In den Allgäuer Skigebieten gibt es viel Neues
Am Nebelhorn-Gipfel gibt es ein Panorama-Restaurant, in Balderschwang, am Ifen und in Oberstdorf neue Lifte. Was Sie zum Saisonstart wissen müssen, erfahren Sie im Reisebericht.
Noch einige Tage, dann beginnt im Allgäu der Skiwinter. Zwar waren an den vergangenen Wochenenden einige Lifte schon in Betrieb, doch zuletzt hat extremer Föhn zum Leidwesen der Wintersportler für Tauwetter gesorgt. Aber in den vergangenen Tagen konnte wieder Kunstschnee erzeugt werden. Und so gehen am Nebelhorn und im Skigebiet Fellhorn/Kanzelwand nächstes Wochenende einige Liftanlagen in Betrieb.
33 Millionen Euro haben die Bergbahnen im Allgäu (mit Kleinwalsertal) in diesem Jahr investiert – allerdings nicht nur in den Wintertourismus. Diese Investitionen spiegelten die positive Stimmung in der Branche wider, heißt es vom Verband Deutscher Seilbahnen (VDS). Er vertritt die Interessen der Betreiber von 200 Seilbahnen und 1400 Schleppliften.
Mit dem Saisonbeginn wird am Nebelhorn das in diesem Sommer gebaute Gipfelrestaurant mit Aussichtsterrasse eröffnet. Sechs Millionen habe die Gesellschaft investiert, sagt Bahn-Chef Peter Schöttl. Ein besonderes Erlebnis sei für die Gäste der neu errichtete „Nordwandsteig“. Das ist nicht – wie der Name vermuten lassen könnte – ein Klettersteig für Alpinisten, sondern ein ein Kilometer langer, ganz einfach zu begehender Weg. Unterhalb der neuen Station umrundet der Steig ohne jegliche Schwierigkeiten quasi den Gipfel und ermöglicht einen Blick in die bis zu 800 Meter hohe Nordwand des Bergs.
Allgäuer Skigebiete: Moderne Sechser-Sesselbahn am Fellhorn
Im grenzübergreifenden Skigebiet Fellhorn/Kanzelwand (Oberstdorf/Kleinwalsertal) hat nun auch der letzte Schlepplift endgültig ausgedient. Diesen Sommer wurde der Gipfelschlepper auf das gut 2000 Meter hohe Fellhorn abgebaut und durch eine moderne Sechser-Sesselbahn ersetzt. 5,5 Millionen Euro hat die Seilbahngesellschaft nach Angaben von Geschäftsführer Augustin Kröll in diese neue Bierenwangbahn investiert. Für mehr Komfort sorgt eine Sitzheizung – übrigens die erste in dem größten Skigebiet der Region. Während der alte Schlepplift vor allem für Anfänger unangenehm steil war, bietet die neue Bahn natürlich auch Wetterschutz-Hauben.
Die 327 Einwohner zählende Gemeinde Balderschwang im Oberallgäu, hinter dem Riedbergpass, gilt wegen der Schneesicherheit als Bayerisch-Sibirien. Im Skigebiet am Hochschelpen hat die Bad Wörishofener Unternehmerfamilie Fischer fünf Millionen Euro in den Bau einer hochmodernen Sechser-Sesselbahn gesteckt. Die neue Bahn ersetzt den 41 Jahre alten Schlepplift, der abgebaut wurde. Nur vier Minuten braucht der Sechser-Sessel für die gut ein Kilometer lange Strecke und 280 Höhenmeter. Nichts zu tun hat die neue Anlage übrigens mit den viel diskutierten und umstrittenen Plänen eines Skiliftverbunds zwischen Balderschwang und Grasgehren über das Riedberger Horn.
Skigebiet: Neuer Schnee auf dem Ifen
Nicht mehr auf bayerischem Gebiet, sondern in Vorarlberg, liegt das Ifen-Skigebiet oberhalb des Kleinwalsertals. Gleichwohl zählt es zu den Allgäuer Alpen. Jahrelang schien es so, als liege das Ifen-Gebiet im Dornröschenschlaf. Während rundum Beschneiungsanlagen und neue Sesselbahnen gebaut wurden, brachten am Ifen wie vor Jahrzehnten langsamere Schlepper und Sesselbahnen die Wintersportler in die Höhe. Auch gab es keine Beschneiung. Das aber ist seit diesem Sommer vorbei. Gebaut wurde heuer ein großer Schneiteich, der das für die Schneekanonen benötigte Wasser liefert. Bis auf Naturschneepisten im Bereich des Gottesacker-Plateaus können jetzt alle Abfahrten am Ifen beschneit werden, wenn Frau Holle streikt. Acht Millionen Euro hat das die neu gründete Bergbahn-Gesellschaft „Links der Breitach“ gekostet.
Zum geplanten Saisonstart am 15. Dezember wird unterhalb des Hohen Ifens die neue Olympiabahn in Betrieb gehen. Das ist eine moderne Sechser-Sesselbahn mit Wetterhauben und Sitzheizung, die die Wintersportler mit einer Geschwindigkeit von sechs Metern pro Sekunde auf den Berg bringt. Umgerechnet bedeutet das eine Geschwindigkeit von 21,6 Kilometern pro Stunde. Damit, so die Betreiber, sei es die schnellste Seilbahn in Deutschland und Vorarlberg. Weitere Modernisierungen am Ifen plant die Gesellschaft kommendes Jahr.
Wer häufiger im Allgäu zum Skifahren gehen will, der ist mit der Superschnee-Saisonkarte am günstigsten unterwegs. Die gilt an 230 Liftanlagen mit über 500 Pistenkilometern in allen Allgäuer Skigebieten, im Kleinwalsertal und im Tannheimer Tal (Tirol). Sie kostet beispielsweise für einen Erwachsenen 451 Euro.
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