Mit Josef Ernst verliert Mering ein echtes Original
Kurz vor seinem 90. Geburtstag ist der langjährige Gemeinderat und Träger des Goldenen Ehrenrings gestorben
Er war der Letzte, der in Mering die Tradition des landwirtschaftlichen Krautanbaus noch pflegte. Vor drei Jahren musste er aus gesundheitlichen Gründen damit aufhören – jetzt ist auch der Lebensweg von Josef Ernst zu Ende gegangen. Am Samstagmorgen schloss er nach längerer Krankheit für immer die Augen. Am 12. September hätte er seinen 90. Geburtstag gefeiert. Wer ihn kennt, weiß, dass er die damit einhergehende Verpflichtung eher ungern auf sich genommen hätte. Ernst war ein umtriebiger Mensch, aber keiner, der viel Aufhebens von sich machte. „Sprüche klopfen liegt mir nicht.“
Als Josef Ernst nach 30 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit im Gemeinderat anno 2002 den Goldenen Ehrenring verliehen bekam, erzählte er, dass er das gute Stück „im Hosensack“ nach Hause getragen habe. Er wollte keinesfalls damit angeben, hätte eigentlich gar keine solche Auszeichnung gebraucht: „Wenn ich etwas mache, mache ich es gerne.“ Merings Bürgermeister Josef Heinrich (SPD) hat ihn zwar für die Mitarbeit im Marktgemeinderat geworben, aber für die CSU saß er dann im Sitzungssaal. Schließlich war Ernst auch Ortsobmann des Bauernverbands, ebenfalls drei Jahrzehnte lang, und Vorsitzender der Waldgenossenschaft und Ortsbeauftragter der Flurbereinigung. Und er war immer darauf bedacht, niemanden zu benachteiligen, war im Grunde genommen ein sehr sozialer Mensch. Mithilfe und Zusammenarbeit, das war sein Credo; vor allem mit seinem Nachbarn Josef Scherer pflegte er diese. Und Streit versuchte er zu vermeiden, wo es ging. Darum engagierte er sich auch so, als nach dem Bau der Ortsverbindung Mering – Königsbrunn die Frage nach einer Flurbereinigung zu lösen war. So mancher Landwirt war daran interessiert, seine Flächen zusammenzulegen und zu vergrößern. Ernst und Scherer brachten es aber fertig, dass diese Notwendigkeit auf den Bereich beschränkt blieb, der von dem Straßenneubau unmittelbar betroffen war. Das Beispiel aus dem Nachbarort Merching, in dem die Grundstückseigner auch 50 Jahre nach der Flurbereinigung noch stritten, hatte die beiden Bauern nachhaltig geprägt.
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