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Reise ins Heilige Land
14.11.2017

In Israel sind es Steine, die die Geschichten erzählen

Der Tempelberg in Jerusalem, unter anderem mit dem Felsendom und seiner goldenen Kuppel.
3 Bilder
Der Tempelberg in Jerusalem, unter anderem mit dem Felsendom und seiner goldenen Kuppel.
Foto: Dorothee Pfaffel

Das Heilige Land lockt nicht nur Pilger an. Ausgrabungsstätten machen das Land attraktiv für Touristen, die sich auf die Spuren der Geschichte begeben - etwa die von König Herodes.

Wenn die Steine in Israel sprechen könnten, was würden sie sagen? Sie könnten eine zum Teil mehrere 1000 Jahre alte Geschichte erzählen. Eine Geschichte von mächtigen Herrschern, von Religionen, von Kriegen und von Gegensätzen. Das Heilige Land fasziniert nicht nur Juden, Christen und Muslime, sondern auch Archäologen und historisch Interessierte, die nach Relikten aus der Vergangenheit suchen. Eine Reise quer durch Israel führt zu bekannten und unbekannten Ausgrabungsstätten – auf den Spuren von König Herodes.

An vielen Ecken Israels wird gegraben und gegraben. So kommt vor allem von den Monumentalbauten des einstigen Königs immer mehr ans Licht. Im Jahr 40 vor Christus gelangte der beim Volk verhasste Römerfreund an die Macht. 36 Jahre lang wird er Israels Entwicklung entscheidend prägen. Herodes ist durch den von ihm angeordneten Kindsmord zu Bethlehem in erster Linie für seine Grausamkeit bekannt. Er war aber auch ein großer Bauherr, der imposante Festungen, Paläste und Tempel schuf, deren Überreste heute noch beeindrucken.

Die Reise beginnt im Norden Israels, in Caesarea Maritima. Herodes ließ in dieser Stadt, die sich eineinhalb Kilometer am Mittelmeer entlang erstreckt, eine einzigartige Hafenanlage, ein Theater, einen Tempel, eine Badeanstalt und ein Hippodrom errichten. Lediglich fünf Prozent Caesareas seien bislang ausgegraben, erklärt Chef-Archäologe Peter Gendelman. Sein ausgeblichener Safarihut und seine sandfarbene, fleckige Kleidung lassen den Israeli beinahe mit seiner Umwelt verschmelzen. In Caesarea befinde sich die einzige Steininschrift, die Pontius Pilatus als historische Person belege, erzählt der Archäologe.

An dieser Stelle des Herodiums befand sich das Grabmal des Herodes. Das Modell im Bild links zeigt, wie es einst ausgehen haben soll.
Foto: Dorothee Pfaffel

Die gewaltigen Säulen aus Sandstein und Marmor sowie kunstvolle Mosaike lassen erahnen, welch schöne Stadt Caesarea in ihrer Blütezeit einmal gewesen sein muss – ein Abbild römischer Baukunst weit entfernt im Orient. Herodes habe die Stadt Kaiser Augustus gewidmet, sagt Gendelman. Wer durch die antike Anlage schlendert, spürt die Hitze kaum. Vom türkisblauen Meer her weht immer eine kühle Brise. Auf der modernen Bühne im restaurierten Amphitheater finden heutzutage wieder Aufführungen und Konzerte statt. Sehenswert ist auch das zwölf Kilometer lange Aquädukt, das in einem sehr guten Zustand ist.

Jüdische Festung Masada - die bewegende Geschichte berührt

Danach geht es an die Ostküste des Sees Genezareth, wo es weitere Ausgrabungsstätten gibt. Zu den unbekannteren zählt Hippos-Sussita. Der Aufstieg ist nicht einfach, die Sonne brennt. Archäologen haben auf diesem Hügel die Reste mehrerer Kirchen gefunden. Es müsse sich einmal um eine römische Stadt gehandelt haben, vermutet Fremdenführer Danny Tamuz, der hier selbst zehn Jahre lang immer eine Woche im Juli gegraben hat – täglich von fünf Uhr morgens bis zwölf Uhr mittags, bevor die Hitze unerträglich wird. Unermüdlich und stolz zeigt er bei mehr als 43 Grad, wo sich einst öffentliche Bäder, ein Marktplatz und ein Theater befunden haben sollen.

Über Magdala, wo Jesus Maria Magdalena kennengelernt haben soll und heute die älteste Menora (ein siebenarmiger Leuchter als Symbol für das Judentum), die je auf Stein entdeckt wurde, zu sehen ist, geht es weiter nach Bet She’an – vorbei an künstlich bewässerten Zitrus- und Mangoplantagen und Johannisbrotbäumen. Die antiken Stätten Bet She’ans sind Teil eines Nationalparks. Auch hier erzählen die Steine von einer prunkvollen Stadt – mit einem Amphitheater wie in Caesarea, einem Tempel, einem großen öffentlichen Bad, einer breiten, teils mit Mosaik, teils mit Marmor bedeckten Hauptstraße, die einmal gesäumt war von Geschäften und Restaurants.

Zwei bis drei Autostunden entfernt liegt Masada. Die ehemalige jüdische Festung befindet sich am Südwestende des Toten Meeres auf 400 Metern Höhe und ist ebenfalls Nationalpark-Gebiet. Seit 2001 steht das Ausgrabungsgelände auf der Liste des Weltkulturerbes. Wer die Überreste der Festung erkunden und die atemberaubende Aussicht genießen will, muss das Bergplateau erklimmen – entweder zu Fuß oder mit der Seilbahn. Was sich dort oben abgespielt hat, lässt sich heute nur noch erahnen: Herodes erbaute die Festung zwischen 40 und 30 vor Christus. Durch ihre Lage auf einem Gipfel galt sie als uneinnehmbar. Doch einige Jahrzehnte nach Herodes’ Tod kam es zum Jüdischen Krieg. Rebellen siedelten sich auf dem Gelände der Festung an. Um 73 nach Christus wurde Masada von einer römischen Legion belagert.

Nach Beschreibungen des Historikers Flavius Josephus ließ der römische Feldherr den Berg mit einer mehr als vier Kilometer langen Mauer umgeben, die durch acht Kastelle gesichert wurde. Die Reste der Kastelle und der Mauer sind immer noch sichtbar. Die Römer schütteten an der Westseite der Festung eine gut erhaltene Rampe auf, schoben Rammböcke an die Festung heran – und brachten die Mauern so schließlich zum Einsturz. Die Belagerer erwartete ein Bild des Grauens: Als die Lage aussichtslos geworden war, hatten sich die Eingeschlossenen – knapp 1000 Männer, Frauen und Kinder – gegenseitig umgebracht, weil sie lieber als freie Menschen sterben wollten, als den Römern in die Hände zu fallen. Vom Leben in der Festung zeugen zum Beispiel Wachtürme, Lagerhallen und ein alter Taubenschlag, in dem Vögel als Verpflegung gezüchtet worden sein sollen, wie Danny Tamuz erzählt. Eine schwarze Linie auf den Steinen macht deutlich, was noch original erhalten und was restauriert worden ist. Höhepunkt ist der dreistufige Palast, den Herodes in den Felsen hauen ließ.

Historische Taufstätte: Am Jordan sind viele Gläubige in weißen Kleidern

Die Fahrt von Bet She’an nach Masada verläuft durch palästinensisches Autonomiegebiet. Ein Schild an der Grenze zum Westjordanland weist Israelis darauf hin, dass sie hier unerwünscht sind. Reiseleiter Danny Tamuz überquert die Grenze dennoch mit seiner Gruppe. Sein Ziel: Die Taufstelle Jesu von Nazareth am Fluss Jordan in der Nähe der Stadt Jericho. An diesem Tag sind viele Gläubige hier. Manche tragen weiße Gewänder und tauchen wieder und wieder mit ihrem ganzen Körper im Fluss unter, während sie religiöse Lieder singen.

Viele Gläubige suchen die Taufstelle von Jesus im Jordan auf, um sich selbst in einer Art Ritual darin zu baden oder ihre Kinder zu taufen.
Foto: Dorothee Pfaffel

Auch Feven Fekadu aus Tel Aviv ist gekommen mit ihrem Mann und ihrem drei Monate alten Sohn, der heute auf den Namen Nathan getauft werden soll. Sie sind alle festlich gekleidet. Feven Fekadu nimmt ihr Baby auf den Arm und steigt mit ihm in den Jordan. Mehrmals lässt sie das Wasser des Flusses über den Kleinen rieseln und lächelt.

Die Reise führt auch nach Qumran, eine antike, in Ruinen erhaltene Siedlung nahe des Nordwestufers des Toten Meeres. In den Felshöhlen wurden zwischen 1947 und 1956 die Schriftrollen mit der Thora (ein Teil der hebräischen Bibel) gefunden. Zwölf Kilometer südlich von Jerusalem liegt das Herodium. Die Zitadelle auf einem Berggipfel beherbergt Herodes’ Mausoleum. Steinreste lassen vermuten, wo es einmal gestanden und wie es ausgesehen haben muss.

Vereinigung der Weltreligionen - am Ende zieht es alle nach Jerusalem

Der Ort, an den es am Ende alle Touristen zieht, ist Jerusalem. Hier sind die Heiligtümer der drei Weltreligionen auf dem Tempelberg vereint. Hier begegnen sich Vergangenheit und Moderne, krachen verschiedene Überzeugungen und Kulturen aufeinander. Sowohl Israel als auch Palästina sehen Jerusalem als eigene Hauptstadt an.

Die Altstadt ist in das muslimische, jüdische, christliche und armenische Viertel gegliedert und von einer Mauer umgeben. Jeder Archäologe und jeder Taxifahrer trägt eine Waffe, oft steckt sie achtlos im Gürtel. Wer in dieser Stadt bauen will, muss einen Schutzraum oder einen Bunker in das Gebäude einplanen. Das sei Vorschrift, erklärt Danny Tamuz.

In der Via Dolorosa in Jerusalem stehen immer bewaffnete Soldaten.
Foto: Dorothee Pfaffel

In der Via Dolorosa, dem Kreuzweg Jesu, stehen bewaffnete Soldaten. Sie tragen Maschinengewehre, wirken aber gelangweilt. Die Touristen, die diese Straße täglich in Massen durchqueren, kaufen Souvenirs, essen Hummus und Kebab.

In Jerusalem gibt es ein Höhlensystem, das Tausende von Jahren alt ist. Unterhalb der Davidstadt, einem weiteren Nationalpark ganz in der Nähe der Westmauer des ehemaligen Tempels, graben die Archäologen und haben dabei strenge Regleln zu beachten. Finden sie das Grab eines Juden, dürfen sie theoretisch nichts daran verändern und die Überreste auch nicht bergen, berichtet Archäologe Moran Hagbi, der seine Kippa nicht einmal im staubigen Untergrund ablegt. Ein jüdischer Friedhof dürfe zum Beispiel nicht überbaut werden.

Während die Archäologen unter der Erde arbeiten und die Touristen den der Öffentlichkeit zugänglichen Teil des Höhlensystems erkunden, wird an der Oberfläche der Westmauer inbrünstig gebetet. Hier befindet sich die Klagemauer. Die Gläubigen neigen ihr Haupt und berühren ehrfürchtig die Steine, aus denen sie erbaut ist.

Fast alle Menschen, die sich der Mauer nähern, tragen einen Zettel bei sich, den sie ganz klein zusammenfalten und dann in die Ritzen zwischen den Steinen klemmen. Auf das Papier haben sie ihren wichtigsten Wunsch geschrieben. Auch diese Steine erzählen Geschichten. Geschichten aus dem Leben der Gläubigen. Sie handeln nicht von mächtigen Herrschern und gewaltigen Schlachten, sondern von persönlichen Sorgen und Nöten.

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