Der neue Peugeot 5008: Nicht ganz zu Ende gedacht
Aus Van wurde SUV: Peugeot hat den 5008 neu erfunden - allerdings mit gemischtem Erfolg. Der Test-Bericht.
Lange Zeit waren sie die Nummer eins für den Familientransport: Vans. Doch ihre Ära scheint sich dem Ende zuzuneigen. Immer häufiger werden die praktischen Pampers-Bomber durch moderne SUV ersetzt. Die sehen schicker aus und versprühen gleichzeitig noch ein bisschen Abenteuer-Image.
Jüngster Vertreter der neuartigen Familien-Softroader ist der Peugeot 5008, der noch im März beim Händler steht. Mit der Neuausrichtung haben sich die Franzosen gleich neue Mitbewerber ausgesucht, statt Opel Zafira oder Renault Scénic will der 4,64 Meter lange 5008 jetzt gegen Nissan X-Trail, Skoda Kodiaq oder Land Rover Discovery antreten. Die aber haben alle einen Trumpf im Ärmel, den der Peugeot nicht kontern kann: Sie sind, zumindest auf Wunsch, mit Allradantrieb erhältlich.
Peugeot 5008 mit ordentlicher Motorisierung
Der bullig auftretende 5008 muss sich aus Spritspargründen mit einer Advanced Grip Control begnügen, die die Drehmomentverteilung an der Vorderachse managt und auf ebenem Schotter und Graspisten sicherlich ausreicht. Doch schon der kleinste Benziner hat genügend Kraft, um bergauf beim Beschleunigen die Vorderräder durchdrehen zu lassen.
Immerhin zeigt der 1,2-Liter-Einstiegs-Dreizylinder damit, dass er keine Verzichtserklärung ist. Zwar sind die 10,9 Sekunden – zehneinhalb mit Automatik –, die das 130-PS-Turbo-Aggregat bei der 0-auf-100-Messung verstreichen lässt, relativ lang, doch schaffen selbst die stärksten Motoren (165 PS bei den Ottos und 180-Diesel-PS) den Sprint nicht in unter neun Sekunden.
Allerdings sollte man zur Probefahrt besser die ganze Familie mitbringen: Vollbeladen muss das Motörchen sicher einen Teil seiner Spritzigkeit einbüßen. Eine allzu sportliche Gangart verbieten der unverbindliche Unterbau, die starke Seitenneigung (immerhin baut der 5008 1,65 Meter hoch) und die etwas gefühllose Lenkung mit dem sportlich kleinen Volant jedoch sowieso.
Peugeot 5008 (2017): Preis, Daten, Bilder
Auch aus Platzgründen empfiehlt sich vor dem Kauf die gründliche Sitzprobe. Zwar ist der 5008 für 800 Euro Aufpreis auch als Siebensitzer zu haben (optional sollen die beiden ausklapp- und ausbaubaren Plätze auch nachrüstbar sein), doch können ganz hinten nur sehr kleine Passagiere sitzen. Und auch in der sonst geräumigen zweiten Reihe wird es dann eng, da die drei Einzelsitze dazu ganz nach vorne geschoben werden müssen.
Deutlich souveräner zeigt sich der Peugeot als Lademeister: Klappt man alle Sitze um, gehen bis zu 1940 Liter rein, und wer die Beifahrerlehne auch noch flach legt, kann sogar Gegenstände bis 3,18 Meter Länge transportieren.
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