Das Doppelleben des CSU-Politikers Leo Wagner kommt jetzt ins Kino
Der Günzburger Bundestagsabgeordnete war wegen seines Lebensstils so klamm, dass ihn die Stasi bestach. Jetzt läuft ein Film über ihn an - gedreht vom Enkel.
Herr Schwarzer, erinnern Sie sich an die letzte Begegnung mit Ihrem Großvater, dem CSU-Politiker Leo Wagner?
Benedikt Schwarzer: Es wurde immer schwieriger in der Familie, deswegen gab’s da gar nicht so viele Begegnungen. An eine Einzige kann ich mich noch erinnern. Das wird Anfang der 90er-Jahre gewesen sein, ich war um die fünf Jahre alt. Auf der Fahrt nach Günzburg war mir ziemlich schlecht. Und ich war sehr aufgeregt. Meine Mutter hatte mir gesagt: „Frag den Opa doch mal nach dem Loch im Arm.“ Er hatte nämlich eine Kriegsverletzung. Ihm wurde der linke Oberarm durchschossen. Ich stand da mit meinem Vater vor ihm. Die haben über Politik geredet – wie immer. Ich kann mich noch gut an die sonore Stimme von meinem Opa erinnern. Er trug natürlich einen Anzug und Krawatte. Ich kenne ihn gar nicht anders. Er hat sich nicht so wirklich für mich interessiert. Und ich konnte auch nur die ganze Zeit an dieses Loch im Arm denken. Das war nicht so eine typische Opa-Enkel-Beziehung.
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