Wer fasten will, sollte sich frühzeitig auf den Verzicht vorbereiten
Am Aschermittwoch startet die Fasten-Zeit. Wer mitmachen will, sollte rechtzeitig mit den Vorbereitungen beginnen. Tipp: die Ernährung früher umstellen. Das erleichtert den Verzicht.
Ab Aschermittwoch (1. März) verzichten viele Menschen bis Ostern auf feste Nahrung. Der Brauch des Christentums soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus Christus fastend und betend in der Wüste verbrachte, bevor er an Karfreitag gekreuzigt wurde und an Ostersonntag auferstand. Ob aus religiösen Gründen oder nicht: Wer fasten möchte, sollte langsam einsteigen. Das rät Rainer Matejka von der auf Naturheilverfahren spezialisierten Malteser Klinik von Weckbecker.
Verzicht schon vor der Fastenzeit beginnen
Wer "richtig" fasten und völlig auf feste Speisen verzichten will, sollte sich darauf vorbereiten. Am besten trinkt man schon in den zwei bis drei Tagen vorher keinen Kaffee und schwarzen Tee mehr und stellt die Ernährung auf leicht verdauliche Speisen wie Kartoffeln, Hirse oder Vollkornreis um. Fleisch und Wurst sollten nicht mehr gegessen werden. Wer sich an diesen Tipp hält, hat in den ersten Tagen des Fastens weniger Probleme, ganz ohne feste Nahrung auszukommen.
Menschen, die krank sind oder regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten vorher mit dem Arzt besprechen, ob sie fasten dürfen und was dabei zu beachten ist. In dem Fall verzichtet man lieber unter ärztlicher Aufsicht auf Essen. Sonst drohen gesundheitliche Probleme auf die Fastenzeit, die eigentlich der Reinigung dienen soll.
Anders Fasten: Verzicht auf Zucker, Fett - oder Hast
Kann man aus gesundheitlichen Gründen nicht richtig fasten oder lässt sich der komplette Nahrungsverzicht nicht mit dem eigenen Alltag vereinbaren, kann man sich auch vornehmen, einfach etwas gesünder zu leben. Matejka schlägt vor, auf Zucker, Fett, Kaffee oder Zigaretten zu verzichten. Das sei auch ein guter Anlass, sich mehr Pausen zu gönnen, öfter mal spazieren zu gehen oder eine neue Entspannungstechnik zu lernen. Idealerweise ist das Fasten dann ein Einstieg in eine insgesamt gesündere Lebensweise, erklärt Matejka.
Eine andere Alternative bietet die alljährlich neue Fastenaktion der evangelischen Kirche in Deutschland. Der Fokus liegt hier, ähnlich wie Matejka vorschlägt, auf einer insgesamt gesünderen Lebensweise. "Sieben Wochen Ohne" ändert ihr Motto jedes Jahr. "Augenblick mal! Sieben Wochen ohne sofort" soll Menschen dieses Jahr dazu animieren, öfter innezuhalten und durchzuatmen. Weniger Ungeduld in der Fastenzeit ist das Ziel. In den vergangenen Jahren rief die Fastenaktion etwa zum Verzicht auf Ausreden (2011), Geiz (2008) oder herzloses Verhalten (2016) auf.
Die christliche Fastenzeit dauert von Aschermittwoch bis Karsamstag. Da die Sonntage nicht mitgerechnet werden, ergeben sich 40 Fastentage, in diesem Jahr vom 1. März bis zum 15. April. dpa/sh
Die Diskussion ist geschlossen.