Ernährung: Diese Fische empfehlen Umweltschützer
Greenpeace und WWF geben regelmäßig aktualisierte Empfehlungen, welchen Fisch umweltbewusste Verbraucher essen können und welchen nicht. Was wird geraten?
Welchen Fisch kann ich ohne Bedenken kaufen?
Als "gute Wahl" empfiehlt der WWF Hering und Sprotte, Karpfen und Bio-Forellen aus Aquakulturen. Greenpeace ist strenger: Für uneingeschränkt empfehlenswert hält die Organisation nur den Karpfen; für "überwiegend vertretbar" Hering und Wels. Bei beiden Arten gelten demnach aber Ausnahmen für in bestimmten Regionen gefangene Fische, die besser nicht auf den Tisch kommen sollten.
Noch komplizierter wird es bei beliebten Arten wie Lachs und Thunfisch: Von beiden Arten raten Umweltschützer grundsätzlich ab; allerdings gibt es Ausnahmen. Wenn Lachs oder Thunfisch aus bestimmten Regionen kommen, können sie durchaus gekauft werden - laut WWF etwa Bonito aus dem Westpazifik oder Wildlachs aus Ostalaska.
Kann ich mich auf Siegel verlassen?
Der WWF empfiehlt, sich an verschiedenen Siegeln zu orientieren. So kennzeichnet etwa das MSC-Siegel die Herkunft aus nachhaltiger Fischerei. Bei Zuchtfisch aus Aquakulturen sollten sich Verbraucher demnach am besten für Waren mit dem ASC-Siegel oder den Kennzeichen von "Bioland" und "Naturland" entscheiden. Aus Greenpeace-Sicht dagegen kann keiner Zertifizierung uneingeschränkt vertraut werden.
Von welchen Arten sollten Verbraucher die Finger lassen?
Ohne Ausnahmen auf der roten Liste stehen beim WWF Aal, Hai, Granatbarsch, Rochen und Schnapper, bei Greenpeace zudem Makrele und Rotbarsch. Auch auf Alaska-Seelachs, der für viele Fischstäbchen verwendet wird, sollten Verbraucher laut Greenpeace verzichten. Der WWF kommt teilweise zu differenzierteren Urteilen und hält einen Kauf zumindest bei einem Fang in bestimmten Regionen für vertretbar - etwa beim Alaska-Seelachs aus dem Nordwestpazifik oder Makrelen aus dem Nordostatlantik.
Was sagt die Fischereiwirtschaft zu den Urteilen?
Das von Unternehmen und Verbänden gegründete Fisch-Informationszentrum (FIZ) stört sich vor allem an den harten Greenpeace-Urteilen. Diese seien sehr realitätsfern. Viele Bestände wie zum Beispiel der Alaska-Seelachs entwickelten sich hervorragend. Zudem könnten sich Bestände durch eine gewisse Befischung auch besser regenerieren. Grundsätzlich rät das FIZ nicht von einzelnen Fischarten ab.
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