Pendler zwischen Normalität und Ausnahmezustand
Was am Tag nach dem tödlichen Unfall die Fahrgäste auf der Strecke Augsburg-Ingolstadt rund um Friedberg bewegt.
8.14 Uhr, Abfahrt Bayerische Regiobahn vom Augsburger Hauptbahnhof. Das Ziel ist Aichach, so wie immer um diese Uhrzeit. Einzig ein Gleiswechsel und das Laufband auf den elektronischen Anzeigetafeln geben einen Hinweis darauf, dass am 8. Mai 2018 auf der Strecke Augsburg-Ingolstadt einiges anders ist, als am Tag zuvor. Gegen 21.15 Uhr war am Montagabend eine Regionalbahn in der Nähe des Bahnhofs Aichach in einen parkenden Güterzug gerast. Der Lokführer des Regionalzugs und eine Passagierin starben noch am Unfallort. Am Dienstag erließ ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Augsburg Haftbefehl gegen den 24-jährigen Fahrdienstleiter. Unter Auflagen ist der Mann inzwischen wieder auf freiem Fuß.
Thomas Hiemer pendelt jeden Tag von Augsburg nach Friedberg und sagt: „So leer habe ich den Zug noch nie gesehen.“ Ein paar Plätze weiter sitzt ein Schüler der Fachoberschule Friedberg mit Kopfhörern auf den Ohren. Freunde hatten ihn am Montagabend wegen des Zugunglücks angerufen. „Ich schreibe heute Englisch-Abi. Sie wollten mir Bescheid sagen, falls der Zug ausfällt oder so.“ Am Bahnhof Hochzoll bleibt die Bahn für einige Minuten stehen. „Der Streckenabschnitt vor uns ist noch belegt, wir bitten Sie um etwas Geduld“, informiert eine neutrale Frauenstimme. Weil zwischen Friedberg und Hochzoll der Streckenabschnitt eingleisig ist, müssen hier die Züge regelmäßig warten. Ganz normal. Nach dem Unglück in Aichach beruhigt die Ansage auf seltsame Art und Weise.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.