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Reportage
25.07.2017

Fahrt zur Hölle: Ein Training auf der Nordschleife

Da kann man was erleben: ein „Perfektionstrainig“ auf der Nordschleife des Nürburgrings.
7 Bilder
Da kann man was erleben: ein „Perfektionstrainig“ auf der Nordschleife des Nürburgrings.
Foto: Rossen Gargolov/ Porsche

Sie ist die schönste und die schlimmste Rennstrecke der Welt: einmal auf die Nordschleife – und was man dabei lernen kann. Ein Selbstversuch.

Ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und einen Baum pflanzen – drei Dinge, die ein Mann tun muss, so steht es jedenfalls in der Bibel. Wir ergänzen heute: einmal die Nordschleife des Nürburgrings bezwingen, die schönste und schlimmste Rennstrecke der Welt. 20,8 Kilometer, 73 Kurven, 33 links, 40 rechts.

Danach ist nichts mehr, wie es war, es bleibt allein die bittere Einsicht: Mit 230 Sachen über die A8, mit singenden Reifen über die Deutsche Alpenstraße – das war früher, das war von gestern und mit schnell fahren hatte es rein gar nichts zu tun. Mit gut fahren noch viel weniger.

Aber von vorne. Die „Döttinger Höhe“ liegt ruhig in der Sommersonne. Auf der unendlich langen Geraden der Nordschleife empfängt uns eine rheinische Frohnatur. „Männers, dann wollen wir’s mal jucken lassen“, sagt Instruktor Timo Kluck, nicht zu verwechseln mit Timo Glock, dem ehemaligen Formel-1-Fahrer. Kluck hat es auch bis in die Formel 3 geschafft und arbeitet nun, wenn er nicht gerade Journalisten über den Kurs scheucht, in der Porsche-Reifenentwicklung. Kein Pneu eines 911er oder Cayman, der nicht von Kluck persönlich perfektioniert worden wäre.

„Dann bitte folgen“, sagt Kluck in sein Funkgerät. Es geht los. Schon während der ersten Besichtigung am Steuer eines miamiblauen Porsche Cayman S steigt der Puls. Noch ist Zeit, auf den Tafeln am Streckenrand die wunderbar romantischen Bezeichnungen der einzelnen Passagen abzulesen, zum Beispiel: Antoniusbuche. Tiergarten. Hatzenbach. Schwedenkreuz. Fuchsröhre. Hohe Acht. Brünnchen. Schwalbenschwanz.

Schon im Klang dieser großen Namen schwingt die Magie mit, von der Motorsport-Enthusiasten aus aller Welt schwärmen. Mehr Legende, mehr Historie hat kein zweiter Rundkurs zu bieten. Mehr Gefahr allerdings auch kaum. „Schwer zu fahren, leicht zu sterben“, sagte einst Rennfahrer Jochen Rindt über die Strecke. Am 1. August 1976 hatte Niki Lauda in der „Grünen Hölle“ seinen furchtbaren Feuerunfall. Der Crash, so etwas wie die Mutter aller Rennunfälle, besiegelte kurz darauf das Ende der Nordschleife als Grand-Prix-Strecke.

Instruktor Kluck unterbricht die Träumereien mit banalen, aber äußerst wertvollen Hinweisen. „Nach rechts fahren, erst anbremsen, wenn sich das Auto eingefedert hat, runterschalten, einlenken, und wieder raus beschleunigen, und diagonal nach links“, so oder so ähnlich krächzt permanent das Funkgerät.

Die Gruppe hat sich hübsch hinter ihrem Fahrlehrer eingereiht. Noch muss niemand abreißen lassen. Dank der wortgewaltigen Hilfe des Instruktors fühlen sich die Männer sogar richtig gut. Der Schlüssel zum Erfolg liegt zu 90 Prozent in der Streckenkenntnis. Gute Piloten kennen jeden Bremspunkt, jeden Einlenkpunkt, jede Eigenart dieser einzigartigen Strecke. Sie wandelt sich mit den Witterungsverhältnissen, den Jahreszeiten, der Frequenz, mit der sie benutzt wird.

Die Nordschleife lebt. Sie ist manchmal eine Zicke. Aber wer sie richtig zu nehmen weiß, wird mit unvergesslichen Momenten beschenkt. Fliehkräfte können so glücklich machen, gerade wenn sie nicht nur längs und quer, sondern sogar vertikal auftreten. Die Nordschleife weist einen Höhenunterschied von knapp 300 Metern auf. 17 Prozent beträgt die größte Steigung. Dieses Streckenprofil ist einzigartig. Es hat etwas von einer Achterbahn.

So groß der Spaß ist – die 1927 eingeweihte Traditionsstrecke verlangt vor allem eines: Respekt. Wer ihr den verweigert, wird mit Abflug bestraft. Unter anderen erwischt es an diesem Tag einen Ferrari und eine Corvette, gottlob nur Blechschaden. Selbstüberschätzung, sagt Kluck, sei eine der häufigsten Unfallursachen, nicht nur auf dem Rundkurs, sondern auch auf öffentlichen Straßen. Die Grenze zwischen Mut und Übermut ist eine schmale. Nordschleifen-Cracks predigen eindringlich, sich nicht von oben, sondern von unten an den roten Bereich heranzutasten. Am besten geschieht das unter fachlicher Anleitung. 2400 Euro kostet ein „Performance“-Training der Porsche-Sportfahrschule auf der Nordschleife. Es geht freilich eine Nummer kleiner – und billiger. Günstige Fahrsicherheitskurse bieten Autoklubs an. Beim ADAC kostet ein Basis-Training für Mitglieder 99 Euro. Immer mehr Autohersteller haben entsprechende Veranstaltungen im Programm.

Theoretisch kann jedermann sogar auf eigene Faust auf die Nordschleife. Es handelt sich um eine öffentliche Straße, auf der die Straßenverkehrsordnung gilt – eigentlich. Die Strecke ist nahezu täglich, meist in den Abendstunden, für „Touristenfahrten“ geöffnet. Ein Ticket für eine Runde kommt auf 25 bis 30 Euro. Von solchen Allein-Ausflügen rät Anja Wassertheurer jedoch dringend ab. „Es kann einfach zu viel passieren“, sagt die Porsche-Sprecherin und erfahrene Nordschleifen-Pilotin. Wie riskant und mitunter folgenschwer die Touristenfahrten sein können, ist auf teils haarsträubenden Youtube-Videos im Internet zu sehen.

Fachliche Anleitung wie die von Timo Kluck ist Pflicht. Langsam tastet sich die Gruppe, jeder Einzelne, in den individuellen Grenzbereich vor. Das Erstaunliche: Je ausgeglichener, ruhiger und sicherer sich der Fahrer am Steuer fühlt, desto besser sind seine Rundenzeiten – gefühlt, gemessen wird nicht, um keine falschen Anreize zu setzen. „Männers, es muss rollen“, sagt Kluck über den optimalen Fahrstil. Profis wie er brennen die Grüne Hölle in sieben Minuten ab, auch das gibt es auf Youtube. Von solchen Zeiten können die Fahrschüler nicht einmal träumen. Sei’s drum. Die Nordschleife hat sie etwas gelehrt, was wichtiger ist als Schnelligkeit: Demut.

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