Wie man den Schimmel aus Haus und Wohnung vertreibt
Er ist lästig und auch nicht gesund. Mit einigen einfachen Tricks lässt sich der Befall aber häufig in den Griff bekommen.
Er tritt in unsanierten wie in sanierten Gebäuden auf, auch mancher Neubau ist nicht davor gefeit: Schimmel. Wie man den Befall wieder loswird, hat viele Anrufer am Lesertelefon beschäftigt. Häufig helfen kleinere Verhaltensänderungen, manchmal sind aber auch schwerere Geschütze nötig.
In einer Ecke unserer Zimmer ist Schimmel aufgetreten. Was können wir dagegen tun?
Den Schimmel entfernt man am besten mit einem 70 bis 80-prozentigen alkoholischen Reiniger, sagt Energieberaterin Angelika Baumer. „Verwenden sie bitte keinen Essigreiniger“, sagt sie. Zum Entfernen nimmt man am besten ein Mikrofasertuch. Wichtig sei es dann aber, die Ursachen des Schimmels zu beseitigen, sonst tauche das Problem immer wieder auf.
Angenommen, die schimmelige Stelle befindet sich im meist ungeheizten Gästezimmer oder Gäste-WC. Was könnte die Ursache sein?
Steht die Tür zu dem Zimmer offen, kann aus der restlichen Wohnung warme, feuchte Luft in den kalten Raum strömen. Da dort auch die Außenwände meist kühler sind, schlägt sich die Feuchtigkeit an diesen nieder, sagt Energieberater Christian Wörz. Schimmel entsteht. „Warme Luft nimmt Feuchtigkeit auf wie ein Schwamm, der Wasserdampf kondensiert dann an kalten Oberflächen“, sagt er. Die Experten raten deshalb, die Türen zu kühleren Räumen geschlossen zu halten. Dies werde häufig falsch gemacht. Statt indirekt über die offenen Tür zu heizen, sollte man die Heizkörper in den befallenen Räumen ein Stück weit aufdrehen.
Ein anderer Fall: Schimmel in der Speisekammer. Wie kann dies gelöst werden?
Häufig grenzt die Speisekammer an die Küche. Dort entsteht beim Kochen viel Wasserdampf, sagt Energieberater Wörz. Öffnet man die Türe, schlägt sich die Feuchtigkeit aus der Küche an den Wänden der Speisekammer nieder. Eine Lösung kann es sein, die Türe zwischen Küche und Speisekammer stärker abzudichten – mit Dichtungen, einer Schwelle oder einer Gummi-Lippe.
In unserem Schlafzimmer hat sich Schimmel hinter dem Schrank gebildet. Was ist das Problem?
Das Problem ist ähnlich: Im Schlafzimmer wird meist weniger geheizt. Gleichzeitig atmen wir im Schlaf Wasserdampf aus. Er kondensiert an den kalten Wänden, sodass Schimmel entstehen kann, sagt Energieberaterin Angelika Dautzenberg. Es gibt drei Gegenmittel. Erstens: Viel lüften. Das heißt drei Mal am Tag für einige Minuten die Fenster ganz aufmachen – am besten mit Durchzug. Zweitens: Den Raum auch im Winter ein Stück weit beheizen. Und drittens: Keine Schränke an kalte Außenwände stellen. Das sei ein häufiger Fehler. „Die Luft kann dahinter nicht zirkulieren, deshalb zeigt sich dort schnell Schimmel“, sagt Dautzenberg. Also: Möbel von der Wand wegstellen. Hilft das alles nicht, könne der Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage in betroffenen Räumen Sinn haben. Die Kosten der Anlagen beginnen bei circa 2500 Euro mit Wanddurchbruch.
In unserem Haus steigt Feuchtigkeit die Wände hoch, sodass sich Schimmel bildet. Was kann man dagegen unternehmen?
In diesem Fall ist es meist notwendig, die Wände trockenzulegen, sagt Energieberater Wörz. Es gibt unterschiedliche Lösungen – unter anderem mit Blechen oder Paraffininjektionen. Hierzu muss man sich an Spezialfirmen wenden und Angebote einholen, sagt Wörz.
Die Diskussion ist geschlossen.