Garten- und Hausbesitzer müssen mit mehr Ameisen rechnen
Die Ameisenkönigin legt bei warmen Temperaturen mehr Eier, außerdem überleben mehr Tiere. Eine Ameisenepidemie droht uns aber wohl nicht.
Garten- und Hausbesitzer müssen in diesem Jahr mit mehr Ameisen rechnen. Die früher einsetzende und länger andauernde Vegetationsperiode in diesem Jahr sei förderlich für Ameisen, teilte der Biologe Harald Schäfer, Fachberater beim Landesverband der Gartenfreunde in Baden-Württemberg, am Montag mit. Ameisen seien bei Wärme aktiver. Die Ameisenkönigin lege dann mehr Eier, weil sie besser versorgt werde. Außerdem überlebten mehr junge Königinnen und ihre Männchen den Hochzeitsflug, also den Paarungsflug, da ihre natürlichen Fressfeinde - Libellen, Hornissen und Wespen - vom Insektensterben betroffen seien. "Ameisen sind halt schlechte Flieger und deshalb normalerweise leichte Beute."
Bund: Es sind keine Ameisenepidemien
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund) in Baden-Württemberg bekommt vermehrt Anrufe von Bürgern, die über zu viele Ameisen in Haus und Garten klagen. Wie viele Ameisen es in diesem Jahr aber genau mehr gibt, ist den Naturschutzorganisationen nicht bekannt. Es seien aber keine Ameisenepidemien, sagte Bund-Naturschutzfachmann Thomas Giesinger. Wer sich an Ameisen im Garten oder Haus störe, könne zu bewehrten Hausmitteln wie Backpulver oder Wasser greifen. Eine Umsiedlung sei schwierig und unrealistisch, weil die Ameisen ihr Nest tief in den Boden bauten und es auch sehr viele Tiere gebe. Habe man sich eines Ameisenvolkes entledigt, sei der Spuk nicht vorbei, sagte Schäfer vom Landesverband der Gartenfreunde. "Die nächste Ameisenkönigin freut sich." (dpa/lsw)
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