Ein Ästhet im Boot
Der Rederzhausener Jakob Mayer ist deutscher Juniorenmeister im Kanuslalom. Um das zu erreichen, musste er seine Nervosität besiegen. Dabei half ihm sein Sinn für Schönheit
Shakira und Jakob Mayer haben dasselbe Erfolgsrezept. Der Hüftschwung hilft beiden, auf ihrem Gebiet besonders erfolgreich zu sein. Doch während die kolumbianische Sängerin damit ihre Konzerte aufpeppt, braucht der Kanute aus Rederzhausen den starken Hüftschwung, um präzise die Tore beim Slalom zu nehmen. Der 17-jährige Mayer macht das besonders gut, im Juli wurde er deutscher Meister bei den Junioren im Kajak-Einer.
Dass er mit dem Kanu so erfolgreich wird, ist nicht selbstverständlich. Mit sieben Jahren erlitt er einen schweren Unfall, ein Auto erfasste ihn beim Radfahren. Dabei brach er seinen rechten Oberschenkel und verletzte sich an der für Kanu so wichtigen Hüfte: Sein Hüftgelenk war ausgekugelt. Die Ärzte konnten es wieder einrenken, diese Verletzung sei heute „kein Problem“ mehr, wie Mayer sagt. Sichtbare Spätfolgen des Unfalls sind jedoch zentimeterlange Narben im Gesicht des adretten 17-Jährigen mit dem für Kanuten typischen muskulösem Oberkörper. Die Hüfte sei auch deswegen so wichtig, weil man damit die Strömungen und Strudel beim Kanufahren erspürt, sagt er. Damit „liest“ man das Wasser, wie er es formuliert. Besonders viel Gefühl hat er für den Eiskanal in Hochzoll, wo er beim Verein Kanu Schwaben Augsburg trainiert. Diese Strecke sei technisch anspruchsvoll, man müsse auch sehr genau auf die Strömungen des Wassers achten. Dies liege ihm sehr, sagt Mayer. Es sei auch ein Vorteil bei der deutschen Meisterschaft gewesen, die am Eiskanal stattfand. Allerdings war es auch sehr wichtig, dass er es gelernt hat, seine Nervosität bei Wettkämpfen besser in den Griff zu bekommen. Er hatte zwar oft gute Leistungen im Training gebracht, war dann aber bei Wettkämpfen überehrgeizig. Fehler gleich am Anfang der Rennen folgten daraus.
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