Nebenher jobben? Studium ist für viele Studenten Vollzeitjob
Zum Beginn des neuen Sommersemesters sind viele Studenten wieder auf der Suche nach einem Nebenjob. Wann ein Nebenjob wirklich sinnvoll ist und welche Rechte Studenten haben.
Das Sommersemester hat wieder begonnen und viele Studenten sind auf der Suche nach einem Nebenjob. Neben finanzieller Unterstützung von den Eltern stellen Nebenjobs für viele Studenten die zweite große Säule der Studienfinanzierung dar. Doch wie findet man den passenden Nebenjob, der nicht nur das Studium finanziert, sondern sich zudem noch mit Klausuren und Vorlesungen vereinbaren lässt? Welche Rechte gelten für Studierende, die einen Nebenjob ausüben?
Auch für Studenten gilt beim Nebenjob das Arbeitsrecht, erklärt Matthias Schröder vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Genauso wie normale Berufstätige haben Studenten einen Anspruch auf Pausen, Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, so Schröder. Sonderregelungen gebe es da keine. Um den passenden Job zu finden, empfiehlt Schröder die Suche über die Arbeitsagentur, Aushänge etwa am Schwarzen Brett an der Hochschule oder über Jobportale im Internet. Wichtig sei, sich schon vor der Jobaufnahme über die Konditionen wie die Bezahlung zu informieren.
Diese Rechte haben Studenten im Nebenjob
Studenten im ersten Semester sollten sich aber genau überlegen, ob sie nebenher noch jobben wollen. Gerade der Start ins Studium verläuft in der Regel etwas chaotisch und holprig. "Neue Stadt, neues Umfeld und häufig auch eine neue Freiheit: Viele müssen erst lernen, für sich und ihr Studium Verantwortung zu übernehmen", erklärt Kira Marschner, Studienberaterin an der Technischen Universität Dresden. Oftmals sei das Studium allein schon wie ein Vollzeitjob. Zusätzlich zu Seminaren und Vorlesungen kommen Studenten mit Vor- und Nachbereitung bereits auf eine 40-Stunden-Woche.
Wenn es finanziell gar nicht anders geht, sind fünf Stunden pro Woche möglichst das Maximum bei einer Nebentätigkeit. Mehr Stunden schafften Erstsemester gerade am Anfang in der Regel nicht, ohne ihr Studium zu vernachlässigen, so Stefan Grob vom Deutschen Studentenwerk. Statt zu arbeiten, sei es häufig besser, die Ausgaben zu senken. Lassen sich die Kosten für das Essen etwa reduzieren, indem man öfter in die Mensa geht? Lassen sich die Kosten für die Wohnung minimieren, indem man in ein Studentenwohnheim zieht? All diese Fragen sollten sich Studierende zu Beginn ihres Studiums stellen.
Studium: Den passenden Nebenjob finden
Entscheidet man sich dann dennoch für einen Nebenjob, stellt sich die Frage, welcher sich am besten eignet. Optionen, um sich ein paar Euros dazuzuverdienen, gibt es für Studenten zur Genüge. Besonders beliebt sind Werkstudentenjobs, da sie häufig auf die Inhalte des Studiums aufbauen. Darauf legte auch Mathias Mäser bei der Wahl seines Jobs besonders wert. Der 28-jährige Hamburger studiert Wirtschaftsinformatik und arbeitet nebenbei als Werkstudent bei der Online-Plattform Xing. "Für mich war wichtig, dass der Studentenjob zu meinen späteren beruflichen Zielen passt."
Andere Studenten suchen in ihrer Nebentätigkeit dagegen eine Abwechslung zum Studienalltag - wie die Lehramtsstudentin Paula Basler aus Berlin. Sie arbeitet nebenbei als Kellnerin. Schon jetzt in ihrem späteren Beruf zu arbeiten, kam für die 23-Jährige nicht infrage. "Der Job ist etwas komplett anderes als das Studieren an sich. Beim Kellnern bewegt man sich viel, statt zu sitzen, man redet viel, statt zu lesen." Abwechslung sei ihr wichtig, sagt sie. Jeden Tag andere Gäste, andere Gespräche, andere Tagesabläufe - für die Studentin der perfekte Ausgleich zum Studium. dpa/tmn/AZ
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