Der Schule fehlt ein Klassenzimmer
Der Kissinger Jugend- und Kulturausschuss diskutiert Lösungsmöglichkeiten. Denn die Kindertagesstätten stoßen an die Kapazitätsgrenze
Die Einwohnerzahlen sind seit etwa zehn Jahren stabil – und doch entstehen immer wieder Platzprobleme in den Kissinger Schulen, Kindertagesstätten, bei Mittagsbetreuung und Hort. Im Jugend-, Kultur- und Sportausschuss (JKS) war die Tatsache, dass die Mittelschule Kissing kommendes Jahr mit 17 Klassen geführt werden muss, jetzt Anlass für eine größere Diskussion. „Eigentlich wäre das Thema allein schon ein Punkt gewesen für unsere Klausurtagung“, befand Oliver Kosel (CSU) sogar. Vor nicht allzu langer Zeit saß der Kissinger Gemeinderat hinter verschlossenen Türen zusammen, um sich über Grundzüge der künftigen Politik klar zu werden.
Das aktuelle Problem könnte einen ganzen Rattenschwanz an weiteren nach sich ziehen. Die Mittelschule ist mit 16 Klassen an der Obergrenze der Räumlichkeiten. Die kostengünstigste Lösung wäre, den derzeit im Bau befindlichen Zeichensaal nach seiner Fertigstellung gleich in ein Klassenzimmer umzuwidmen. Der verglaste Neubau steht im Anschluss an die Mensa und nimmt den Platz des ehemaligen Schulteichs im innen liegenden Pausenhof ein. Bekannt ist, dass in Kissing die Schülerzahlen noch steigen. Schwierig abzuschätzen ist, wie sich die Zielsetzung der Staatsregierung in der Ganztagsbetreuung auswirken wird. Zielsetzung ist dies auch für die Mittelschule – und die Nachfrage ist laut Rektorin Elisabeth Wieland dort relativ hoch. Allerdings auch schwer einzuschätzen: Die Eltern müssen den Bedarf sehr früh anmelden – und ob es dann wirklich so benötigt wird, kann sich immer wieder ändern. Und es sind inzwischen viele Auswärtige in Kissing. „Ich hätte nicht gedacht, dass mit der Mittelschule so viele Kinder nach Kissing kommen“, gibt Bürgermeister Manfred Wolf zu. Wo früher Platz im Überfluss war in den Kissinger Schulgebäuden, ist jetzt der Platz ausgereizt, weil Kissing versucht hat, mit der Betreuung für alle Altersgruppen alle vorhandenen Möglichkeiten auszunutzen und dabei möglichst wenig Geld auszugeben. Eine andere Überlegung ist es, den Hort an der Schule anderweitig unterzubringen. Eine Option wären hier die Johanniter: Bislang dient deren „Piratenschiff“ nur für Krippenkinder. Das hat den kleinen Nachteil, dass Heranwachsende die Einrichtung wechseln müssen. Zudem liegen die Elternbeiträge, die die Johanniter verlangen über dem Niveau der anderen Kissinger Träger. Wolf kündigte in der JKS-Sitzung an, dass Verantwortliche der Hilfsorganisation im nächsten Gemeinderat (25. Juni) für Auskünfte zur Verfügung stehen werden. Die Idee ist, mit Hilfe eines Anbaus gleich mehrere Probleme gemeinsam zu erledigen: Eine Regelgruppe und vielleicht sogar noch eine Hortgruppe darin unterzubringen. „Und wir könnten auch von uns aus versuchen, das Niveau der Elternbeiträge zu nivellieren“, so Wolf. Denn die Johanniter-Einrichtung kostete die Kommune bis auf das Grundstück, das sie in Erbpacht zur Verfügung stellt, bislang gar nichts.
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