Autokindersitze im Test: Teuer heißt nicht gleich gut
Der ADAC und die Stiftung Warentest haben Autokindersitze getestet. Das Ergebnis: Der Kaufpreis ist nicht entscheidend. Drei vergleichsweise teure Kindersitze sind mangelhaft.
Autokindersitze im Test: In einem aktuellen Vergleich von ADAC und Stiftung Warentest sind die drei einzigen mangelhaften Kandidaten mit Preisen zwischen 370 und 550 Euro vergleichsweise teuer. Ihnen stehen gute Sitze zu Preisen von knapp 50 bis 80 Euro gegenüber. So günstige gute Kindersitze haben die Experten in dem regelmäßigen Gemeinschaftstest nach eigenen Angaben seit Jahren nicht mehr gefunden (Ausgabe test 11/2016).
Test: Erst die Babyschale, dann der Kindersitz
Um das Verletzungsrisiko für Kinder zu minimieren, sollten sie so lange wie möglich in rückwärts gerichteten Sitzen mitfahren, mindestens aber bis sie laufen können, so die Experten. Für Sitze in der i-Size-Norm (ECE R 129), die sich an der Größe des Kindes orientiert, ist vorgeschrieben, dass Kinder bis 15 Monate mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzen. Für Sitze nach der Norm ECE R 44, die sich am Gewicht orientiert, gibt es zwar keine solche Regelung. Trotzdem ließen sich zumindest alle getesteten Babyschalen nur rückwärts gerichtet einsetzen.
Gute Sitze, die ab Geburt mit dem Kind mitwachsen, sind den Angaben zufolge rar gesät. Und einen guten Sitz, der von Geburt bis Einschulung genutzt werden kann, hätten die Experten sowieso noch nie gefunden. Aus Gründen der Handhabung sei es aber ohnehin meist die bessere Wahl, zunächst eine Babyschale zu nutzen und dann auf einen größeren Sitz umzusteigen. Schluss mit Kindersitzen ist für den Nachwuchs erst, wenn er 1,50 Meter groß oder zwölf Jahre alt ist.
Die beste neu getestete Babyschale ist die Cybex Aton Q i-Size (Note 1,7) für 200 (Gurtmontage) oder 350 Euro (mit Isofix-Basis). Dieselbe Note erreicht auch die Joie i-Gemm (150 Euro) aus früheren Tests. Noch besser waren dort die Maxi-Cosi Pebble Plus (Note 1,6) sowohl mit (505 Euro) als auch ohne Isofix-Basis (275 Euro). Ein "Sehr gut" mit der Note 1,5 erreichte ebenfalls bereits früher die Kiddy Evo-Luna i-Size für 450 Euro. Alle genannten Babyschalen sind Sitze nach der i-Size-Norm bis maximal 105 Zentimeter Körpergröße.
Alle folgenden Sitze sind nach der Norm ECE R44 gefertigt: Die beste Babyschale bis 13 Kilogramm ist die bereits früher getestete Cybex Cloud Q für 200 Euro (Note 1,9), gefolgt vom gleichen Modell mit Isofix-Basis für 320 Euro (Note 2,0) und der 150 Euro teuren Maxi-Cosi Citi (Note 2,1). Ein neu und gut getestetes System (Note 2,4), das von der Geburt bis zu einem Gewicht von 18 Kilogramm genutzt werden kann, ist der 500 Euro teure Recaro-Sitz Zero.1.
Autokindersitze-Test: Ergebnise von ADAC und Stiftung Warentest
An die Spitze der Kindersitzgruppe von 9 bis maximal 36 Kilogramm Körpergewicht setzt sich der neu getestete Kiddy Phoenixfix 3 für 259 Euro (Note 1,7). Jeweils die Note 2,1 erreichten die bereits früher untersuchten Modelle Joie Transcend (210 Euro), Joie Trillo Shield (125 Euro) und Recaro Optiafix (300 Euro). Auf die Note 2,3 kamen der Britax Römer King II (180 Euro), der Britax Römer King II LS (209 Euro) sowie der Casualplay Multiprotector Fix II (400 Euro).
Dieselbe Note erreichten in der Gruppe 15 bis 36 Kilogramm Gewicht die neu getesteten Modelle Hema Junior (65 Euro), Jane Quartz (185 Euro), Nania Befix SP (49 Euro) und Vertbaudet Juniorsit (80 Euro). Noch besser sind viele Modelle aus früheren Tests: Etwa der Joie Trillo LX mit der Note 2,0 (95 Euro) oder die Modelle Britax Römer Kidfix II XP (220 Euro), Joie Duallo (160 Euro) oder Maxi-Cosi Rodifox Airprotect (170 Euro), die jeweils die Note 1,9 erhielten. Sieben weitere Sitze kamen schon einmal auf eine Note 1,8: Britax Römer Kid II (100 Euro), Britax Römer Kidfix II XP Sict (239 Euro), Britax Römer Kidfix SL (130 Euro), Britax Römer Kidfix SL Sict (160 Euro), Cybex Solution M (160 Euro), Cybex Solution M-fix (190 Euro) und Kiddy Smartfix (219 Euro). dpa/AZ
Hauptsache sicher: Was für Eltern bei der Kinderausstattung zählt
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