Behinderte auf letztem Weg begleiten
Die Bewohner in den Einrichtungen werden älter. Mit einer Kooperation über Kreisgrenzen hinweg soll diese Herausforderung gemeistert werden.
Für Ingrid Reimlinger war schon während ihrer Ausbildung im Krankenhaus klar: „So wie hier sehr oft der Fall, so soll kein Mensch sterben müssen.“ In den folgenden Jahren nahm sie deshalb jede Gelegenheit wahr, sich in der Hospizarbeit weiterzubilden. Heute ist sie leitende Koordinatorin des Hospizvereins St. Raphael Günzburg. Zusammen mit Hospiz- und Trauerbegleiterinnen und Koordinatorinnen vom Hospiz- und Palliativberatungsdienst St. Elisabeth der Caritas Dillingen ist Ingrid Reimlinger kürzlich in den Landgasthof Sonne in Gundelfingen gekommen, um bei der Unterzeichnung eines besonderen Kooperationsvertrags dabei zu sein.
Dieser Kooperationsvertrag des Caritasverbandes umfasst ein Konzept zur palliativen und hospizlichen Begleitung und Betreuung von Menschen mit Behinderung in ihrer letzten Lebensphase. Seit 2012 arbeiten die Einrichtungsleitungen und Mitarbeiter der Häuser beziehungsweise Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen in Gundelfingen, Günzburg und Offingen der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger GmbH – Ressort Behindertenhilfe – daran, Schritt für Schritt ein Palliative Care Konzept zu erarbeiten und dauerhaft zu implementieren. Und von Anfang an war ein wichtiger Teil des Konzepts, die enge Zusammenarbeit mit den Hospizdiensten aufzubauen. Denn nun werden behinderte Menschen der Nachkriegsgeneration nach und nach zu Senioren. Fast eine ganze Generation körperlich und geistig behinderter Menschen fehlt. Sie wurden während des Naziregimes als unwertes Leben betrachtet und getötet.
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