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England
10.07.2017

Darf es romantisch sein? Eine Reise durch die Welt von Jane Austen

Ein Portrait von Jane Austen. 
Foto: Bath Tourism

Zum 200. Todestag der Kult-Autorin: Eine Spurensuche durch die Heimat von Jane Austen bis an ihren Schreibtisch.

Der Mann sieht aus wie ein Dandy aus dem vorletzten Jahrhundert – mit Jabot und Zylinder. Nur die rosaroten Gummihandschuhe passen nicht so recht zu dem typischen Beau-Brummell-Look. Martin Salter poliert die Messingklinke des Hauses Nummer 40, Gay Street. Dafür ist sich der meistfotografierte Mann in Bath nicht zu schade. Schließlich sollen die Besucher nur den besten Eindruck von diesem georgianischen Stadthaus mitnehmen, in dem die Erinnerung an Englands beliebteste Schriftstellerin Jane Austen (1775–1817) weiterlebt.

Drinnen erzählt ein Film über Janes Leben in Bath. Manuskripte, ein Familienstammbaum und Interieur wie ein gedeckter Tisch für den Nachmittagstee lassen Austens Welt lebendig werden. Wer will, kann sich ein Kleid aus ihrer Epoche überstreifen, eine Haube aufsetzen und so der wächsernen Jane Austen Konkurrenz machen. Zu Bath, der Unesco-Welterbe-Stadt mit ihrer georgianischen Architektur und dem römischen Erbe, hatte die Tochter eines Landpfarrers ein eher gespaltenes Verhältnis. Für die junge Jane, die 1797 in die Stadt kam, überwog die Faszination des städtischen Lebens mit seinen Bällen und den vielen Einkaufsmöglichkeiten. Ging sie doch selbst nur allzu gern auf Einkaufstour.

Wer Jane Austen sucht, wird in Bath an vielen Stellen fündig

In ihrem Buch Northanger Abbey vermittelt sie noch ein durchaus positives Bild von Bath. Das änderte sich allerdings später, als die Familie 1801 für fünf Jahre zurückkam und eine Stadt vorfand, in der verarmter Adel, Witwen, alte Jungfern und pensionierte Militärs wohnten. Im Roman „Persuasion“ (Überredung) porträtiert Jane Austen dieses Bath. Die Assembly Rooms, wo im 18. Jahrhundert die Gesellschaft von Bath unter großen Kristalllüstern tanzte, tratschte und Tee trank, stehen heute zwar leer, aber mit ein wenig Fantasie kann man sich die Geselligkeiten vorstellen. Auch im noblen neo-klassizistischen Pump Room, der sich an die spannend inszenierten römischen Bäder anschließt, hat Jane Austen sich die Inspiration für ihre Romane geholt. Hier lernte man sich bei gepflegter Konversation unter seinesgleichen kennen.

Bescheiden war Janes letztes Zuhause in Chawton.
Foto: Lilo Solcher

Wer Bath besucht und Jane Austen sucht, wird an vielen Stationen fündig, zum Beispiel auch am halbmondförmigen Royal Crescent, 1767 bis 1774 erbaut und bis heute ein architektonisches Highlight. Oder im Victoria Park, den 1830 die erst elfjährige Victoria eröffnet hat. Im September werden beim Jane Austen Festival wieder hunderte von kostümierten Besuchern durch die Stadt flanieren. Dann fehlen nur noch die Kutschen, um sich in die Zeit Austens zu versetzen. Ganz sicher aber kann man dann irgendwo in Bath einem Mr. Darcy begegnen, dem Traummann aus „Stolz und Vorurteil“. Mit der kecken Elizabeth Bennet und dem introvertierten Mr. Darcy hat Jane Austen wohl eines der berühmtesten Liebespaare der Literatur geschaffen. Der Roman wurde mehrfach verfilmt und inspirierte Helen Fielding zu „Bridget Jones’ Diary“.

Heute mehr als zu ihrer Zeit ist Jane Austen Kult. Dabei passen ihre Heldinnen so gar nicht in die eher aufgeklärte Moderne, finden sie doch am Ende immer den Richtigen. Auch Emma aus dem gleichnamigen Roman macht da keine Ausnahme, obwohl sie sich immer wieder gegen eine arrangierte Ehe ausspricht: „Ich wäre lieber eine Lehrerin an einer Schule – und ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen – als einen Mann zu heiraten, den ich nicht mag.“ Da spricht wohl die bis zu ihrem Tod unverheiratete Jane Austen aus ihrer Heldin. Sie war gerade mal zwölf Stunden verlobt und löste nach einer schlaflosen Nacht die Verbindung mit einem sechs Jahre jüngeren Mann.

Sie schrieb jeden Morgen, dann ging sie spazieren

Nachdem ihr Vater 1805 in Bath gestorben war, zog Jane Austen mit ihrer Mutter und der ebenfalls unverheirateten Schwester Cassandra nach Southampton. 1809 stellte Austens Bruder Edward, der von einem reichen Onkel adoptiert worden war, den Frauen und Martha Lloyd, einer Freundin der Familie, ein kleines Landhaus auf seinem Anwesen in Chawton zur Verfügung. Das Häuschen in dem Bilderbuchort, wo Jane bis zu ihrem Tod lebte und schrieb, ist heute Museum. Hier können die Besucher das bescheidene Bett der Autorin sehen – sie schlief im selben Zimmer wie ihre Schwester – und den Tisch, an dem sie angeblich jeden Morgen nach dem Frühstück schrieb. Die übrige Zeit verging mit Spazierengehen und Lesen.

Der Blick auf das heutige Bath. 
Foto: Lilo Solcher

Die Austen-Frauen scheinen trotz der beengten Verhältnisse viel Wert auf die Inneneinrichtung gelegt zu haben – und auf den sorgfältig angelegten Garten, der sich auch in einem Heft wie „Landlust“ gut machen würde. Zwar hatte Jane Austen, die so anschaulich große Häuser wie Pemberly in „Stolz und Vorurteil“ beschrieb, nie ein eigenes Heim. Aber in Chawton steht auch das großzügige Landhaus ihres Bruders Edward Austen Knight, das sie zu einigen Beschreibungen inspiriert haben könnte. Seit 2003 ist das 400 Jahre alte elisabethanische Herrenhaus nach Jahren der Vernachlässigung und einer zehnjährigen gründlichen Restaurierung der Öffentlichkeit zugänglich. Die amerikanische Unternehmerin Sandy Lerner hat dort eine Sammlung von Frauen-Literatur zusammengetragen: Über 9000 Bücher, die in der Zeit von 1600 bis 1830 geschrieben wurden und zeigen, dass Frauen schon damals sich schreibend verwirklicht haben. Wie etwa Eliza Haywood (1693–1756), die Jane Austen wohl zu ihrem Roman „Northanger Abbey“ inspiriert hat und der ein Großteil der Ausstellung gewidmet ist.

„Jane Austen ist der Türöffner, um die anderen Autorinnen zu entdecken“, sagt Manager Anthony Hughes-Onslow. Der 60-Jährige, der optisch durchaus einem Austen-Roman entsprungen sein könnte, führt mit unverhohlenem Stolz durch die repräsentativ möblierten Räume und schwärmt von Autorinnen, die heute vergessen sind, zu ihrer Zeit aber weit bekannter waren als Jane Austen. Besonders Elizabeth Blackwell (1700–1758) hat es ihm angetan: Mit ihrem eigenhändig illustrierten Kräuterbuch „A Curious Herbal“ hat sie das Geld verdient, um ihren Mann aus dem Schuldturm zu holen. Im weitläufigen Park des Herrenhauses erinnert ein Kräutergarten an die tatkräftige Frau. Für Austens Heldinnen hat der Manager nicht ganz so viel übrig – mit Ausnahme von Emma, die er als selbstbewusst in Erinnerung hat.

Als die Autorin erkrankte, hatte sie ein hellsichtiges Gefühl

Beim Rundgang durchs schön restaurierte Haus kann man sich gut vorstellen, wie Jane Austen in ihrer Fantasie die Halle oder die Galerie mit ihren Romanfiguren belebte. „An einem Regentag“, meint Anthony Hughes-Onslow, „diente die Galerie wohl als eine Art Fitness-Studio. Da liefen dann die Damen und Herren hin und her, um sich die Zeit zu vertreiben.“ Was die Frau aus höheren Kreisen zu ihrer Zeit so alles tat, darüber schreibt Jane Austen immer wieder, zum Beispiel in Northanger Abbey: Läden mussten visitiert, Teile der Stadt erkundet werden, man musste den Pump Room aufsuchen, Theater, Bälle, Konzerte besuchen.

Vom beschaulichen Chawton aus war das nicht ganz so einfach. Als die Autorin 1817 erkrankte, fuhr sie am 24. März mit ihrer Schwester Cassandra „bei strömendem Regen“ ins rund 26 Kilometer entfernte Winchester, wo sie einen Arzt konsultieren wollte. Es sollte ihre letzte Reise sein. „Ich habe zeitweise ziemliches Fieber“, schrieb sie und fügte hellsichtig hinzu: „Krankheit ist in meinem Alter eine gefährliche Schwäche.“ Die Schwestern quartierten sich in der College Street ein, wo Jane am 18. Juli starb, den Kopf im Schoß der Schwester, wie Cassandra berichtete. Jane Austen wurde 41 Jahre alt. Bei der Trauerfeier am 24. Juli waren gerade mal vier Menschen zugegen: drei ihrer Brüder und ihr Neffe Edward.

„Sie öffnet ihren Mund mit Weisheit, und gütige Lehre ist auf ihrer Zunge“ steht auf der Bronzeplatte an der Wand des nördlichen Seitenschiffs der Kathedrale neben der eher unauffälligen Grabplatte. Im Jubiläumsjahr erinnert eine Ausstellung in der Kirche an die Autorin, die erst nach ihrem Tod berühmt wurde und die heute so beliebt ist, dass Schüler aus ganz Europa ihr Leben studieren und dass Martin Salter die Türklinke im Jane Austen Centre von Bath jeden Tag neu polieren muss.

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