Böhmischer Weihnachtszauber in poetischer Schlichtheit
Das nahezu unbekannte Pastoralspiel eines tschechischen Komponisten bringt Jubelstimmung in die Leipheimer St. Veitskirche
Das Publikum muss es wohl geahnt haben: kein freier Platz mehr bei der 126. Stunde der Kirchenmusik in Leipheims evangelischer St. Veitskirche. Traditionell hielt der Advent auf blechdurchfluteten Klangfeldern des Leipheimer Posaunenchors Einzug ins vorweihnachtliche Besinnungsfeeling. Mit kraftvoll souveränem Impuls in F. X. Witts „Gloria in excelsis Deo“, mit süffiger Melodik in J. M. Michels „Rheinischer Suite“. César Frank und Samuel Scheidt lieferten dann mit einem frisch fröhlichen „Freudentanz der Hirten“ und einem barockgeprägten „Nun komm, der Heiden Heiland“ den Einstieg in das Hauptthema dieses erwartungsvollen Abends.
Den böhmischen Komponisten, Schulmeister und Kantor Jakub Jan Ryba, ein Mozartzeitgenosse, kennt hierzulande kaum jemand, in Tschechien jedermann. Hat er doch, neben einer Unzahl von hauptsächlich kirchlichen Werken, als 31-Jähriger mit seiner „Missa pastoralis bohemica“ (Böhmische Hirtenmesse) eine innig fröhliche und volksnah liebenswürdige Pastoralmesse geschaffen, die für die tschechische Weihnachtstradition so bedeutungsvoll ist, wie für uns Bachs Weihnachtsoratorium. Kaum zu glauben, dass in seiner Pastoralmesse nicht nur schubertscher Frohmut durchscheint, sondern hinter den Noten auch schubertscher Kummer lauert. Ryba scheiterte am Unverständnis seiner Umwelt und nahm sich im Alter von 50 Jahren das Leben.
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