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Fastenzeit
13.02.2018

Immer mehr Menschen fasten - aber warum?

Wenigstens ein bisschen Deko schwimmt noch in der kargen Brühe: Bei vielen Deutschen wird eine einfach Suppe jetzt häufiger auf den Tisch kommen.
Foto: Fotolia

Am Mittwoch beginnt die Fastenzeit. Fast 60 Prozent der Deutschen wollen bewusst verzichten – oder behaupten es zumindest. Über das Fasten als ein typisch deutsches Phänomen.

Die letzten Schoko-Nikoläuse liegen noch im Süßigkeitenfach. Ihr einst so sattes Braun wird längst von einem gräulichen Schleier überzogen. Und doch waren sie nie so verführerisch wie morgen. „Iss mich!“, rufen sie. „Schweigt!“, rüffelt der gute Wille. Sie ist gar nicht so einfach, die Sache mit der Mäßigung. Wo doch alles, was man will, zu jeder Zeit verfügbar ist. Doch ab heute zählt die Völlerei wieder zu den sieben Todsünden. Der Aschermittwoch markiert den Beginn der Fastenzeit.

Und obwohl sich die Deutschen zunehmend vom christlichen Glauben entfernen, wächst die Zahl derer, die bewusst verzichten. Seit 2012 stieg die Zahl der Fasten-Fans um 15 Prozent auf 59 Prozent, zeigte im vergangenen Jahr eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK.

„Früher haben die Menschen gefastet, um in den Himmel zu kommen, heute fasten sie, um gesund in den Himmel zu kommen“, witzelt der Psychologe und Buchautor Manfred Lütz. „Unser Umgang mit Essen und Trinken hat sich wesentlich verändert“, sagt auch Gunther Hirschfelder, Kulturwissenschaftler an der Universität Regensburg. „Jede Gesellschaft braucht eine Ideologie, eine Idee, über die sie verhandeln kann.“ Doch „mit dem Ende der Ideologien und der Abkehr von der Religion haben wir Leitplanken verloren“, sagt Hirschfelder. Die Funktion übernimmt nun – zumindest in bestimmten Kreisen – die Ernährung. Denn der Mensch will Regeln. Fallen die alten weg, sucht er sich eben neue.

Fasten ist Selbstoptimierung

Dabei geht es aber längst auch um Selbstoptimierung und den Versuch, sich in die Normen einer zunehmend visuell geprägten Gesellschaft einzufügen. Im Konkurrenzkampf wird auch der Körper zur Waffe, das Aussehen entscheidet über den Erfolg zumindest mit. Wer gut aussieht, hat mehr Erfolg. Dass das sogar in der Politik gilt, belegt inzwischen sogar eine Studie. Die Universität Düsseldorf hat 1786 Direkt- und Spitzenkandidaten analysiert, die bei der Bundestagswahl 2017 angetreten sind. Das Ergebnis: Im Extremfall kann ein Kandidat mit hoher Attraktivität fünf Prozentpunkte mehr bei den Erststimmen gewinnen.

Doch das Sprechen über Essen und Trinken hat dem Kulturwissenschaftler Hirschfelder zufolge nicht in jedem Fall etwas mit den tatsächlichen Verhaltensweisen zu tun. Auch das zeigen Umfragen und Studien: 23 Prozent der Bundesbürger holen sich mindestens einmal in der Woche unterwegs belegte Brötchen, Burger, Pizza oder andere Snacks. Die Folgen gibt es schwarz auf weiß: Selbst die Zahl extrem dicker Kinder und Jugendlicher hat sich weltweit in den vergangenen vier Jahrzehnten mehr als verzehnfacht.

Essensregeln stiften Lebenssinn

Es geht bei der Ernährung aber keineswegs nur um Kalorienzufuhr, sondern um Identität – und damit um Abgrenzung. „Traditionell sind also Speisegebote Teil einer Identität und Lebenssinn stiftenden Religion“, sagt der Theologe Kai Funkschmidt. „In der modernen veganen Bewegung sehen wir etwas Neues: Essensregeln werden nun selbst sinnstiftend.“ Die säkulare Gesellschaft mag auf einen Gott verzichten können, auf ein Heilsversprechen hingegen nicht.

Alles nur eine Modeerscheinung? Zumindest ein Phänomen, das eng mit dem deutschen Wohlstand zusammenhängt – und mit der Überforderung durch ein Überangebot an Waren. „Das ist ein Luxusthema“, erklärt Kulturwissenschaftler Hirschfelder. In Süd- und Osteuropa, das stärker von Krisen gebeutelt wird, ist der Blick auf die Ernährung deutlich weniger missionarisch. Die Preis-Sensibilität ist größer. Doch Mehlschwitze und Buttertorte werden wohl auch bei uns so schnell kein Revival erleben. „Wenn wir keine schwerwiegende wirtschaftliche oder politische Krise haben, gehen wir nicht zurück zur Ernährung der 70er Jahre“, sagt Hirschfelder.

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