In die Zustimmung mischt sich Kritik
Zeitgeschichtler und Opfer vermissen eine klare Distanzierung vom umstrittenen Schulnamen. Auch das Kultusministerium ist mit der bisherigen Erklärung nicht zufrieden.
Friedberg Mit großer Erleichterung wird die Entscheidung des Wernher-von-Braun-Gymnasiums aufgenommen, sich von dem umstrittenen Schulnamen zu trennen. Auf Kritik stößt dabei aber der Umstand, dass nur der mediale Druck als Begründung für diesen Schritt angeführt wird. Der Sprecher des bayerischen Kultusministeriums, Ludwig Unger, machte gestern deutlich, dass es mit dieser Erklärung des Gymnasiums nicht genug sein kann: „Wir gehen davon aus, dass die Schule ganz bewusst auf Distanz zu der bisher stark einseitig geprägten Grundeinstellung zu Wernher von Braun geht.“
„Es gibt überhaupt keine Distanzierung von Wernher von Braun. Das ist sehr unschön“, bemängelt auch Jens-Christian Wagner, der Leiter der KZ-Denkstätte Mittelbau-Dora. Dort waren im Dritten Reich unter Mitverantwortung Wernher von Brauns rund 20000 Zwangsarbeiter bei der Produktion der Terrorwaffe V2 ums Leben gekommen. Wagner beurteilt die Entscheidung darum mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Eine kritische Auseinandersetzung kann man da nicht herauslesen.“
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