Listerien: Fleischwarenfirma Sieber ruft komplette Ware zurück
Fleischwarenfirma Sieber ruft ihre komplette Ware zurück: Da die Bakterien Listerien gefunden wurden, sollen Kunden Wurst und anderes Fleisch vernichten. Die Infos zum Rückruf.
Rückrufaktion bei der oberbayerischen Fleischwarenfirma Sieber: Die gesamte Fleisch-Ware wird zurückgerufen, nachdem die Bakterien Listerien gefunden wurden.
"In einigen Einzelfällen wurden in Schinken- und Wurstprodukten unseres Unternehmens Listerien gefunden", teilte das in Geretsried nahe Wolfratshausen ansässige Unternehmen am Montag mit. Wurst und anders Fleisch von Sieber werden bei dem Rückruf komplett aus dem Handel genommen. "Wir bitten die Verbraucher, die Produkte zu vernichten", heißt es auf der Internetseite des Unternehmens zu dem Rückruf.
Mehr als 200 Produkte sind von der Rückrufaktion von Aufschnitt über Leberkäse und Schinken bis hin zu vegetarischen Erzeugnissen betroffen. Das Unternehmen setzt damit eine Anordnung der Gesundheitsbehörde beim Landratsamt in Bad Tölz vom Freitag um. Die Produktion wurde vorläufig eingestellt. Ein Behördensprecher sagte, Wurstwaren dürften die Firma erst wieder verlassen, wenn ein Konzept zur hygienisch einwandfreien Produktion vorliege.
Rückruf bei Sieber: Listerien in Wurst und anderem Fleisch
Vom Rückruf bei Sieber sind mehr als 200 Fleisch-Produkte von Aufschnitt über Leberkäse und Schinken bis hin zu vegetarischen Erzeugnissen betroffen. Das bayerische Verbraucherschutzministerium hatte bereits am Freitag vor dem Verzehr von Fleischwaren der Firma Sieber gewarnt und den Rückruf der Ware angeordnet.
Listerien sind für Erwachsene meist harmlos. Für ältere oder immungeschwächte Menschen sowie Säuglinge und Schwangere stellen die Listerien-Bakterien hingegen ein besonderes Risiko dar.
Listerien bei Sieber: Politik fordert nach Rückruf Aufklärung
Nach Veröffentlichung der Warnung aufgrund von Listerien in Fleisch-Produkten von Sieber hat die SPD im Landtag am Sonntag eine "umfassende und zügige Information durch die Staatsregierung" gefordert. SPD-Verbraucherschutzexperte Florian von Brunn hält die Warnung des Ministeriums für richtig, sieht aber viele offene Fragen.
"Ich bin sehr irritiert, dass bei früheren Kontrollen nichts gefunden wurde! Immerhin spricht das Robert Koch-Institut von einer sehr hohen bis hohen Wahrscheinlichkeit, dass die Listeriose-Ausbrüche in Süddeutschland seit 2012 mit der Firma Sieber zusammenhängen", sagte der Experte laut Mitteilung. "Wie bei Bayern-Ei stellt sich die Frage, welche Qualität die Selbstkontrollen der Firma hatten. Wir wollen aber auch genau wissen, wie von amtlicher Seite kontrolliert wurde." dpa/AZ
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