Der "Andreas Hofer" aus dem Kammeltal
Ettenbeuren Es riecht wie auf einem Bauernhof. Es sieht aus wie auf einem Bauernhof. Es ist ein Bauernhof. Ein richtiger. So wie er früher einmal war. Chromblitzender Hightech-Ausstattung begegnet man nicht, dafür einem freilaufenden Hahn, der seine freilaufenden Hennen ausführt, Kühen, die wiederkäuend im Schatten liegen, Kälbchen, auf sauberem Stroh schläfrig vor sich hin blinzelnd. Auf der Wiese hinterm Haus drei Pferde, die sich vor der nachmittäglichen Hitze in den 33 Grad kühlen Schatten ihres Unterstandes verzogen haben. Nur der Bauer fällt irgendwie aus dem Rahmen ländlich nostalgischer Agrar-Romantik: Unten groß karierte, knielang schlottrige Baumwollshorts, oben ohne. Seine Erklärung: "Ich war auf dem Feld draußen. Da ist es ganz schön warm!" Akzeptiert.
Auf dem Weg ins angenehm abgedunkelte Wohnzimmer - tatsächlich Wohnzimmer, mit Polstergarnitur und Multimediaanlage, nichts mit rustikaler Bauernstube oder so - muss man sich erst durch allerhand Geschriebenes und Gedrucktes durchlesen. Schon draußen kündet ein Plakat vom Bio-Hof, der sich den höchsten Ansprüchen der Milcherzeugung verschrieben habe. Drinnen im Flur zieren Zeitungsausschnitte die Wände. Überschrift: "Mit Impfen werden die Tiere vergiftet." Oder: "Impfen - Sinn und Unsinn." Fotos künden von der früheren Bedeutung des Hausherrn als langjähriger Kreisbrandinspektor, eine Urkunde von der Verleihung des Umweltpreises 2009. Dann fällt der Blick auf einen banalen Merkzettel, auf dem in handgeschriebener Tuscheschrift steht: "Alle sagten: Das geht nicht! Da kam einer, der wusste das nicht - und machte es". Dieser Spruch gibt eine exakte Charakteristik des Hubert Krimbacher wieder, auf biologischer Basis. Denn bei Krimbacher ist alles bio: Biolandbauer, genresistenter Biorebell und bioökologischer Querdenker. "Ich war schon immer Querdenker und habe versucht, anderen meine Ideen zu vermitteln".
Auch alle vier erwachsenen Kinder der Krimbachers sind beruflich irgendwie mit Bio verbandelt. Für den Jüngsten, den zwanzigjährigen Hubert junior, wäre es noch etwas verfrüht, die Startposition als Vaters Nachfolger einzunehmen, denn der drahtige Senior macht mit 61 noch ziemlich was her. Altersverschleiß ist nicht. "Bio hält jung!" Nach konventionellem hat er sich seit 25 Jahren dem biologischen Landbau verschrieben: "Damals hat es noch keine Zuschüsse dafür gegeben, da musste man es noch aus Überzeugung machen".
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