Mehr regenerative Energie für Merching
Umweltpreisträger Thomas Rebitzer will ein Gesamtsystem für die Kommune
Thomas Rebitzer, Umweltpreisträger des Landkreises Aichach-Friedberg 2015, stellte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung seinen Lösungsansatz für ein optimiertes Energiekonzept vor. 33 Prozent der Energieversorgung werde in Deutschland bislang regenerativ genutzt – auch in Merching werde dafür schon einiges unternommen. Die Gemeinde stehe vergleichsweise mit ihrer alternativen Energienutzung sehr gut da: Das Wasserkraftwerk am Stausee, das größte im Landkreis mit einer Stromerzeugung von 55 Millionen Kilowattstunden pro Jahr (deutschlandweiter Anteil an der Gesamtstromerzeugung: vier Prozent), zwei Biomasseanlagen in Steinach und Brunnen (deutschlandweiter Anteil: acht Prozent) und private Solaranlagen und auf öffentlichen Gebäuden, wie bereits auf dem Dach der Schule und dem Bauhof Merching (deutschlandweiter Anteil: sechs Prozent). Auch eine Bürgerbeteiligung sei hier denkbar. Diese und die Möglichkeit der Windenergienutzung (deutschlandweiter Anteil: 15 Prozent) werde aber innerhalb der Gemeinde noch viel zu wenig ausgenutzt. So könnte man noch an einigen öffentlichen Gebäuden mehr Photovoltaikanlagen errichten und die Bürger ermutigen, selbst die Sonnenenergie zu nutzen und „alle Dach- und Wandflächen für Solaranlagen – auch die Nordseite, die 70 Prozent des Energiebedarfs einspeisen kann“. Sein großes Anliegen, dass ein Bauplatz für die Windkrafträder von der Gemeinde ausgewiesen wird, bekräftigte er damit, dass fünf bis sechs Windkraftanlagen pro Gemeinde Atomkraftwerke unnötig machen würden. Mit der Ausweisung eines Bauplatzes für Windkrafträder könne die Gemeinde auch die 10-H-Regelung kippen. „Jede Gemeinde sollte dazu gezwungen werden“, meinte er. „Denn die Gefahren der Atomkraftwerke werden verharmlost.“ Besonders verwies er in diesem Zusammenhang auf das AKW Krümmel an der Elbe nahe Hamburg, bei dem kurz nach der Havarie von Tschernobyl ebenfalls ein Zwischenfall auftrat und wo heute eine extreme Häufung von Leukämieerkrankungen auftritt. Rebitzer sieht die Zukunft auch darin, Elektroautos, die im Moment ab 15000 Euro zu haben sind, zu nutzen. Die Gemeinde könne auch für den Bauhof ein solches Auto nutzen. Zudem könnte sie Elektrotankstellen, die mit Sonnenergie laufen, dafür errichten. Gerade das Arbeiten mit Sonnenenergie lohne sich. „Der Endkunde bekommt Geld, weil er es einspeichert und einspeist.“ Finanziell sei alles ohne großen Kreditaufwand machbar. Sollte wirklich kein Strom vorhanden sein, könne man von einem Öko-Stromanbieter Strom beziehen. „Wir müssen die regenerativen Energieformen bewusst nutzen – so kann man auch im Kleinen viel bewirken“, so Rebitzer. (crp)
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