Heimat findet nicht im Bierzelt statt
Martin Wölzmüller geißelt den heutigen Umgang mit Tradition und Lebensraum
Aichach-Friedberg „Heimat, was ist sie heute?“ fragte Martin Wölzmüller, der Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege. In einem Vortrag auf Einladung der Raiffeisenbank Kissing-Mering machte er die Antwort an drei Kriterien fest: an den Bräuchen, der Baukultur und der Sprache.
Bayern leide unter Klischees und folkloristischen Einengungen, die aufgedrängt, aber auch selbst zurechtkonstruiert würden, stellte Wölzmüller im markigen Lechrainer Dialekt fest. Es könne schon der Eindruck entstehen, „dass wir nichts anderes täten, als im Kaufhausdirndl auf Bierbänken zu tanzen“. Heimat finde aber weder im Bierzelt statt, noch beim Trachtenumzug und auch nicht im Heimatmuseum. Und nachlesen könne man sie auch nicht. „Heimat ist eine Sache des Tuns, der ständigen Ausübung“. Damit war Wölzmüller bei den Bräuchen. Er zählte verschiedene auf, angefangen von den Sternsingern zu Dreikönig und dem Jaudusfeuer über Erstkommunion und Fronleichnam bis zu Volksfesten und St. Martinsfeiern. Als Beispiel brachte er die erschöpften Andechswallfahrer aus seinem Heimatort Egling. „Da wird die eigentliche Heimat sichtbar, ohne rituelle Lederhose und ohne bühnenmäßigen Jodler, aber eine, die entsteht aus dem Mittun vieler Menschen.“
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