Was bei einer Entzündung der Nasennebenhöhle hilft
Eine akute Entzündung der Nasennebenhöhlen ist äußerst unangenehm. Was man dagegen tun kann und wann Medikamente keine Wirkung zeigen.
Trieft die Nase bei einem Schnupfen, ist das zwar unangenehm, aber eigentlich ein gutes Zeichen. Denn es bedeutet, dass sich der Körper gegen die Krankheitserreger wehrt und versucht, sie hinaus zu befördern.
Ist die Entzündung aber schlimmer, können die Schleimhäute bis in die Nebenhöhlen hinein angeschwollen sein. Dann kann der Schleim nicht mehr aus der Nase abfließen. Es gibt eine Blockade in den Durchgängen der Nebenhöhlen zur Nasenhöhle. Die Folge: Das infektiöse Sekret sammelt sich in den Nebenhöhlen. Und schon hat der Erkältungspatient eine akute Nasennebenhöhlenentzündung.
Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung
Von einer Sinusitis ist dann medizinisch die Rede. Hinzu kommen meist Kopfschmerzen, Fieber und Abgeschlagenheit. Aus der Nase kann gelb-grünliches Sekret fließen. "Eine akute Sinusitis macht sich bei Betroffenen durch drückende Schmerzen hinter der Stirn oder im Gesicht bemerkbar", sagt Prof. Roland Laszig, Direktor der Direktor der Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik in Freiburg. Häufig verstärken sich die Beschwerden, wenn der Kopf nach vorne gebeugt wird.
Oft heilt eine akute Nasennebenhöhlenentzündung mithilfe von abschwellenden Nasentropfen von alleine wieder aus. Helfen kann häufig auch etwa das Inhalieren. "Sind auf diesem Wege die Beschwerden nach zwei bis drei Tagen nicht abgeklungen, sollten die Ursachen von einem Hals-Nasen-Ohrenarzt abgeklärt werden", rät Laszig, der auch Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie ist.
Grundsätzlich wird zwischen einer akuten und einer chronischen Sinusitis unterschieden. Bei einem chronischen Verlauf haben die Betroffenen neben ständigem Schnupfen zum Beispiel auch ein Druckgefühl im Bereich der betroffenen Nebenhöhlen. "Eine verkrümmte Nasenscheidenwand kann dazu beitragen, dass sich Sekret in den Nebenhöhlen anstaut", erläutert Prof. Thomas Wustrow. Er ist in einem privatärztlichen HNO-Zentrum in München tätig.
Ohne eine Therapie der Entzündung würden die Knochenwände rund um die Nebenhöhlen geschädigt. "Das kann im schlimmsten Fall zur Folge haben, dass das infektiöse Sekret in den Blutkreislauf gelangt und lebensgefährliche Entzündungen etwa am Herzen auslöst", so Wustrow.
Sinusitis bei Schnupfen vorbeugen - behutsam schneuzen
Soweit muss es nicht kommen. Bei anhaltenden Beschwerden sollten sich Sinusitis-Betroffene möglichst frühzeitig zum HNO-Facharzt gehen. Wie die Therapie aussieht, hängt davon ab, durch was die Beschwerden ausgelöst wurden. "Bei einer bakteriellen Infektion werden häufig Antibiotika verordnet", weiß Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer in Berlin.
Begleitend können nach ihren Angaben Nasenspülungen mit Kochsalzlösung helfen. Führen Medikamente nicht zum Ziel, kommt mitunter eine Operation infrage. Bei einem solchen Eingriff werden häufig Polypen entfernt, die Öffnungen der Nasennebenhöhlen erweitert oder die Nasenscheidenwand gerichtet, wie Wustrow erläutert.
Wer erkältet ist und vorbeugend etwas gegen eine Nasennebenhöhlenentzündung tun will, sollte bei einem Schnupfen vor allem behutsam die Nase putzen, wie Sellerberg betont. Das geht so: Mit einem Finger das eine Nasenloch zuhalten und dann mit möglichst geringem Druck das Sekret aus dem anderen Nasenloch ins Papiertaschentuch befördern. Danach ist das andere Nasenloch an der Reihe. "So kann unter Umständen eine langwierige Nasennebenhöhlenentzündung vermieden werden", sagt Sellerberg. Sabine Meuter, dpa
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