Nach der Pause das Spiel gedreht

VonPeter Kleist

Kaufering Es waren kuriose Szenen, die sich unmittelbar vor der Pause des Bezirksligaspiels zwischen Kaufering und dem TSV Friedberg - das Friedberg letztlich 3:1 gewann - abspielten: Schiedsrichter Sebastian Weber (1860 München) hatte Kauferings Müller als letztem Mann nach einem vermeintlichen Foul an Pietruska "Rot" gezeigt und auf Elfmeter entschieden - um dann nach Intervention seines Assistenten seine Entscheidung zu revidieren. Es ging mit Schiedsrichterball weiter und man schrieb die 44. Minute. Zwei Minuten später zappelte der Ball dann im Netz - allerdings in dem der Friedberger. Ziegler war aus stark abseitsverdächtiger Position alleine auf Torwart Andreas Auer zugeeilt und "tunnelte" diesen zum 1:0 für die Platzherren. Klar, dass diese Szenen für reichlich Gesprächsstoff unter den rund 150 Zuschauern sorgten. Und die waren sich größtenteils einig, so etwas bislang noch nie erlebt zu haben.

Einig war man sich auch, dass Kaufering nicht unverdient führte. Der Aufsteiger war agiler, hatte mehr Chancen (unter anderem einen Freistoß an die Querlatte von Riedlbauch) und ließ den TSV nicht zur Entfaltung kommen. Die Friedberger ihrerseits nahmen dann auch das "Geschenk" in Form eines Foulelfmeters nicht an: Müller hatte völlig unnötig Marco Ender gefoult, doch Miok scheitere in der 30. Minute an Torhüter Schmitt. Nach dem Wechsel aber gab der TSV klar den Ton an, präsentiere sich aggressiver, zweikampfstärker und hielt das Tempo hoch. Und die Kindermann-Elf erspielte sich Chancen: Ender köpfte drüber (65.) und VfL Keeper Schmitt rettete bei einem Freistoß (69.). In der 70. Minute dann das 1:1 - Ali Dabestani war in Gerd-Müller-Manier zur Stelle. Nur drei Minuten später schickte er mit einem "Zuckerpass" Marcel Pietruska auf die Reise und der Youngster machte mit einem Lupfer cool das 2:1 für den Gast. Und wiederum nur fünf Zeigerumdrehungen später machte Emi Miok seinen Fauxpas vom Elfmeter wieder wett und den Sack endgültig zu: Er traf nach einem Eckball per Kopf zum 3:1-Endstand für den TSV Friedberg.

TSV Friedberg: Auer, Miok, Fischer, Kandler (ab 85. Schulz), Kindermann, Makowski, Lang, Bitic, Ender, Dabestani (ab 83. Metzger), Pietruska. - Tore: 1:0 Ziegler (45.+1), 1:1 Dabestani (70.), 1:2 Pietruska (73.), 1:3 Miok (78.). - Bes. Vorkommnis: Schmitt (VfL) hält Foulelfmeter von Miok (30.). - Zuschauer: 150

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