Die Heimat auf der Zunge
Kinder und Jugendliche sprechen heute weniger Dialekt als früher. Das fällt auch in Schulen im südlichen Landkreis auf
Aichach-Friedberg Plätzchen, Gedichte, Kerzen und Kränze: In der Adventszeit besinnen sich viele Menschen auf ihre Herkunft und Tradition. Sie verbringen Zeit in der Familie und pflegen lieb gewonnene Bräuche. Dazu gehört auch der heimische Dialekt. Es gibt Weihnachtslieder in Mundart, wie den Klassiker „Es wird scho glei dumpa“, und viele Theateraufführungen. Gerade die junge Generation aber spricht zunehmend weniger Dialekt. Das macht sich auch an einigen Schulen im südlichen Landkreis bemerkbar, wie wir im Gespräch mit Pädagogen erfuhren.
„Die Kompetenz der Jugendlichen geht in diesem Bereich leider zurück“, stellt Anton Oberfrank fest. Der Leiter der Konradin-Realschule bedauert das, da er als Deutschlehrer gerade die Vielfalt der Dialekte in Bayern schätzt. Untersuchungen hätten zudem ergeben, dass Kinder, die eine Mundart beherrschen, sich später auch beim Erlernen einer Fremdsprache leichter tun. „So lange sie auch des Hochdeutschen mächtig sind, bereichert sie das nur.“ Im Kultusministerium habe es deshalb eine Trendwende gegeben: Vor Jahren habe man Dialekte in Schulen noch bekämpft, was sich mittlerweile geändert habe. Vor allem Jugendliche aus Friedberg und der östlichen Umgebung besuchen die Realschule. Während die Friedberger sprachlich stärker schwäbisch geprägt seien, sprechen die Schüler aus den umliegenden Ortschaften eher altbayerisch. Die meisten von ihnen zeigten im Unterricht aber nur mehr Dialektanklänge, sagt Oberfrank. Karla Varney, Schülersprecherin an der Realschule, bestätigt das. „Manche Lehrer sprechen stärker Dialekt als die Schüler“, sagt die 17-Jährige. Einen „Augsburger Einschlag“ hätten zwar die meisten, darüber hinaus gehe der Gebrauch aber nur selten.
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