Gesunde Ernährung: Vegan, Superfood, Paleo: Bieten diese Trends gesunde Ernährung?

Vegan: Gesunde Ernährung ist für Veganer gar nicht das Wichtigste. Es geht darum, sich nachhaltig zu ernähren und Tieren Leid zu ersparen. Während Vegetarier auf Fisch und Fleisch verzichten, lehnen Veganer auch alle tierischen Produkte wie Milch, Eier oder Honig ab. In Deutschland leben ungefähr 900.000 Veganer - das sind rund ein Prozent der Bevölkerung. Expertin Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sagt: "Für einen gesunden Erwachsenen ist es durchaus machbar, sich vegan zu ernähren", sagt Gahl. Vitamin B12 müsse aber zugesetzt werden, da das vor allem in Fleisch vorkomme.

Veggan: Das ist ein sehr seltener Ableger der veganen Ernährung. Die Menschen verzichten dabei auf tierische Produkte - mit Ausnahme von Eiern, da ihnen deren Nährstoffe wichtig sind. Die sogenannten Ovo-Vegetarier veröffentlichen unter #veggan im Internet Fotos ihre Mahlzeiten mit Eiern. Das Wort "veggan" ist dabei eine Neuschöpfung aus "vegan" und "egg".

Gesunde Ernährung: Es muss nicht unbedingt Superfood sein

Superfood: Gesunde Ernährung wollen manche durch Lebensmittel wie Chia-Samen, Goji- oder Açai-Beeren erreichen. Mittlerweile gibt es Restaurants, die nur solche sogenanntes Superfood anbieten. Und viele Kochbücher wurden schon mit Rezpeten damit gefüllt. DGE-Expertin Gahl sieht das allerdings kritisch. "Sie können den Speiseplan sicherlich ergänzen und vervielfältigen - aber man sollte sich keine Wunder davon erhoffen", sagt sie. Auch heimische Lebensmittel wie Paprika hätten einen hohen Vitamingehalt.

Paleo: Die Paleo-Anhänger essen nur das, was es bereits in der Steinzeit gab. Zucker, Nudeln, Reis, Kartoffeln und Brot sind tabu. Doch Ernährungswissenschaftler warnen: Unser Körper habe heute andere Bedürfnisse als noch vor zwei Millionen Jahren. Gesunde Ernährung sehe in der modernen Zeit anders aus.

Clean eating: Die Anhänger essen hierbei nur unverarbeitete Lebensmittel. "Auf Getreide versuchen wir weitmöglichst zu verzichten. Und wenn, dann gibt es Vollkorn oder besser noch Quinoa als Alternative", heißt es auf der gleichnamigen Internetseite. Experten haben kaum Einwände dagegen. Die DGE verteufelt aber auch Fertigprodukte nicht. Spinat aus der Tiefkühltruhe sei beispielsweise unbedenklich für eine gesunde Ernährung.

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Rohes Essen ist nicht unbedingt gesunde Ernährung

Pulver: Mit Wasser aufgegossenes Pulver als Nahrung? Das kommt vor allem in der Raumfahrt, könnte sich aber auch in der Gesellschaft durchsetzen. "Man kann schon austüfteln, dass in Nahrungsersatz die wichtigsten Nährstoffe drin sind", sagt Ernährungswissenschaftler Guido Ritter von der Fachhochschule Münster. Eine dauerhafte Alternative sei das aber nicht. Gesunde Ernährung lässt sich also auch damit nicht zwingend erreichen.

Frei von: Weg mit Gluten oder Laktose - DGE-Expertin Gahl beobachtet einen "Frei von"-Trend. Nicht nur Menschen mit Intoleranz greifen zu solchen Produkten. Diese Ernährung ist auch unabhängig davon zum Trend geworden.

Roh: Manche Menschen achten bei ihrer Ernährung darauf, dass diese nicht über 42 Grad erhitzt wird. Es gibt sogar eigene Restaurants dafür. Doch das ist nicht unbedingt gesunde Ernährung. "Es gibt einige Lebensmittel, die roh Giftstoffe enthalten", sagt Expertin Gahl. Bestimmte Nährstoffe werden auch erst erhitzt freigesetzt. Experten halten eine rohe Ernährung daher nicht unbedingt für eine gesunde Ernährung. dpa