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Reise-Bericht
25.05.2014

Oldtimer-Tour durch Oberbayern

In der Oldie-Grage in Anzing kann man Oldtimer für Ausflüge mieten. Dabei eröffnen sich neue, oder alte, Fahrgefühle.
Foto: Oh

Bei einer Tour mit einem Oldtimer kann man ein ursprüngliches Fahrgefühl wiederentdecken. Dabei sollte man die Wegbeschreibung aber nicht aus den Augen lassen.

Wenn Jimmy nur nicht so nett gelächelt hätte, dann wäre es vielleicht möglich gewesen, ihm zu widerstehen. Aber so war es vom ersten Augenblick an klar, Jimmy muss es sein. Er und kein anderer. Dabei ist er nicht einmal mehr der Jüngste. 62er-Baujahr, auf Hochglanz poliert, vom Typ her ein bisschen windig. Und auch das muss gesagt werden: Er ist eine echte Mogelpackung. Aber vielleicht kamen wir deswegen so gut miteinander klar.

Weil Jimmy kein Typ für den schnöden Alltag ist, führt die Fahrt zum Treffpunkt bis Anzing bei München. Dort ist er angemeldet auf einem ehemaligen Bauernhof. Wir fahren auf den Hof und staunen. Er ist eine Art Seniorenheim für mehrere Typen seiner Sorte.

Die größte Oldtimer-Garage Europas

55 Oldtimer stehen hier in der Oldie-Garage in einem denkmalgeschützten ehemaligen Ochsenstall. Vermeintliche Porsches, so wie Jimmy, alte Mercedes, Käfer, Fiat Spider. Jo Weber, drahtige Figur, silberne Haare, ein Autonarr von Kind an, hat sie alle gesammelt. Und seit einigen Jahren vermietet er sie auch und bietet Oldtimer-Reisen an.

„Das Interesse an alten Fahrzeugen ist in den letzten Jahren riesig gestiegen“, sagt der ehemalige Unternehmensberater. Sowohl in der Wertanlage als auch in der Liebhaberei. Mit einer NSU Quickly hat seine Liebe zu allem, was Räder hat, begonnen. Inzwischen betreibt er seinen Angaben zufolge die größte Oldtimer-Garage Europas.

Alle Autos haben einen Namen

Die Sammelleidenschaft ist nicht der einzige Tick, den sie hier haben. „Die Autos sind unsere Kinder“, sagt eine burschikose Mitarbeiterin. Alle Fahrzeuge haben einen Namen. Bob etwa ist ein weißer Ford Mustang mit 120 PS, Alessandro ist ein Ferrari Mondial QV Cabrio mit 240 PS, Alfred ein Mercedes Benz 220 S mit 100 PS. Oder eben Jimmy, Porsche Speedster, 65 PS, oben Porsche, unten Käferchassis. Webers Tochter erkannte als kleines Mädchen, dass die Scheinwerfer der Fahrzeuge und die Kontur der Motorhaube in den meisten Fällen ein lächelndes Gesicht ergeben. So begann der Spleen mit den Namen.

Jimmy hat den seinen übrigens erhalten, weil James Dean sich mit einem ähnlichen Modell zu Tode fuhr. Es hatte allerdings geringfügig mehr PS. Wir, zwei Frauen, im Alltag eingefahren auf Mittelklasse, steigen dennoch ein. Jo Weber lächelt und drückt uns ein Roadbook in die Hand. „Damit könnt ihr euch nicht verfahren, wir sehen uns am Chiemsee.“ Natürlich verfahren wir uns doch, aber dazu später.

Das Fahrgefühl ist anders

Jimmy röhrt, als hätte er 580 PS, selten hat Gas geben so viel Spaß gemacht. Auf den kleinen Straßen des Münchner Umlandes versuchen wir uns, an das doch andere Fahrgefühl zu gewöhnen. Der Wind weht uns um die Nase, das ist aber auch kein Wunder. Jimmy kommt mit einer Frontscheibe aus. Sollte es regnen, müssen Steckscheiben eingesetzt und das Dach zugefaltet werden. Es ist ein strahlender Tag, Gott sei dank. Wer weiß, ob Jimmy dicht gehalten hätte.

Trotzdem ist die Mütze die beste Begleitung, die wir haben. Später, gegen Abend, noch die Daunenjacke, die Decke und die Wollsocken. Eine Heizung hat Jimmy nicht. Über ein Lüftungsloch kann Motorwärme in den Fußraum geleitet werden, zu spüren ist davon leider nichts.

Die Tour führt durch Orte, von denen wir noch nie gehört haben: Aitersteinering etwa, Siggenberg oder Unterkatzbach. Bauernortschaften, Zwiebeltürme, großartige Landschaft – als wäre Bayern eine grüne Oase, ein Bergwunderland, eine einzige verkehrsberuhigte Zone. Das gibt uns Selbstvertrauen.

Den Blinker muss man von Hand ausstellen

Auch wenn wir irgendwo auf dem platten Land feststellen, dass der Blinker bestimmt schon seit zehn Kilometern an ist. Natürlich muss man bei dem alten Kerl den Blinker nach dem Abbiegen wieder von Hand ausstellen. Aber wer denkt heute denn noch an so was. „Das ist es, was den Charme von Oldtimern ausmacht“, findet Weber, als wir ihm von unserem Fauxpas erzählen. Dieses ganz unmittelbare Fahrgefühl. Dieses Einssein mit der Straße. Diese einfache Mechanik. Das Leben habe ja schließlich auch keine Servolenkung.

Die Scheibenwischer gehen an, wenn man an einem Knopf zieht, die Scheinwerfer auch. Elektronischer Schnickschnack? Fehlanzeige. Mittlerweile gelingt der ruppige Übergang vom zweiten in den dritten Gang spielend und wir nehmen die Aufmerksamkeit, die wir mit unserem schönen Jimmy auf uns ziehen, gelassen hin. Denn inzwischen haben wir auch den Start an der Ampel souverän drauf. Und in Unterhöslwang winken wir den Kindern auf der Straße gelassen zurück.

Fahrgenuss auf schmalen Straßen

Die kleinen Orte und die schmalen Straßen hat Weber bewusst ausgesucht, schließlich bringt die A8 mit einem solchen Wagen wenig Genuss. Der ehemalige Oldtimerfan überlässt dabei nichts dem Zufall: „In Amerang am Stopp-Schild links – bitte in kleinem Gang den Berg hinabfahren“. Kann eigentlich nichts schiefgehen.

Außer man lässt sich von der herrlichen Landschaft, dem blauen Dunstschleier vor den Bergen oder der immer tiefer über den Feldern stehenden Sonne ablenken. Schwupp, schon ist man falsch abgebogen, dabei wollten wir nach Gollenhausen. „Malerwinkel“, hat Jo Weber für uns aufgeschrieben. „Hotel Café mit schöner Terrasse direkt am See“. Aber hätten wir wirklich abbremsen sollen?

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