Mazda CX-5: Gegen den Zeitgeist
Von wegen Turbo! Mazda bleibt im CX-5 beim Saugmotor - mit durchwachsener Bilanz. Der Test-Bericht
Es fällt schwer, die Marke Mazda nicht zu mögen. Im Vergleich der Automobilhersteller gehören die Japaner nicht zu den größten, aber zu den pfiffigsten. In der Pannenstatistik belegen sie Top-Plätze. Und sie ziehen ihr Ding durch, egal, was der Rest der Welt macht. Beispiel 1: der Antrieb. Während fast alle auf Hubraum-reduzierte Turbomotoren setzen, bleiben die Japaner dem Sauger treu. Das eigenwillige Motorenprogramm läuft seit 2012 unter dem Schlagwort "Skyactiv-Technologie", und das erste Modell, das ein Aggregat nach der neuen Philosophie eingepflanzt bekam, war der Mazda CX-5.
Ganz ohne Fehl und Tadel ist der Vierzylinder im Mazda CX-5 nicht
Unser Proband schöpfte 160 PS aus zwei Litern Hubraum. Diese Leistungsausbeute schaffen heute weit kleinere Turbos. Sie dürften den Mazda auch im Normverbrauch schlagen. In der Praxis kann die Sache jedoch ganz anders aussehen. Hier beweist der CX-5, dass es keine Schrumpfmotoren braucht, um gute Werte zu erzielen. Mit 8,7 Litern begnügte sich der Testwagen, obwohl gleich mehrere konsumsteigernde Umstände zusammentrafen: Es war tiefster Winter, die meisten Fahrten führten kurz durch die Stadt - und nicht zuletzt war der CX-5 mit Allradantrieb ausgerüstet.
Ganz ohne Fehl und Tadel ist der Vierzylinder aber nicht. Für zwei Liter Hubraum würde man etwas mehr Kultiviertheit erwarten. Stattdessen gibt der Benziner gerade im höheren Drehzahlbereich gerne den Lauten. Auf der Autobahn fällt der insgesamt hohe Geräuschpegel besonders auf. Dabei sagt Mazda, der aktuelle CX-5 sei dank optimierter Dämmung 13 Prozent leiser als der Vorgänger. Ebenfalls nachteilig im Reiseverkehr: Im lang ausgelegten sechsten Gang lässt sich der Wagen kaum beschleunigen.
Fehlt da also doch der Punch eines Turbomotors? Jedenfalls lohnt ein Blick auf die Selbstzünder, die Mazda für den CX-5 ja auch im Programm hat. Sie sind leistungsmäßig ebenbürtig und fallen preislich nicht aus dem Rahmen. In Anbetracht der derzeit niedrigen Dieselpreise sollte die Rechnung aufgehen.
Mazda CX-5: Gute Noten verdient der Innenraum
Beispiel 2 für japanische Individualität: Das "Kodo" genannte Design, das ebenfalls im CX-5 seine Premiere gefeiert hatte. Es soll die Bewegung eines Tieres im Sprung darstellen. Auch mit weniger Fantasie darf man dem Crossover ein fesselndes Äußeres bescheinigen. Selten war die komplexe Mixtur aus Flächen, Rundungen und Kanten so harmonisch. Gute Noten verdient der Innenraum. Für ein SUV, das längenmäßig zum Beispiel zwischen den BMW X1 und den X3 passt, ist das Platzangebot recht üppig. Der großzügige Kofferraum ist bretteben und bestens zugänglich. Den schönsten Platz hat der Fahrer. Er freut sich über die Aufgeräumtheit der Anzeigen- und Bedienelemente sowie die hohe Sitzposition.
Ausschlaggebend für den Kauf ist in dieser Fahrzeugklasse vor allem auch der Preis. Da gibt sich der Mazda CX-5, nicht umsonst das meistverkaufte Modell der Japaner, keine Blöße. Los geht es ab 24 390 Euro für einen benzinbefeuerten Fronttriebler mit 165 PS. Unser mit Allrad ausgerüsteter und voll ausgestatteter Testwagen kam auf knapp 33.000 Euro.
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