Winter im Frühling: Das müssen Hobbygärtner beachten
Man mag es kaum glauben - doch am Wochenende soll der Winter zurückkehren. Was Hobbygärtner beachten sollten.
Wer gestern in Augsburg, Kempten oder in Oberstdorf im Straßencafé saß, kann es sich kaum vorstellen: Ab dem Wochenende soll es für einige Tage wieder richtig winterlich werden – mit Nachtfrösten und Flocken bis ins höhere Flachland. „Wir rechnen mit einem außergewöhnlichen Kälteeinbruch“, sagt Diplom-Meteorologe Joachim Schug von MeteoGroup.
Schneefallgrenze sinkt auf 500 Meter
Nach einem feuchten und noch recht milden Freitag und Samstag dringe am Sonntag kalte, arktische Polarluft aus Norden bis zu den Alpen vor. Die Schneefallgrenze soll zeitweise bis auf 500 Meter sinken. Montag und Dienstag seien dann voraussichtlich die kältesten Tage mit reichlich Neuschnee in den Alpen. Auf dem Nebelhorn könnte das Quecksilber bis auf minus zehn Grad fallen, sagt Schug. „Eiscafés müssten eine Zwangspause einlegen“, sagt auch Simon Trippler, Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst: „Das Eis wird wohl eher auf den Straßen zu finden sein.“
Ungewöhnlicher Kälteeinbruch
Solche Kälteeinbrüche seien Ende April eher ungewöhnlich, sagt Schug, am Anfang des Monats dagegen normal. Der Meteorologe rechnet damit, dass die Temperaturen erst wieder Anfang Mai auf die für diese Jahreszeit üblichen Werte steigen. Ganz und gar ungelegen dürfte der Wintereinbruch für Hobbygärtner kommen, die in den vergangenen Wochen schon fleißig gewerkelt haben.
Empfindliche Kübelpflanzen sollten ab dem Wochenende nachts hereingeholt oder abgedeckt werden, rät Bernd Brunner, Fachberater für Gartenkultur am Oberallgäuer Landratsamt. Die Obstbauern am Bodensee machen sich Sorgen. Viele Bäume blühten gerade, sagt Martin Nüberlin von der Erzeugergemeinschaft Lindau. Frost führe zu Ernteverlusten.
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