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Kanada
29.03.2017

Was es im kanadischen Ontario zu entdecken gibt

Sechs Millionen Hektoliter rauschen in der Minute die Niagarafälle hinunter. Die Wasserfälle sind Ontarois bekannteste Sehenswürdigkeit.
Foto: Birgit Müller-Bardorff

Zu den Niagarafällen fahren alle. Doch ganz Ontario ist ein einziges Naturereignis. Nicht von ungefähr heißt das Land in der Sprache der Ureinwohner „Glitzerndes Wasser“.

An Tagen wie diesen empfiehlt es sich, auf Make-Up zu verzichten und ein zweites Paar Socken und Schuhe mitzunehmen. Gegen sechs Millionen Hektoliter Wasser – so viel wie eine Million gefüllte Badewannen –, die in der Minute an den Niagarafällen in die Tiefe donnern, haben Wimperntusche und Lidstrich keine Chance. Schon wer von der Plattform neben der Straße auf die Niagarafälle schaut, ist hingerissen von diesem Naturereignis an der amerikanisch-kanadischen Grenze: den kleineren American Falls im Bundesstaat New York und den spektakulären Horseshoe Falls im kanadischen Bundesstaat Ontario, deren Hufeisenform weltberühmt ist.

Zum Greifen nah kommen einem die Wasserfälle aber in dem Tunnelsystem aus dem Jahr 1926, das hinter den Fällen verläuft. Auch prominente Besucher wie Marilyn Monroe, Prinzessin Diana oder Brad Pitt erlebten hier ein grandioses Wasserschauspiel: Es braust, zischt und donnert, der Gischtnebel legt sich wie ein nasser Waschlappen über die Haut und immer wieder schwappt ein Schwall Wasser durch eine der Maueröffnungen und hinterlässt Pfützen. Das gelbe Plastikmäntelchen bietet nur wenig Schutz gegen all das Nass. Doch was solls: Welch ein Beginn für einen sechstägigen Trip durch das kanadische Ontario.

Kanada wird 150 Jahre alt

Der Bundesstaat im Südwesten des Landes gehörte zu den ersten Provinzen der Kanadischen Konföderation, die am 1. Juli 1867 gegründet wurde. Dieses Jahr feiern die Kanadier deshalb das 150-jährige Bestehen ihres Landes, da werden auch die Niagarafälle zum Ziel vieler Jubiläumsreisender werden. Um die 22 Millionen Menschen sind es jetzt schon, die das Spektakel jedes Jahr erleben wollen.

Ja, „the Falls“ sind wirklich ein sehr guter Beginn für eine Erkundung dieses zweitgrößten kanadischen Bundesstaates, der das nasse Element schon in seinem Namen trägt. „Glitzerndes Wasser“ heißt die Provinz in der Sprache der Ureinwohner, doch damit sind nicht allein die spektakulären Wasserfälle gemeint, sondern unzählige große und kleine Flüsse, die sich durch Ontario ziehen und in riesige Seen münden. 500.000 Gewässer sollen es sein, die die abwechslungsreiche Landschaft Ontarios zum Glitzern bringen. Entlang des Niagara River fährt man vorbei an Wäldern, Wiesen und Weingütern. Vieles scheint hier europäisch geprägt, wie die Villen, die den Straßenrand säumen und mit ihren Säulen und Erkern an englische Landsitze erinnern. Eine beschauliche Puppenstubenidylle mit bunt gestrichenen Holzhäuschen, kleinen Läden und engen Straßen erwartet Durchreisende in dem Städtchen Niagara on the Lake am Ontariosee.

Auch Pias Wurzeln sind europäisch. Die junge Kanadierin mit deutschem Vater aus Stuttgart arbeitet auf dem Weingut Inniskillin. Ein Österreicher gründetet es in den 70er Jahren auf dem Hof eines aus Irland ausgewanderten Bauern und importierte die Reben aus Österreich und Frankreich über den Atlantik. Die Spezialität von Inniskillin ist mittlerweile der Eiswein. Idealerweise sollten dessen Trauben geerntet werden, wenn über mehrere Tage hinweg Temperaturen von 10 bis 12 Grad minus herrschen. „Wir sind hier in Kanada, das kriegen wir hin“, meint Pia trocken und in bestem Deutsch mit einem charmanten englischen Akzent. Sie hat in Ulm studiert. Anschaulich erzählt sie, wie sich die Arbeiter nachts, weil es da noch ein Stückchen kälter ist, an die Ernte machen. „Das ist kein Vergnügen“, wehrt sie allzu romantische Vorstellungen mit lodernden Feuern und Menschen, die sich an heißen Getränken wärmen, ab. Doch die Mühe lohnt, der fruchtige Eiswein schmeckt köstlich.

Verpflichtungen, Stress und Alltagsleben hinter sich lassen

Eine Tagesreise weiter in Richtung Norden, die auf wenig befahrenen Straßen vorbei an weiten Feldern und Wiesen und durch kleine verschlafene Orte führt, liegt der Lake Huron mit Manitoulin Island, der größten Süßwassersee-Insel auf der Welt. In gemütlichen zwei Stunden schippert die Fähre vom Hafen in Tobermory aus auf das Eiland. An Bord lassen die bunt bemalten Holzsessel, die so typisch für Kanada sind, Ferienstimmung aufkommen, und der Blick über endloses, glitzerndes Wasser tut ein Übriges. Die Insel selbst ist ein Ort, an dem man Verpflichtungen, Stress und das Alltagsleben hinter sich lassen kann. Nur wenige Straßen durchziehen sie, der Rest sind Wälder, dichte Büsche – und natürlich Wasser. Viele Tiere haben in diesem intakten Natursystem überlebt, viele Pflanzen haben sich verbreitet und die 112 Süßwasserseen auf der Insel sind so sauber, dass man daraus trinken könnte. Der große Schöpfer habe sich Manitoulin Island mit seiner Unberührtheit als Refugium geschaffen, glaubt Steve. Der Mann mit dem zum Pferdeschwanz gebundenen schwarzen Haar ist einer von 900 Ureinwohnern, die auf der Insel leben. „First Nations“ nennen sie sich, denn das Wort Indianer ist in Kanada mittlerweile nicht mehr gern gehört. 750.000 Ureinwohner gibt es unter den 35 Millionen Einwohnern des Landes noch, und ähnlich wie in den USA ist auch hier das Verhältnis nicht frei von Spannungen. Vielen der Ureinwohner ist die offene Diskriminierung noch in Erinnerung, etwa als ihnen bis in die 60er Jahre ihre kulturelle Identität abgesprochen und ihre traditionelle Sprache verboten wurde. Die Regierung entzog ihnen ihre Kinder, um sie in staatlichen Schulen zu erziehen.

Stilles Wasser: Sonnenuntergang auf Manitoulin Island.
Foto: Birgit Müller-Bardorff

Ureinwohner stehen zwischen Tradition und modernem Leben

Wie viele Ureinwohner steht auch Steve zwischen der Tradition seiner Vorfahren und dem Leben in einer modernen Gesellschaft. Wie er sich damit fühlt, erklärt der Mann anschaulich am Beispiel von Superman. Erst wenn der seinen Umhang anziehe, sei er er selbst. Der Anzug von Clark Kent, dem bürgerlichen Alter Ego von Superman, sei dagegen eine Verkleidung, wie es bei ihm die schwarze Hose und das knallrote Hemd wären. „Mit Mokassins und Federschmuck bin ich wie Superman“, sagt der 39-Jährige, der zum Stamm der Anishinaabe gehört und in deren Sprache „Roter Himmel“ genannt wird. Täglich vollzieht er morgens ein Reinigungsritual mit vier Kräutern. In einer Muschel zündet er Zeder, Süßgras, Salbei und Tabak an – Gaben, die Gott den Menschen gegeben hat – und nimmt den Rauch in seinen Händen auf. Er streicht damit über die Augen, die Nase und die Ohren, um den Geist und die Sinne von allem Überflüssigen zu reinigen. Mit dem Wort „M’gwetch“ – Dankeschön – beschließt er das Ritual und verstreut noch etwas Tabak auf dem Boden. „Wir erhalten etwas von unserem Schöpfer, wir geben etwas zurück, so leben wir im Einklang mit der Natur“, erklärt er.

Im ältesten Nationalpark Ontarios kann man Elche sehen

Die Natur, immer wieder die Natur ist es, die Reisende nach Kanada und hier vor allem in die zahlreichen Nationalparks zieht. Ontarios ältester ist der Algonquin Park. Hier hat man die Chance, endlich die Elche zu sehen, vor denen man auf Straßenschildern schon während der ganzen Reise gewarnt wurde. Dazu Schwarzbären, Biber, viele Vogelarten und hin und wieder sogar eine Schildkröte, die die Straße quert. Auf 140 Kilometern Wanderwegen und fast 2000 Kilometern Kanurouten ist man dabei vor Massenaufläufen sicher.

In der kanadischen Natur gibt es immer wieder Neues zu entdecken.
Foto: Birgit Müller-Bardorff

Wen es nach so viel Naturerlebnissen und Einsamkeit dann doch in die Großstadt zieht, beendet seine Rundreise durch Ontario in der kanadischen Hauptstadt Ottawa, einer Stadt, die ihre Lässigkeit pflegt. Kein Hetzen zwischen Wolkenkratzern, stattdessen entspanntes Flanieren auf dem Bayward Market im Zentrum der Stadt. Dort gibt es Cafés und Stände mit Blumen, Gemüse, Ahornsirup und Traumfängern, jenen wie Spinnennetze aussehenden Handarbeiten der Ureinwohner, die Albträume einfangen sollen. Und wer Hunger hat, kauft sich einen Beavertail, eine Spezialität in Ottawa – Schmalzgebäck, das mit Früchten, Zimt und Zucker oder Eiscreme über die Theke gereicht wird. Und das glitzernde Wasser Ontarios? Auch das gibt es in Ottawa natürlich. Es fließt im Rideau-Kanal. Der wird mit seinen Grünanlagen zum Treffpunkt für die ganze Stadt.

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