IGEL in der Kritik: Mehr Schaden als Nutzen
Der Medizinische Dienst der Krankenkassen zieht eine eher negative Bilanz zu individuellen Gesundheitsleistungen - kurz IGEL. Auch die Patienten seien häufig nicht zufrieden.
Selbstzahler-Leistungen, die in den Arztpraxen angeboten werden, bringen häufig mehr Schaden als Nutzen. Zu diesem Schluss kommt der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDS) in einer am Donnerstag Bilanz zu den sogenannten individuekken Gesundheitsleistungen (IGEL), die privat zu zahlen sind. "Auch Früherkennung kann schaden", so das Fazit nach fünf Jahren, in denen der MDS über den sogenannten IGEL-Monitor wissenschaftlich fundierte Entscheidungshilfen anbietet. Dabei berät der MDS den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung in allen medizinischen und pflegerischen Fragen, die diesem qua Gesetz zugewiesen sind.
Krankenkassen: IGEL haben negative Bilanz
Die Gesamtbilanz der bisherigen Bewertungen von Igel-Leistungen "fällt nicht gut aus", so das Fazit der Wissenschaftler. Viele dieser IGEL-Leistungen hätten einen größeren Schaden als Nutzen - so etwa die durchblutungsfördernde Infusionstherapie gegen Hörsturz. Insgesamt wurden 17 IGEL-Leistungen mit "tendenziell negativ" bewertet, mit einem deutlich höheren zu erwartenden Schaden als Nutzen. Bei weiteren 15 Bewertungen kommt der Medizinische Dienst zu dem Schluss, dass die Schaden-Nutzen-Bilanz mit "unklar" zu bewerten ist. Mit "tendenziell positiv" wurden lediglich drei Selbstzahler-Leistungen bewertet - keine einzige erhielt eine durchweg positive Bewertung. Auch beliebte IGEL-Leistungen wie Früherkennungstests wie "Lungen-Check" und EKG wurden als "tendenziell negativ" bewertet.
Information zu Selbstzahler-Leistungen nicht ausreichend
Grund für die tendenziell negativen Bewertungen sei vorallem die Unzufriedenheit der Patienten, die sich oftmals bei der Entscheidung über die angebotenen Leistungen alleingelassen fühlten, sagte MDS-Geschäftsführer Peter Pick bei der Vorstellung der Bilanz. "Es ist nicht hinnehmbar, wenn Patienten unter Druck gesetzt werden oder wenn sie vor der Behandlung weder ausreichende Informationen noch eine nachvollziehbare Kostenaufstellung erhalten", betonte er. "Auch wenn manches besser geworden ist - es ist nicht alles gut."
Einzig jeder vierte Patient gab im Rahmen einer Befragung des IGEL-Monitors an, zufrieden über die Information zu möglichen Schäden der Selbstzahler-Leistung zu sein. Dabei informieren sich dem MDS zufolge täglich rund 2000 Nutzer auf der Internetseite über die Leistungen.
Die Stiftung Patientenschutz übte nach Veröffentlichung der Bilanz nun scharfe Kritik an dem Angebot der Selbstzahler-Leistungen. Sie wirft den Krankenkassen vor, es gehe "ums Geldverdienen, selbst wenn es dem Patienten schadet", so Vorstand Eugen Brysch. Er forderte eine zweiwöchige Bedenkzeit zwischen dem Angebot des Arztes und der Leistungserbringung. "Was für Haustürgeschäfte gilt, muss auch für Igel-Leistungen gelten", so Brysch. mit afp
Die Diskussion ist geschlossen.
IGEL ist keine Kassenleistung - was geht denn dann eigentlich den MDS der Krankenkassen dies an?
Eigntich nichts.
Ärzte. die nichts Wichtigeres zu tun haben, als bereits beim Betreten der Praxis den Hilfe suchenden Patienten aus einer relativ starken Position heraus mit IGEL unter Entscheidungsdruck zu setzen, sollten gemieden werden. Die klare Stellungnahme des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen ist sehr zu begrüßen.
Das die Kassen IGeL nicht mögen und daher natürlich der MDS [Wes Brot ich fress, des Lied ich sing!] sie schlecht macht, ist klar! Schließlich gehören diese Leistungen nicht zu den Kassenleistungen und die Kassen haben keine Kontrolle darüber! Das mögen sie nicht weil sie (man beachte Aussagen z.B. von Fr. Pfeiffer und anderen Kassenvertretern) der Meinung sind SIE wüssten besser was gut für die Versicherten ist als diese selbst! (Gesetzlich) Versicherte sind nach deren Meinung Unmündige/Kinder die das Elter Kasse an die Hand nehmen muß weil sie zu selbstständigen und selbstverantwortlichen Entscheidungen bezüglich ihres Körpers nicht in der Lage sind! (Ein wahrlich bemerkenswertes Menschenbild in einem demokratischen Staat der grundsätzlich vom selbstverantwortlichen Bürger ausgeht!)
>Einzig jeder vierte Patient gab im Rahmen einer Befragung des IGEL-Monitors an, zufrieden über die Information zu möglichen Schäden der Selbstzahler-Leistung zu sein. Dabei informieren sich dem MDS zufolge täglich rund 2000 Nutzer auf der Internetseite über die Leistungen.<</p>
Wen hat man da eigentlich befragt? Die Nutzer der Internetseite? Dann wäre das aber ein "mieses" Zeugnis für diese! Denn dann informiert ausgerechnet die Internetseite des MDS bezüglich IGeL schlecht über "die möglichen Schäden"! Oder können sie es nicht, weil tatsächlich die "Schäden" garnicht vorhanden sind und sie sich einen Rechtsstreit, von dem sie wissen das sie ihn verlieren würden, nicht leisten wollen? Außerdem, 2000 Nutzer täglich (!) sind lächerlich! Bei ca. 1,5 Milliarden Arzt-/Patientenkontakten jährlich (= rd. 4 Millionen/Tag)!
Man beachte! Der MDS kategorisiert: "tendeziell schädlich" (erwarteter (!) Schaden (von wem, wie, wonach beurteilt?) höher als Nutzen), "unklar" (keine Ahnung ham wa nich!), "tendenziell positiv" (M...t, Nutzen nicht leugbar!)! Die Kategorie "positiv" oder "nützlich" existiert anscheinend überhaupt nicht! Müsste es aber, auch wenn darin keine Leistungen zu verzeichnen wären!
Das läßt darauf schließen, daß es NICHT um eine objektive Beurteilung von IGeL geht und die Untersuchung nicht objektiv (nicht nach wirklich wissenschaftlichen Kriterien!) ist, sondern dazu dient den Kassen medienwirksame Munition gegen alles außerhalb der von ihnen bezahlten Mittelklassemedizin zu liefern!
Neudeutsch ist das Fake News! Vor über 70 Jahren hätte man es - ehrlicher - als Propaganda bezeichnet!