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Unterwegs auf Zypern
28.09.2018

Zypern ist berühmt für die Gastfreundschaft

Zypern überzeugt auch durch seine abwechslungsreiche Landschaft.
Foto: Alexander Konsta, Adobe Stock

Zwischen Genuss und Askese: Die Geschichte der geteilten Insel spiegelt sich auch in den Gerichten. Zu Besuch bei einer Spitzenköchin.

Dass Zypern bergig ist, weiß man. Aber nicht, wie kurvenreich die Straßen in den Bergen sind. Eine Achterbahnfahrt ist nichts dagegen. Das Landschaftsbild wechselt schnell – von der fruchtbaren Ebene mit den goldgelben Feldern in eine karge Landschaft, in der lilafarbene Zistrosen Farbakzente setzen. Tatjana Paraskeva, schlank, blond und energisch, erzählt während der Fahrt aus der Geschichte der immer noch geteilten Insel, die sich lange Zeit als „Insel der Götter“ vermarktet hat, weil der Sage nach hier Aphrodite, die Göttin der Liebe und der Schönheit, als Schaumgeborene dem Meer entstiegen ist.

Auf Zypern haben viele Kulturen ihre Spuren hinterlassen

Die griechische Mythologie hat Zypern geprägt, aber mindestens ebenso die orthodoxe Religion. Diese Insel, auf der Phönizier, Ägypter, Assyrer, Perser, Römer, Osmanen und schließlich auch die Briten ihre Spuren hinterlassen haben, hat eine ganz besondere Mentalität hervorgebracht, da ist die blonde Tatjana sicher. Die 42-jährige Mutter einer 16-jährigen Tochter, die in Passau und Nikosia studiert hat, ist da nicht anders als ihre Landsleute, die mit ausgeprägtem Patriotismus auf die Zumutungen des Inseldaseins reagierten und reagieren.

Seit 1974, als die Türken nach einem Putsch der griechischen Militärs gegen den ersten Präsidenten, Erzbischof Makarios, auf Zypern einmarschierten, ist das Land geteilt. 37 Prozent der Insel sind „unter türkischer Besatzung“, wie Tatjana betont. Und Nikosia ist „die einzige geteilte Hauptstadt der Welt“. Tatjana würde diesen Zustand gerne geändert sehen wie viele andere griechische Zyprioten. Aber die Gespräche sind zäh, beide Seiten kaum zu Zugeständnissen bereit, und der Konflikt über Gasvorkommen macht sie nicht leichter.

Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig

Seit 2004 ist der griechische Teil der Insel in der EU, seit 2008 wird hier mit dem Euro bezahlt. Wichtigster Wirtschaftszweig ist der Tourismus. Die Touristen sollen auch dabei helfen, die Landflucht, unter der Zypern genauso leidet wie andere europäische Länder, zu bremsen. Auch deshalb besuchen wir das Dörfchen Ficardou, das gefühlt hinter sieben Bergen liegt, weit abseits jeder Zivilisation. Der letzte Bewohner, so erzählt es Tatjana, ist vor ein paar Jahren gestorben. Er wurde 97 Jahre alt. Die jungen Leute sind weggezogen. Wir wandern durch die engen Gässchen, streicheln die Katzen, die um die verlassenen Häuser streichen, und bewundern die Blumen, die überreich zwischen den grauen Steinen blühen. Dimitra, die „Wächterin“ dieses Freilichtmuseums, das von der Antikenverwaltung restauriert wurde, hat sie gepflanzt, verrät Tatjana. Vorausschauend. „Bald,“ habe die Frau gesagt, „leben hier keine Menschen mehr aber wenigstens Blumen“. Das Haus des damals reichsten Mannes im Dorf ist heute Museum. Auf dem Friedhof vor der kleinen Kirche fühlen wir uns wie Eindringlinge in dieser stillen Welt.

Nicht weit von hier liegt das Machairos-Kloster, wie eine Festung in den Berg hineingebaut. Natürlich gibt es zu seiner Entstehung eine Legende, die sich um die wundertätige Ikone der Muttergottes rankt. Und es gibt noch 30 Mönche, die in dieser Einsamkeit leben. Wir bestaunen die Pracht der Kirche, die eindrucksvolle Ikonostase und lassen uns von Bruder Joseph, den der lange, von grauen Haaren durchzogene Bart deutlich älter aussehen lässt als seine 35 Jahre, vom Leben im Kloster berichten. Vom frühen Aufstehen um 3 Uhr morgens, vom vierstündigen Gottesdienst, von den Pflichtarbeiten der Brüder zwischen Garten und Bibliothek, den Gebeten, der Askese. Kein Fleisch, kein Alkohol – außer dem Messwein bei der Kommunion. Trotzdem ist Bruder Joseph glücklich. Die Spiritualität des Klosters habe ihn schon früh fasziniert, erzählt er. Gleich nach seinem Theologiestudium ist er eingetreten, da war er 24. „Man muss zu sich finden, ehe man anderen helfen kann“, sagt er und seine Augen leuchten. Dieser Mann wirkt ganz bei sich, ist aber kaum mehr von dieser Welt.

Zyperns Gastfreundschaft ist legendär

Seine Besucher aber sind weit entfernt von Askese. In der urigen Taverne Vavatsinia mitten im gleichnamigen Dorf ist der Tisch reichlich gedeckt mit Meze, den traditionellen Vorspeisen: Oliven und Halloumi, Bauernsalat, Zicklein und Schweinefleisch, Knoblauchbrot und überbackene Tomaten. Dazu fließt der Wein in Strömen. Zyperns Gastfreundschaft ist legendär. Und sie hat es in ein vielfach ausgezeichnetes Buch geschafft, das mittlerweile auch auf Russisch zu haben ist. „Verführerisches Zypern“ heißt der opulente Bildband, zu dessen Erfolg die Rezepte von Marilena Joannides entscheidend beigetragen haben.

Die Spitzenköchin wohnt in einem unauffälligen Haus in einem Vorort von Nikosia. Drinnen spürt man Marilenas Liebe zur Kultur und Kulinarik: Kunst an den Wänden, Blumen auf den schön gedeckten Tischen, eine große Bibliothek und eine noch größere Küche. Marilena, blond und voller Temperament, erzählt gerne, wie sie 2002 ihr „Business“ begann, weil sie sich für Großmutters Rezepte interessierte – und damit auch für die traditionelle Küche ihrer Insel. Sie ging nicht nur zu den Dorfbewohnern, um den Frauen ihre Küchengeheimnisse zu entlocken, sie suchte das Wissen auch in Büchern und notierte die Rezepte. Mit „forgotten delicacies“, den vergessenen Genüssen, nahm Marilenas Karriere so richtig Fahrt auf. Eines kam zum anderen, inzwischen ist auch ihr neues Kochbuch „Cyprus Treasures“ erschienen, in dem man ganz ursprüngliche Rezepte findet.

So schmeckt es auf der Insel

„Die zypriotische Küche ist eigentlich ganz einfach“, sagt Marilena, während sie in ihren Töpfen rührt. Aber der Geschmack sei eben sehr intensiv – auch dank der Gewürze und nordafrikanischer Einflüsse. Koriandersamen verwendet sie gerne, Minze, Zimt, Cumin, Blutpfeffer, aber auch Kapernblätter und natürlich Wein. Wir dürfen alles kosten, den Salat mit Rosenwasser-Essig, den Blumenkohl in Rotwein, das lange im Ofen gebackene Zicklein. Hier schmeckt man Zypern in all seiner Vielfalt.

Dann noch Nikosia. Die Altstadt ist herausgeputzt, Boutiquen, Bars und Restaurants reihen sich aneinander. In einem eher unscheinbaren Haus hat Nicholas Panayi sein Kunststudio eingerichtet. In seiner privaten Kunstschule will der 57-Jährige, der an der Kunstakademie Prag studiert hat, seine Landsleute an die Kunst heranführen. Wobei jeder Teilnehmer nach eigenen Ideen und im eigenen Stil arbeiten könne, abstrakt, realistisch, impressionistisch. Auch viele türkische Zyprioten, sagt Panayi mit feinem Lächeln im markanten Gesicht, zählten zu seinen Schülern. Gerne fahre er mit ihnen über die Insel: „Zypern ist die beste Inspiration.“

Dass Nikosia anders ist als andere Städte, wird in der Fußgängerzone klar. Auf der Ledra-Straße findet man zwar dieselben Geschäfte wie überall in der Welt: McDonald’s, H & M und Konsorten, aber sie endet aprupt an der Grenze. Gleich neben dem Grenzübergang, wo man unkompliziert in den anderen Teil der Stadt kommt, hat sich das Café Jaja Victoria etabliert. Hier sitzt man gemütlich im Freien, lässt sich die Spezialität Bugatsa schmecken, einen mit Vanillepudding gefüllten Kuchen, und blickt auf aufeinander getürmte Fässer und Sandsäcke. Auch das ist Zypern.

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