Fleischersatz-Produkte im Test: "Geradezu erschreckend"
Öko-Test hat 22 Fleischersatzprodukte hinsichtlich Salz, Fett und Schadstoffen untersucht. Dabei entdeckten sie bedenkliche Inhaltsstoffe in den Produkten für Vegetarier.
"Öko-Test" veröffentlicht in der Juni-Ausgabe einen Test von 22 Fleischersatzprodukten. In ihrer Untersuchung überprüften sie die fleischfreien Produkte, von denen inzwischen etliche für Vegetarier und Veganer angeboten werden, hinsichtlich Salz, Fett, Geschmack und möglichen Schadstoffen. Zudem fragten die Tester die Hersteller, woher ihre Eiweißquellen kommen, um sicher zu stellen, dass auch das Eiweiß nicht tierischer Herkunft ist.
Das Ergebnis von "Öko-Test" ist geradezu erschreckend: Nur ein einziges der getesteten Produkte wurde als "gut" befunden, knapp die Hälfte war "mangelhaft" oder "ungenügend". Das liegt an teils überraschenden Inhaltsstoffen der Fleischersatzprodukte.
Mineralöle in Fleischersatzprodukten: Besonders stark in Tofu-Würsten
Grund für das schlechte Ergebnis der Fleischersatzprodukte ist einerseits die hohe Belastung mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH), die sich im Körper einreichen können und im Verdacht stehen, Organschäden herbeizuführen. Besonders stark belastet sind laut "Öko-Test" die Würstchen von Tofutown und Taifun.
Vier Bio-Produkte und fast alle konventionellen Produkte waren zudem überwürzt und enthielten Glutamat, das Kopfschmerzen auslösen kann. Außerdem waren einige Fleischersatzprodukte genauso fetthaltig wie die entsprechenden Fleischprodukte. Solange pflanzliche Öle eingesetzt werden, wertete das "Öko-Test" das aber nicht ab.
"Öko-Test": Gentechnisch veränderte Sojasorten im Fleischersatz
Bei Fleischersatzprodukten von Aldi Süd, Topas und Edeka wurden aber Palm- oder Kokosfett eingesetzt - das wurde wegen hoher ungesättigter Fettsäuren als schlecht bewertet.
In den Fleischersatzprodukten von Real und Lidl stieß "Öko-Test" auf gentechnisch veränderte Sojasorten. Für die Herkünfte Nord- und Südamerika ist das nicht ungewöhnlich. Zwölf der getesteten fleischfreien Produkte enthielten mehr als zwei Gramm Salz pro 100 Gramm - zu viel Salz erhöht das Risiko für Bluthochdruck.
Fleischersatzprodukte sollen laut Öko-Test Flexitarier ansprechen
Ob ein vegetarischer Wurstaufschnitt, Frikadellen oder Fleischwurst: Für Vegetarier und Veganer gibt es inzwischen viele Fleischersatzprodukte, die dem "Original" sehr ähneln können. Doch dabei ist Vorsicht geboten - denn es gibt keine gesetzlichen Regeln für die Kennzeichnung der Fleischersatzprodukte. Laut "Öko-Test" sollen Fleischersatzprodukte vor allem Flexitarier ansprechen. AZ
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