Kultur in Dasing: Lieben und Sterben auf Bayerisch mit Rosy Lutz

VonManuela Rieger

Bei der ersten Veranstaltung in der neuen Bücherei Dasing bringt Mundartdichterin Rosy Lutz die Besucher zum Lachen.

Einen vergnüglichen Abend in der neuen Dasinger Bücherei hat Rosy Lutz den Besuchern beschert. In altbayerischer Mundart nahm sie die Unzulänglichkeiten des Lebens in Versform aufs Korn. Es war die erste Veranstaltung in der neuen Bücherei. Ursula Ullrich-Thiele findet die Einrichtung toll, weil nun endlich auch die Kinder mal zum Buch greifen würden. Auch Leiterin Eva Nagl ist stolz, dass sich bisher schon so viele Kinder einen Ausweis abgeholt haben.

„Vastehst me?“, fragte Lutz ihre Zuhörer. Verständnisprobleme hatten die Besucher, die größtenteils aus Dasing und Umgebung kamen, nicht. Der Isartaler redet anders als der Garmischer, die Woidler-Dialekte sind im ganzen Woid unterschiedlich gefärbt. So ist es auch im Wittelsbacher Land. Dazu kommt, dass in der Dichtung ohnehin alles erlaubt ist. Da kümmert man sich im Zweifelsfall nicht um Groß- und Kleinschreibung, da verschmelzen die Wörter miteinander, da steht mal ein einzelnes Wort ganz für sich, ohne Punkt und Komma. Da schleicht sich ein selbst erfundener Begriff hinein – dafür muss es keine Erklärung, keine Fußnote geben. Denn die Dichtkunst ist frei und das Bayerische, das eine eigene, eine besonders vielfältige Sprache ist, sowieso auch. Eine allgemeingültige bayerische Rechtschreibregel kennen diese Schreiber auch nicht, natürlich Rosy Lutz ausgenommen.

Friedberg Dasing