Ratgeber: So werden Rad und Auto fit für den Frühling

Ein Blick auf die Straße verrät es in diesen Tagen: Magie liegt auf dem Asphalt. Die Straße ruft bei zweistelligen Temperaturen nach allem, was fahrbar ist: Autos, Motor- und Fahrräder – und ihren Fahrern. Zeit also, die Fahrzeuge entweder aus ihrem Winterschlaf zu erwecken oder sie nach den Belastungen des Winters zu pflegen – der Wintermuff muss weg. Was es dabei zu beachten gilt:

Bei der Autowäsche reicht der Gartenschlauch schon lange nicht mehr aus. Katrin Müllenbach-Schlimme vom ADAC empfiehlt: „Hartnäckiger Schmutz sollte von einem Fachmann mittels Hochdruckreiniger entfernt werden. Dies hilft, um Salz sowie Streugutrückstände zu entfernen.“ Denn das Salz kann etwa an der Karosserie Schäden anrichten. Kratzer im Lack sollten möglichst versiegelt werden, sonst könnte das Auto rosten. Waschen lassen sollte man ohnehin lieber bei Experten.

Die Sommerreifen stehen besonders im Fokus

Auch Sommerreifen müssen jetzt aufgezogen werden. Den Luftdruck der Winterreifen sollte man dennoch um 0,5 bar erhöhen. „Wir empfehlen, die Reifen unter Spannung einzulagern“, sagt ADAC-Expertin Müllenbach-Schlimme. Die Autoreifen verlieren im Lager Luft – umso mehr, je stärker sie mit Licht in Kontakt kommen. Haben die Reifen nur vier Millimeter Profil oder weniger, sollte man fürs nächste Jahr einen neuen Satz kaufen.

Ein beliebter Fehler im Winter ist es, mit den Scheibenwischern Schnee oder sogar Eis von der Scheibe zu wischen. „Der Umgang mit Scheibenwischern ist nicht immer so liebevoll, wie er sein sollte“, sagt Müllenbach-Schlimme. Zudem können Scheibenwischer festkleben oder sich verstellen. Wenn die Wischer Schlieren bilden, ist es höchste Zeit, die Teile auszutauschen – eine gute Gelegenheit, auch gleich sein Spritzwasser aufzufüllen.

Weiter geht es im Innenraum: Die Luftfilter können verschmutzt sein und sollten bei Bedarf ausgewechselt werden. „Die Innenraumpflege wird gerne vernachlässigt “, sagt Müllenbach-Schlimme. Das Auto kann sogar schimmeln, wenn es zu lange feucht war. „Wichtig ist hier: Durchlüften und Fenster auf.“

Vorsicht gilt bei Saisonkennzeichen

Der Winter kann auch im Motorraum Spuren hinterlassen haben, zum Beispiel können durch Frost Schläuche locker sein. Vielleicht sind auch die Bremsen oder der Keilriemen nicht mehr in Ordnung. Dies sollte man ebenso nachschauen wie den Stand des Motoröls. Vorsicht auch bei Saisonkennzeichen: Wer vor dem erlaubten Datum losfährt, dem droht nach Angaben von Müllenbach-Schlimme ein Bußgeld von bis zu 50 Euro. Strafen kann es auch geben, wenn die Beleuchtung nicht mehr in Ordnung ist. Deshalb empfiehlt sie, beim Frühjahrsputz die Lichter gleich mit zu testen.

Wäsche, Reifen, Licht und Motor sind wie beim Auto auch Thema, wenn es um die Pflege des Motorrads geht. Michael Lenzen vom Bundesverband der Motorradfahrer warnt allerdings noch vor weiteren Gefahren. So könne das Lenkkopflager beschädigt sein. Um das zu überprüfen, sollten Motorradfahrer etwa das Vorderrad belasten und versuchen, das Lenkrad zu bewegen.

Klappt das nicht, muss das Rad in die Werkstatt. Auch der Fahrer selbst steht auf dem Prüfstand. „Man sollte seine Ausrüstung und seine Fitness überprüfen“, sagt Lenzen. Fahrer müssten erst wieder ein Gefühl für ihre Maschinen bekommen und sollten im Zweifel erst einmal kürzere Strecken fahren. „Außerdem“, fügt Lenzen hinzu, „sind viele Autofahrer noch nicht darauf eingestellt, dass nun wieder Motorräder auf der Straße sind.“

Radler sollten ihr Fahrrad nach dem Winter waschen

Der Winter kann auch den Drahteseln zusetzen. Das Streusalz kann Ketten, Schrauben, Plastikteile und Verbindungen angreifen. Petra Husemann-Roew vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) empfiehlt daher eine ausgiebige Wäsche. Auch sollten Fahrer auf den Luftdruck der Reifen achten und sie gegebenenfalls aufpumpen.

Dynamos können sich durch Frost oder Umkippen verstellen und dadurch nicht mehr funktionieren. „Man merkt ja auch nicht immer, wenn jemand gegen das Rad gelaufen ist“, sagt Husemann-Roew. Stirnbandlichter seien übrigens keine sinnvolle Alternative. „Die sind nicht in entsprechender Höhe und können Autofahrer irritieren“, sagt die Expertin. Für zusätzliche Sicht können sich solche Stirnbandlichter lohnen, wichtig seien aber vor allem das Vorder- und Rücklicht sowie die Reflektoren an Pedal und Speichen.

Hier gibt es detaillierte Anleitungen zum Fahrrad-Check