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Ratgeber
28.12.2017

Was sind die Geheimnisse eines glücklichen Lebens, Herr Dobelli?

Der Bestsellerautor Rolf Dobelli hat mit Büchern wie „Die Kunst des klugen Handelns“ weltweit Millionenauflagen erreicht.
Foto: Luca Senone; Piper-Verlag

Die Ratgeberwerke von Rolf Dobelli werden sogar von Literaturkritikern gelobt. Der Ex-Manager erzählt in seinem neuen Buch, wie man die Kunst des guten Lebens erlernt.

Herr Dobelli, Sie haben mit Ihrem neuen Buch „Die Kunst des guten Lebens“ einen Bestseller gelandet, der sogar von Literaturkritikern gelobt wird. Woher nehmen Sie die Gewissheit zu wissen, wie ein „gutes Leben“ geht?

Rolf Dobelli: Ich habe einiges recherchiert, zum Beispiel in der Philosophie der vergangenen 2500 Jahre. In den ersten 800 Jahren wurde da viel Intelligentes über die Kunst des guten Lebens geschrieben. Das ist ein großer Unterschied zu heute. Wenn Sie heute zu einem Universitätsprofessor gehen und diese Frage stellen, dann wird der Sie vielleicht zum Psychologen schicken, weil er mit dieser Frage gar nichts mehr anfangen kann. Aber im Altertum stand diese Frage im Zentrum. Als zweite Quelle dient mir die Psychologie, aus der man vieles ableiten kann, was die Qualität des Lebens zerstört.

Was sind die größten Gegner des Lebensglücks?

Dobelli: Neid, Selbstmitleid, das ständige Sich-Sorgen-Machen über Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Dazu gehören auch falsche Erwartungen. Eine der schlimmsten Erwartungen ist zu glauben, das Leben sei gerecht. Denn das Leben ist nicht gerecht. Es gibt keine Chancengleichheit.

Was verstehen Sie unter einem guten Leben?

Dobelli: Da gibt es keine vernünftige Definition. Aber wir wissen trotzdem genau, wann ein Leben nicht gut ist. Mein Ansatz ist nicht der, zu schreiben, was man alles auf ein Leben draufpacken muss, damit es gut wird. Stattdessen zeige ich auf, welche negativen Aspekte man aus dem Leben entfernen muss, damit etwas Ordentliches herauskommt.

Was wäre denn das beispielsweise?

Dobelli: Da gibt es tonnenweise Aspekte. Das sind vor allem toxische Emotionen wie Neid. Auch macht es keinen Sinn, sich ständig Sorgen um Dinge zu machen, die man nicht selbst kontrollieren kann. Es gibt falsche Ansichten aufs Leben und auf sich selbst.

Sie behaupten, wir brauchen in unserer komplizierten Welt eine Art Werkzeugkasten für das praktische Leben.

Dobelli: Genau. Man kann dies Werkzeugkasten nennen. Ich als Schweizer bezeichne es auch als Schweizer Taschenmesser. Da sind 52 verschiedene Werkzeuge dran. Und wie bei diesem Taschenmesser braucht man meistens nicht alle 52 Tools, sondern jeweils nur zwei oder drei. Wenn einer beispielsweise sehr neidisch ist und mitkriegt, dass sich der Nachbar einen Porsche kauft, dann entwickelt er furchtbar negative Gefühle. Da gibt es einige mentale Werkzeuge, die einem helfen, diese in den Griff zu bekommen.

Sie sagen ja, mentale Werkzeuge seien wichtiger als Faktenwissen. Sie seien wichtiger als Geld, wichtiger als Beziehungen und wichtiger als Intelligenz. Warum, glauben Sie, ist das so?

Dobelli: Wissen Sie, Faktenwissen können Sie heutzutage googeln. Aber das macht kein gutes Leben aus. Sonst wären Leute, die dauernd googeln, am glücklichsten. Es gibt auch keine Korrelation zwischen Wissen und einem guten Leben. Geld ist wichtig, wenn Sie wenig haben. Dann steigert jeder zusätzliche Euro Ihre Glückseligkeit. Aber ab einem gewissen Haushaltseinkommen – in den USA sind es 80000 Dollar pro Jahr pro Haushalt – spielt zusätzliches Geld keine Rolle mehr. Das wissen wir aus der Psychologie. Dann sind es andere Dinge, die das gute Leben beflügeln, Dinge, die Sie über mentale Werkzeuge erreichen.

Alles lässt sich natürlich nicht beeinflussen - aber jeder kann etwas für sein eigenes Glück tun.
Foto: Martin Gerten, dpa

Einer Ihrer Ratschläge lautet, dass man das Anstehen an der Kasse, die Wartezeit beim Zahnarzt, den Stau auf der Autobahn gelassen ertragen sollte, weil die unnötige Aufgeregtheit Leib und Seele zerfrisst. Das ist aber gar nicht so leicht, gerade auf der Straße kann man sich so herrlich über andere echauffieren.

Dobelli: All diese 52 Denkmodelle, die ich präsentiere, sind eine Frage der Übung. Je mehr man sie praktiziert, desto besser wird man. Das ist wie bei allen anderen Tätigkeiten. Anfangs muss man halt bewusst daran denken, dass jeder Adrenalinschub, den man bekommt, das eigene Leben verkürzt. Das hat einen direkten Einfluss auf die Verdauung und auf die Regenerierung von Körperzellen. Mir selbst gelingt das aber auch nicht immer. Aber man kann mit Denken einiges steuern, was an impulsiven Dingen hochkommt. Das Denken ist eine ungeheure Kraft, die wenige Menschen voll einsetzen.

Eines Ihrer Denkmodelle besagt, dass man mit radikaler Inflexibilität weiter kommt als mit flexiblem Verhalten.

Dobelli: Ja, Flexibilität gilt als cool, als hypermodern. Flexibel sein liegt im Trend inmitten dieser sich schnell verändernden Rahmenbedingungen. Das ist auch teilweise okay, aber bei Dingen, die Ihnen ganz wichtig sind, müssen sie klar und stur sein. Denn das ständige Flexibelsein kostet viel Willenskraft. Diese Willenskraft ist wie ein Muskel, der müde wird, wenn man ihn den ganzen Tag gebraucht. Deshalb sollte man bei wichtigen Entscheidungen aus Prinzip entscheiden und gar nicht mehr auf Argumente hören.

Das klingt ja geradezu wie das hohe Lied auf den Sturkopf, oder?

Dobelli: Es geht nicht einmal so sehr darum, anderen den eigenen Stempel aufzudrücken, sondern als jemand wahrgenommen zu werden, der eine klare Linie hat. Mein klassisches Beispiel ist Warren Buffet, der Investor aus den USA. Der würde nie über ein Investment verhandeln. Er sagt: Es gibt die eine Offerte. Er verhandelt nie nach und man kann ihm nicht zweimal dieselbe Unternehmung zum Kauf anbieten. Dadurch signalisiert er den Geschäftspartnern: Leute, ihr habt den einen Schuss. Ihr müsst mit der besten Offerte kommen, sonst wird das nichts. Darum bekommt der fast alle Unternehmen gleich zum billigsten Preis angeboten.

Was halten Sie von Sozialen Medien?

Dobelli: Das ist auch so ein Hype. Jeder meint, er müsste auch auf Twitter, Facebook oder Instagram gehen. Aber das ist nicht produktiv und führt zu keinem guten Leben. Im Gegenteil. Wir wissen aus der Forschung, dass Menschen, die in Facebook aktiv sind, weniger glücklich sind als andere. Der Grund ist ganz einfach. Die sozialen Netzwerke sind wie eine riesige Vergleichsmaschine. Die führt zu Neid und Unzufriedenheit. Deshalb ist es besser, man steigt da aus.

Und Sie raten zum Black-Box-Denken. Was heißt denn das?

Dobelli: Das ist ganz einfach. Nehmen Sie die Analogie zum Flugschreiber. Wenn ein Flugzeug abstürzt, dann öffnen wir diese Black Box und können dann detailliert nachvollziehen, was die Gründe dafür waren. Das heißt, jeder Absturz macht jeden zukünftigen Flug sicherer. Das heißt, ein Absturz hat auch eine konstruktive Komponente. Das gilt auch fürs Geschäfts- oder Privatleben. Man sollte alle Fehler analysieren. Es ist psychologisch gesehen hart, die Nase in die eigenen Fehler zu drücken. Aber hinterher ist man klüger. Denn man versteht nach einer gewissen Zeit seine Schwächen. Und man weiß, wie man sie ausmerzt.

Und wie macht man das am besten?

Dobelli: Man führt eine Art von Tagebuch. Da steht drin: Was waren meine Annahmen? Und wenn dann etwas schiefgeht, kann man da nachschauen und überprüfen, welche Überlegung falsch war. Das heißt, man sollte seine eigenen Schwächen verstehen lernen. Und irgendwann weiß man, worin man gut ist und worin nicht.

Sie sagen, kluge Menschen halten sich von Leuten fern, die Gift für sie sind. Wie erkenne ich solche Giftigkeit?

Dobelli: Das weiß man ganz genau, wenn man mit jemand spricht und spürt den Blutdruck steigen.

Und noch eine interessante These von Ihnen: Materieller Erfolg sei hauptsächlich eine Frage des Zufalls, sagen Sie. Warum strengen sich dann so viele an, reich zu werden?

Dobelli: Ja, das ist die große Illusion, die insbesondere von der Werbung getrieben wird. Die Message lautet: Kaufe mein Produkt und du wirst ein besseres Leben haben. So ist es aber leider nicht. Denn wir gewöhnen uns schnell an materielle Güter. Wenn Sie beispielsweise einen Porsche kaufen, dann haben Sie sicher in den ersten Tagen eine Freude, kein Frage. Aber schon nach einem halben Jahr denken Sie nicht mehr an den Porsche.

Leben Sie eigentlich selbst nach den von Ihnen aufgestellten Regeln?

Dobelli: Ja, mache ich durchaus, aber ich habe sie noch nicht perfektioniert. Innere Ruhe zu schaffen dauert.

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