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Reisen in Island
25.09.2017

Zwischen Gletschern und Geysiren: Auf Island hat die Stille viele Namen

Eine Skulptur am kleinen See Tjörnin am Rand von Reykjaviks Altstadt erinnert an den isländischen Dichter Tómas Gudmundsson.
2 Bilder
Eine Skulptur am kleinen See Tjörnin am Rand von Reykjaviks Altstadt erinnert an den isländischen Dichter Tómas Gudmundsson.
Foto: Marcel Rother (Archivbild)

Island - die Insel im Nordatlantik ist bekannt für eisige Gletscher, lavaspuckende Vulkane und schnaubende Geysire. Abseits der Touristenströme strahlt sie eine unerhörte Ruhe aus.

Im Dunkeln ist die Stille besonders laut, heißt es. In Island ist es über weite Strecken des Jahres Nacht. Nur kurze drei Stunden am Tag streift die Sonne in den Wintermonaten die Insel knapp unter dem nördlichen Polarkreis. Touristen besuchen das abgelegene Eiland trotzdem, vielleicht gerade deswegen. Im langen, dunklen Winter sind es die Nordlichter, im kurzen, hellen Sommer die Mitternachtssonne, immer aber ist es eines, das Menschen aus aller Welt an diesen entlegenen Ort im Atlantik zieht, irgendwo zwischen Europa und Amerika: eine Natur, entfesselt, gewaltig und erhaben wie selten.

Die Finanzkrise hat das westlichste Land Europas schwer getroffen. Andererseits erlebt die Insel seit genau jener Zeit einen touristischen Aufschwung. Grund dafür ist der Vulkan Eyjafjallajökull, der 2010 seine Asche quer über Europa spuckte. Damit hat er nicht nur flächendeckend den Flugverkehr lahmgelegt und für Zungenbrecher gesorgt, sondern die Insel mit einem Wumms berühmt gemacht. Die Touristenzahlen steigen und steigen. Insider nehmen sogar schon das böse M-Wort in den Mund: Island, die Erhabene, ein „Mallorca des Nordens“. Ja, vielleicht im Sommer ein bisschen, ja, vielleicht am ehesten im Süden und ja, in der Hauptstadt Reykjavík wohl tatsächlich.

Geheimtipp: Überwältigende Ruhe im Westen Islands

Ein dunkler Fleck auf der Landkarte und für Islandreisende weiterhin ein Geheimtipp hingegen ist der Westen. Nur rund zehn Prozent aller Besucher verschlägt es in den abgeschiedenen Landstrich mit seinen ausgedehnten Fjorden und der unberührten Landschaft, in der sich brüchige Straßen den Atlantik entlang, über Zentralmassive hinweg, vorbei an Fjorden schlängeln, an deren Ufern sich nur ab und an ein kleines Fischerdorf in die ansonsten menschenleere Mondlandschaft duckt. Selbst die meisten Isländer kommen kaum öfter als zweimal im Leben dorthin – die Infrastruktur ist spärlich, die Distanzen sind groß, die Ruhe ist überwältigend.

Einheimische wie Besucher stehen ehrfürchtig vor der Naturgewalt, die einen magischen Zauber ausübt. Nicht ohne Grund wird Island als Land der Mythen und Sagen bezeichnet, und nicht ohne Grund stammen viele von ihnen aus dem Westen der Insel. Noch heute sind Fabelwesen fester Bestandteil des isländischen Schulunterrichts, und einer Studie der University of Iceland zufolge glauben tatsächlich 54 Prozent aller Isländer an Trolle, Elfen und Naturgeister. Immer, wenn sich auf der Insel unerklärliche Phänomene ereignen, werden sie ins Feld geführt. Etwa im Jahr 2010, als in der Blauen Lagune, einem beliebten Geothermalbad, das Restaurant erweitert werden und näher an unterirdische Quellen heranrücken sollte. Damals streikten aus unerfindlichen Gründen die Baumaschinen. Wer war schuld? Die Elfen natürlich!

Sprung in eine mythische Weltsicht: Der Mensch schrumpft, die Natur wächst

Was für Durchschnittseuropäer merkwürdig klingt, wird für Touristen mit jedem Tag auf der Insel naheliegender. Mit jedem Kilometer Abstand zu Reykjavik – der Großstadt mit ihren Restaurants, Theatern und Museen – schwindet die Zivilisation und mit ihr das, was gerade noch selbstverständlich war. Straßen werden zu Schotterpisten, Schotterpisten zu Pfaden, Pfade verlieren sich in endlosen Geröllfeldern. Der Mensch schrumpft im selben Maß, wie die Natur wächst, bis sich beide gegenüberstehen, Aug’ in Aug’.

Der Sprung zu einer mythischen Weltsicht, in der die Landschaft spricht und der Mensch antwortet, ist von da aus nicht weit. Für Einheimische noch näher, wenn nicht selbstverständlich. Das Naturverständnis, das die westliche Welt seit der Aufklärung prägt, spätestens seit René Descartes den Menschen vollmundig zum „Herrscher und Besitzer der Natur“ ausgerufen hat, scheint auf Island nicht zu greifen. Vielmehr scheint es jenseits des 60. Breitengrads an seine Grenze gekommen, an Klippen zerschellt, verhallt im Rauschen des Ozeans.

Die Insel lehrt dem Reisenden Existentielles

In unübersichtlichen Zeiten sucht der Mensch das Berechenbare, auch im Urlaub. Sonne, Strand und Vollpension bietet Island nicht, dafür lehrt die Insel Existenzielles: die Unberechenbarkeit der Natur. Beispiel Wetter: Auf der Insel liegen Sonne, Wind und Regen in einem ständigen Wettstreit, jeder Tag gleicht gefühlt einem Ritt durch die Jahreszeiten. Wo gerade eben noch Windböen abstrakte Muster in metallisch glänzende Wasseroberflächen peitschten und Wellen sekündlich in unterschiedliche Richtungen tanzten, kann es auf einmal windstill sein. So ist das auf Island. Wem das Wetter nicht gefällt, der soll fünf Minuten warten, sagen die Isländer.

Die Insel mit ihrer schroffen Schönheit drängt sich nicht auf, präsentiert ihre Pracht nicht in braver Postkartenmanier. Im Gegenteil, die Natur kann gefährlich werden. Vulkanausbrüche, Erdbeben und Lawinenabgänge sind eine ständige Bedrohung, nicht nur für Touristen. Verantwortlich ist ein Riss im Boden der Vulkaninsel, der Nordamerika und Europa – plattentektonisch – trennt. Jedes Jahr 2,5 Zentimeter mehr. Hier wirken Urkräfte. Resultat: 130 Vulkane, 30 davon aktiv. An kaum einem Ort der Welt ist die vulkanische Aktivität höher. Jules Verne schickte die Helden seines Romans „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von Island aus ins Abenteuer. Nicht dumm.

Der Vulkan Eyjafjallajökull spuckt seit Wochen Asche. Er stoppt immer wieder den Flugverkehr über Europa.
21 Bilder
Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull
Foto: Reuters

Island - links der Vulkan, rechts der Ozean

Diese Umgebung verändert den Menschen. Den Isländer hat sie pragmatisch gemacht: Werden die Straßen im Winter in höheren Lagen oder durch Erdrutsche und Gerölllawinen unpassierbar, packt er dicke Reifen auf die Pick-ups und versucht es trotzdem. Geht es gar nicht mehr, steigt er auf Schneemobile, Boote oder Hubschrauber um. Oder aufs Mountainbike. So werden gesperrte Straßen auch für Touristen zu Trails, im Slalom geht es vorbei an meterhohen Lavabrocken, links der Vulkan, rechts der Ozean, mit einem Ohr immer am Berg, jederzeit könnte die nächste Lawine kommen.

Was den Menschen prägt, für das entwirft er Begriffe. Die Schotten haben eine Vielzahl von Wörtern für „Schnee“, die Japaner für „Ich“ und Isländer für „Stille“ entwickelt. Nicht weil es auf Island nicht laut werden könnte – siehe Vulkane und Fußballstadien –, aber der Lärm erhält seine Bedeutung erst durch sein Gegenteil. Das gilt für Island im Besonderen.

Island konfrontiert den Menschen mit Stille und sich selbst

Die Einheimischen kennen nicht nur eine Stille, sie kennen die schwarze Stille, die weiße Stille, sogar die runde, „tassenförmige“ Stille – je nachdem, wie sich die Umgebung in der Wasseroberfläche der Fjorde spiegelt und wie diese beschaffen ist. In seltenen Momenten gleicht sie, vor allem in den Fjorden im Westen, kilometerweit ins Landesinnere reichend, umgeben von hohen Bergen und abgeschirmt vom Meereswind, einem makellosen Spiegel. Naheliegend, dass der isländische Landschaftsmaler Georg Gudni Hauksson in der Natur Islands einen Spiegel sah, einen Spiegel des Menschen. Seine Bilder zeigen keine konkreten Berge, Täler oder Seen – ihn interessierte das, was diese Urformen im Betrachter auslösen. Eine Frage, die jeden Island-Reisenden trifft. Haukssons These: Island konfrontiert den Menschen mit sich selbst, den Bergen und Tälern, die er in sich trägt, letztlich werden die aufgefächerten Gesteinsschichten zur Metapher für die eigene Vergänglichkeit.

Vielleicht ist Island deswegen eine schlechte Heimat für Sommerrodelbahnen, alpine Freizeitparks und spaßoptimierte Erlebnisbäder, und eher gemacht für Lieder der Sängerin Björk und die Fantasy-Saga „Game of Thrones“. Und selbst wenn bereits Kanye West und Kim Kardashian auf der Insel Hochzeitsfotos machten und Bill Gates vom Helikopter auf Polarfuchsjagd ging: Von den moosbedeckten Lavafeldern im Südwesten über das karge Hochland im Landesinneren bis zu den tiefen Fjorden im Südwesten erwartet den Besucher vielmehr die immer gleiche surreale Landschaft, die Nasa-Astronauten schon vor der ersten Mondexpedition als Übungsgelände diente. Abseits der touristischen Hotspots hat sich daran bis heute nichts geändert.

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