Mädchen prügeln anders
Sie traten zu, als ihr Opfer auf dem Boden lag. Zwei Mädchen, 16 und 17 Jahre alt, sind am Wochenende auf einem Parkplatz in Königsbrunn offenbar völlig ausgerastet. Sie haben eine 19-jährige Augsburgerin angegriffen und heftig verprügelt. Ein typischer Fall von Jugendgewalt? "Nein", sagen Experten. Dass Mädchen sich Schlägereien liefern, ist noch immer die Ausnahme.
Mit dem Verhältnis von Mädchen zur Gewalt beschäftigt sich auch der Augsburger Verein "Brücke e. V.", der sich um straffällig gewordene Jugendliche kümmert. "Wir spüren eine Zunahme bei Mädchen, die Körperverletzungen begehen", sagt Geschäftsführer Erwin Schletterer. Er stellt aber auch fest: "Es ist nur eine leichte Steigerung, noch nicht dramatisch."
Trotzdem hat die Brücke reagiert. Im vorigen Jahr gab es erstmals einen Anti-Aggressions-Kurs nur für Mädchen. Die gewalttätigen Mädchen sollen lernen, wie man Konflikte ohne Fäuste löst. Sie besuchen auch das Frauengefängnis in Aichach. Dort sehen sie, welche Folgen es hat, wenn man gegen das Gesetz verstößt. Beim aktuellen Fall, so die Darstellung der Polizei, sollen die beiden Mädchen plötzlich und unerwartet ausgerastet sein. Auch das ist untypisch. "Spontane Gewalttaten werden von Jungs begangen", sagt Karin Leib. Sie leitet den Anti-Aggressions-Kurs. "Bei den Mädchen sind es oft lange Geschichten, die sich zum Teil schon über Jahre hinziehen." Kränkungen etwa, die lange Zeit im Kopf eines Mädchens schwelen, bis sie schließlich in Gewalt ausbrechen.
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