Von der Party in die Notaufnahme
Augsburg Die junge Frau, vielleicht 18 oder 19 Jahre alt, liegt auf dem Gehsteig. In ihren blonden Haaren hängt Erbrochenes, sprechen kann sie nicht mehr. Es ist gerade 22 Uhr, in der Augsburger Maxstraße läuft das Nachtleben erst langsam an, doch für die junge Frau ist die Party bereits beendet. Wodka habe sie getrunken, erzählt ein Freund, der neben ihr steht. Aus der Flasche, zum "Vorglühen". Ein Rettungswagen kommt, sie wird eingeladen. Einige ihrer Freunde sind da schon wieder weg und feiern weiter.
Szenen wie diese, die sich im Sommer abgespielt hat, sind für die Sanitäter der Rettungsdienste fast schon der Alltag. Vor allem am Wochenende fahren die Retter von einem Betrunkenen zum nächsten. "Freitag- und Samstagnacht hat bestimmt die Hälfte unserer Einsätze mit Betrunkenen zu tun", sagt Manuel Holder, der als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz in Augsburg arbeitet. Er hat in den vergangenen Jahren zwei Trends festgestellt: Die Betrunkenen werden jünger, "unter 18 Jahren". Und sie trinken mehr. "Wir stellen fest, dass sie stärker betrunken sind, einfach jenseits von Gut und Böse."
Eine in dieser Woche veröffentliche Studie der Krankenkasse DAK kommt zum Ergebnis, dass sich ein Drittel der Schüler im Alter von zwölf bis 18 Jahren mindestens einmal im Monat betrinkt. Den Sanitäter wundern solche Zahlen nicht. Er versucht, die Einsätze mit professioneller Distanz zu sehen. Doch ganz funktioniert das nicht immer. Etwa dann, wenn sie sich um ein 16-jähriges Mädchen mit fast drei Promille kümmern müssen, wie kürzlich geschehen. "Natürlich macht man sich Gedanken", sagt Holder. "Man fragt sich, was ist nur mit ihr los?" In puncto Alkohol haben Mädchen aufgeholt. "Die Alkoholproblematik bei Kindern und Jugendlichen ist kein reines Jungenthema mehr", sagt Dr. Markus Wehler, Chefarzt der Notaufnahme am Augsburger Klinikum. Hier landen junge Patienten aus der ganzen Region, die Hälfte seien Mädchen.
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