert vermittelt aber auch ein Stück Heimat, eine Ahnung von gelebter Mitmenschlichkeit. Denn bei freiem Eintritt hofft Andreas Thon auf einen gutgefüllten Spendentopf. Der Erlös geht an die Schäfflerbach-Werkstätten, die sich für behinderte Menschen einsetzten und einen Chor gründen möchten. Nach der Zugabe ist der Abend noch nicht zu Ende. Nun freuen sich Musikanten und Zuhörer auf warmen Glühwein. So lassen sich kalte Temperaturen und kühle Füße bei einem Plausch besser aushalten. (riem)
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