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Landkreis Günzburg: Ein Drogendealer, der gar keiner ist
Landkreis Günzburg
23.08.2017
Ein Drogendealer, der gar keiner ist
Mehr als 350 Gramm Marihuana hat ein Mann aus dem Landkreis Günzburg auf seiner eigenen Plantage geerntet. Damit handeln wollte er aber offenbar nicht. Er wollte sich mit dem Gras auch selbst therapieren.
Ein 29-Jährger baut Marihuana in seiner Wohnung an. Angeblich nur für sich und seine Freunde. Ein Streit unter den Männern ist der Anfang vom Ende.
Ein wenig Cannabis lässt sich leicht besorgen. Der Markt für die Droge ist groß und unübersichtlich. Wer auf der Straße kauft, hat aber einen Nachteil: Er weiß nicht, was er bekommt. Deshalb greifen Kiffer selbst zu Schaufel und Gießkanne. So auch ein 29-Jähriger aus dem Landkreis Günzburg.
Es ist ein unauffälliger Mann, der auf der Anklagebank vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Memmingen Platz nimmt. Er trägt Brille, ein gestreiftes Hemd und einen sauberen Kurzhaarschnitt, ist eher Typ „Schwiegersohn“ als Typ „Drogendealer“. Und doch ist er angeklagt wegen des bewaffneten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln. Über drei Jahre hinweg baut der Angeklagte ab 2014 Marihuana an. Weil die Qualität der Droge, die man auf der Straße bekommt, zu schlecht sei, sei er mit einem Freund auf die Idee gekommen, sagt er. Der damals 27-Jährige baut sich eine Aufzuchtanlage auf. Er hat mit Wurzelfäule und Insektenbefall zu kämpfen, bis ihm im Sommer 2015 die erste gute Ernte gelingt.
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