Die Gefahr am Straßenrand
An vielen Straßen wächst Jakobskreuzkraut. Ein Landwirt fürchtet, dass es seine Tiere vergiftet. Behörden sind uneinig, warum sie sich so verbreitet.
Die Blütezeit des Jakobskreuzkrauts, das mancherorts im Günzburg gedeiht, neigt sich dem Ende zu. An die tristen Straßenränder bringen die gelben Blätter noch immer etwas Farbe. Doch Bauern fürchten, dass die Pflanze ihre Tiere vergiftet. Ein Landwirt aus dem Kreis Günzburg, der anonym bleiben möchte, hat sich an unsere Zeitung gewandt, sein Name ist der Redaktion bekannt. Er kritisiert, dass das Jakobskreuzkraut und das Wasserkreuzkraut in der Region am Straßenrand wuchere. Wenn Tiere die Pflanzen äßen, könne das zu Leberschäden und zum Tod führen. Auf extensiv bewirtschafteten Flächen drohe eine Ausbreitung des Krauts, weil es sich dort nicht gegen das dichte Gras behaupten müsse. Extensive Bewirtschaftung bedeutet im Unterschied zur intensiven, dass Flächen seltener gemäht und nicht gespritzt werden. Das sei besonders vor dem Hintergrund der Artenvielfalt wünschenswert, sagt der Landwirt.
Waren Samen der Pflanze im Saatgut?
Eine zunehmende Verbreitung des Jakobskreuzkrauts beobachtet auch Reinhard Bader, stellvertretender Leiter des Bereichs Landwirtschaft am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Krumbach. „Das Kreuzkraut profitiert von der Trockenheit.“, erklärt er. Man bezeichne es als Pionierpflanze. Wo sonst noch nichts wächst, da gedeihe es. Problematisch für die Landwirtschaft sei es besonders bei der Pferde- und Rinderhaltung und in noch höherem Maße, wenn die Tiere ihr Essen im Stall in Form von Heu oder Silage äßen. Denn stehen die Tiere auf der Weide, hält sie der abscheuliche Geschmack des Krauts meist vom Verzehr ab. Befindet sich die Pflanze jedoch im Heu, ist sie nicht zu identifizieren. „Das Jakobskreuzkraut wurde gezielt angepflanzt“, sagt er – und zwar vom Staatlichen Bauamt Krumbach. Die Dimension, in der es heute verbreitet ist, und die „Konkurrenzkraft“ der Pflanze habe man nicht abschätzen können. Für den Menschen gehe keine Gefahr aus. „Milch und Fleisch sind kein Problem“, sagt er.
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