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Mode
27.09.2016

Ständig im Umbruch - Über den Berliner Chic

Markenklamotten sind der Berlinerin nicht so wichtig. Für sie gilt der Grundsatz: No Logo! So ist es auch bei Künstlerin Frankie, die seit fünf Jahren in Berlin ist.
Foto: Inga Kjer, dpa

Es gibt einen Chic, den man so nur in Berlin trägt. Die Mode der Hauptstädterin sieht oft anders aus als jene von Frauen in Hamburg oder München. Doch was macht ihn eigentlich aus?

Laut, schnell, ständig im Umbruch: Berlin ist ein raues Pflaster. Was jedes Jahr Millionen Touristen fasziniert, ist für die Bewohner eine Herausforderung. Das Wesen der Stadt spiegelt sich auch in der Mode. Wer Berlin mit anderen Städten vergleicht, stellt fest: Die Hauptstädterin kleidet sich anders als Frauen in Hamburg oder München. Das Leben in Berlin kreiert einen eigenen Stil. Er lässt sich mit fünf Thesen beschreiben: 

These 1: Keine Konventionen.

"In Berlin kann man in der Mode machen, was man will", sagt die Designerin Leyla Piedayesh. Sie führt das Label Lala Berlin, das weltweit für den Berliner Chic steht. Was in anderen Städten ein Tabu ist, stellt in Berlin kein Problem dar: mit Turnschuhen in die Oper, in Jogginghose shoppen, Motorradstiefel zum Abendkleid. Was Farben und Schnitte angeht, wird wild kombiniert. "Die Berlinerin kleidet sich häufig bunter und experimenteller als Frauen in anderen Metropolen", sagt Piedayesh.

Dabei ist zwar alles erlaubt, aber nicht alles egal. Trotz fehlender Konventionen versteht sich die Berlinerin als Avantgarde und ist auf der Suche nach ausgefallener Eleganz. Ein Drahtseilakt, der nicht immer glückt. Der Stil polarisiert: "Ich sehe nie jemanden, der in Berlin halbwegs gut angezogen ist", findet Prof. Barbara Vinken, Modetheoretikerin aus München. "Meiner Ansicht nach ist der Berliner Stil rundum verheerend." Und trotzdem kommen Touristen aus aller Welt und kopieren den Look zwischen Mitte und Neukölln. 

Es stimmt auch nur bedingt, dass es in Berlin keine Konventionen gibt. Es gibt die Konvention, möglichst unkonventionell zu sein. "Niemand meckert, wenn du mit Piercings, Dreadlocks, Tattoos und Turnschuhen in ein schickes Restaurant willst", sagt der Modefotograf Ashkan Sahihi. Er hat einen Bildband über die Berliner Frau veröffentlicht, in dem er 375 Frauen porträtiert. So ergibt sich ein Gesamtbild von der Stadt Berlin. "Aber mit Schlips und Anzug fängst du dir garantiert einen flotten Spruch."

Die Mode in der Hauptstadt ist alles - nur nicht schickimicki: Das sieht man auch an Irinas Kleidungsstil. Sie ist Mediengestalterin, seit zehn Jahren in Berlin.
Foto: Inga Kjer, dpa

These 2: No Logo.

Die Münchenerin mag ihr Geld in Handtaschen von Louis Vuitton und Versace Jeans investieren. Die Berlinerin lassen etablierte Luxusmarken kalt. Ihr Grundsatz ist: No Logo! "Bekannte Labels tragen Berliner Frauen häufig nicht, es sei denn, sie finden diese Secondhand", sagt Fotograf Sahihi. 

Das bedeutet aber nicht, dass die Berlinerin nicht Interesse an ausgefallenen Stücken hat. Sie trägt nur häufig Stücke von Designern, die unbekannt sind und so unkonventionell, wie sie selbst.  

These 3: In erster Linie praktisch.

Wer in Berlin unterwegs ist, weiß: Die Strecken sind lang und die Straßen kaputt. Das spiegelt sich in den Schuhen der Berliner Frau wider: Mit Pfennigabsätzen geht die Berlinerin kaum aus dem Haus. Dafür liebt sie Sneaker, mit denen sie stundenlang unterwegs sein kann. Und überhaupt muss die Mode unkompliziert und praktisch sein. 

Designerin Piedayesh sieht in der Vorliebe für praktische Kleidung einen weltweiten Trend. "Durch die Globalisierung gleicht sich das Straßenbild in den Städten immer mehr an", sagt sie. Die Berlinerin, die New Yorkerin und die Tokyoerin ziehen sich zunehmend ähnlich an, so ihre These. Das Besondere an der Berlinerin ist vielleicht, dass sie kaum zu Kompromissen bereit ist. Sie trägt zum Beispiel auch in konservativen Branchen Turnschuhe problemlos im Büro. Auch ohne Modekonventionen ist der Alltag schon stressig genug.

These 4: Ohne die Kulisse geht's nicht.

Die Codes des Berliner Chics sind kompliziert. Designer, Schnitte und Farbkombinationen kennt man außerhalb der Hauptstadt häufig (noch) nicht. Was sich im Neuköllner Kiez gut und richtig anfühlt, funktioniert wenige Kilometer westwärts in Potsdam schon nicht mehr.  

Fehlt Berlin als Bezugsrahmen, wirkt das Unkonventionelle schnell deplatziert - so sieht es Prof. Vinken. Der Verzicht auf Regeln und die totale Freiheit seien in der Mode ein schwieriges Konzept. Denn es gilt: Nur wer die Regeln der Mode verstanden hat, könne sie auch brechen - und die Berlinerin kenne die Regeln nicht. Doch vielleicht will sie diese gar nicht kennen?  

In Berlin sind die Wege weit und die Straßen kaputt: Das weiß auch Chantal und setzt auf flache Schuhe. Sie ist Mediengestalterin und seit sieben Jahren in Berlin.
Foto: Inga Kjer, dpa

These 5: Suche nach Konstanz.

Berlin ist eine Stadt der Extreme. Die Stadt ist ständig im Umbruch, Veränderung gibt es an allen Ecken - nicht nur im Stadtbild. Über die Mode aufzufallen, klappt kaum. Das machen nur Neulinge in der Stadt - die Berlinerin versucht es erst gar nicht. Sie sieht sehr cool aus, aber sie erfindet ihren Look nicht andauernd neu. Im Gegenteil: In erster Linie ist sie ihrem eigenen Stil treu. In einer Umgebung, die sich ständig ein neues Gesicht gibt, versucht zumindest sie verlässlich dieselbe zu sein.

Letztlich gebe es den einen Berliner Stil wohl ohnehin nicht, sagt Designerin Piedayesh. Wie eine Frau sich kleidet, hängt immer auch vom Alter, vom Beruf und vom Milieu ab. Aber es gibt ein Versprechen: "Das ist die Freiheit zu sein, wer du bist." Von Kristin Kruthaup, dpa, tmn

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